38. richtig scheiße

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"Wo fährst du hin?", fragte ich und schaute ihn von der Seite an.

"Wirst du noch sehen."

Wirklich Danke für diese hilfreiche Information.

"Nun sag schon.", versuchte ich ihn zu überreden.

"Wird 'ne Überraschung. ", sagte er und lächelte.

"Ich hasse Überraschungen.", redete ich in einem gelangweilten Ton.

"Die hier wirst du aber lieben!"

Ich sah im Augenwinkel wie er zu mir schielte und leicht grinste.

Verdammt war dieses Grinsen heiß.

"Liam! Du bist richtig scheiß. ", meckerte ich Minuten später.

"Wie nett.", sagt er nur.

Ich war immer nett.

"Wieso hast du dich heute nackt vor mich gestellt?", fragte ich nervös und fummelte an meinen Fingern rum.

"Wieso nicht?"

"Stell keine dämlichen Gegenfragen.", sagte ich etwas wütend.

"Werd' nicht gleich sauer.", versuchte er mich zu beruhigen. Vergeblich. Ich würde nurnoch wütender. Ich wusste selbst nicht wieso.

"Was ist denn los? Wieso bist du sauer?", fragte er auch etwas wütend und blieb abrupt stehen.

Erschrocken starrte ich auf die Straße.

"Verdammt. Was sollte das? Wir sind auf einer Straße.", maulte ich.

"Hier fährt keiner."

Ich ignorierte das einfach und fragte ihn nocheinmal:

"Wieso hast du dich heute früh nackt vor mich gestellt? Und jetzt antworte nicht mit 'Wieso nicht'!"

"Mein Handtuch lag halt neben dir und nicht bei mir in der Dusche. Und außerdem ist das doch nichts schlimmes.", sagte er nur und fuhr weiter.

"Du könntest mir ruhig sagen das dein beschissenes Handtuch neben mir lag. Ich hätte es dir gegeben.", fauchte ich ihn an.

"Verdammt was ist dein Problem?", fragte er mich und schrie schon fast.

Ich zuckte erschrocken zusammen.

"Ich weiß es nicht! Vielleicht liegt es daran das ich nie einen nackten Jungen gesehen habe.", schrie ich auch fast.

"Es ist halt unangenehm.", sagte ich dann doch wieder etwas ruhiger.

Ich schaute auf meine Füße.

Schon seitdem ich 14 war, versprach ich mir selbst nie meine Jungfräuligkeit an jemanden zu verlieren,  der mir nichts bedeutete. Ich wollte nie den selben Fehler wie mein Vater machen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja nicht, das sie diejenigen war, die meinen Vater betrogen hatte.

Ich versprach auch keinen nackten Jungen, Mann oder Frau zu sehen. Es sollte alles bis zum ersten Mal warten, deswegen war ich wohl so augelöst.

Ich schwöre, ich sah nicht auf sein Stück. Das würde mein Versprechen zu mir selbst brechen.

Sagen wollte ich es Liam jetzt noch nicht. Ich weiß nicht recht, doch ich konnte ihm noch nicht ganz vertrauen.

"Fahr einfach weiter.", seufzte ich und blinzelte einpaar mal, da meine Augen achon glasig wurden.

Er seufzte auch laut und fuhr einfach.

Irgendwie konnte ich ihn ja verstehen.

"Tut mir leid. Das gerade war nicht so gemeint. Ich wollte nicht laut werden.", entschuldigte er sich.

Ich musste einwenig lächeln, doch blieb Stumm.

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Als wir ankamen stockte mir der Atem.

Es war wunderschön hier. Wir waren irgendwo mitten im Wald.

Die Sonne durchstrahlte die Bäume, was eine angenehme Atmosphäre schuf.

Das war der schönste Ort den ich je gesehen hatte.

"Schön hier, oder?", fragte Liam ganz nah an meinem Ohr. Ich erschrak etwas, doch lächelte dann.

Es war, als wäre der kleine Streit zwischen ihm und mir nie gewesen.  Es war friedlich und ich fühlte mich in diesem Moment unendlich glücklich.

"Ist die Überraschung gelungen?", fragte er und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Stimmt. Ich hasste ja Überraschungen.
Naja, insgeheim liebte ich sie, vorallem diese hier.

"Aufjedenfall. Die schönste Überraschung die ich bekommen habe.", lächelte ich und drehte mich zu ihm.

"Tut mir leid wegen eben.", entschuldigte ich mich bei ihm. Ich hatte es wirklich nicht so gemeint.

Er gab mir einen Kuss und schaute mir in die Augen. Sie zogen mich wieder in einen Bann, aus dem ich nicht mehr rauskam.

"Entschuldigung angenommen?"

Als Antwort küsste er mich nochmal und legte seine Stirn an meine.

"Angenommen.", flüsterte er und lächelte.

Ob ich wollte oder nicht, ich verliebte mich immer mehr in ihn.

My New Brother[wird überarbeitet]Where stories live. Discover now