30. Du!

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Wütend stellte ich mich auf den Schulparkplatz.

Liam hat seine 'das wirst du noch bereuen Worte' wahr gemacht. Nun stehe ich hier auf einem leeren, naja fast lerrem Schulparkplatz. Er sollte mich ja EIGENTLICH mitnehmen. EIGENTLICH! Anscheinend hatte er mich dann doch wohl vergessen.

Wütend suchte ich seine Nummer auf meinem Handy.

"Scheisse Liam, wo bist du?", fragte ich aufgebracht.

"Daheim.", antwortete er ganz lässig.

"Wenn du deinen fettarsch jetzt nicht hierher bewegst dann bringe ich dich eigenhändig um!", drohte ich ihm.

"Kein Problem. Wird bestimmt leicht gegen dich zu kämpfen. Außerdem sagte ich dich du wirst es noch bereuen."

Ich konnte sein Grinsen schon vor meinem Gesicht sehen.

"Wegen einem verdammten Kuss? Wirklich?"

Ich seufzte. Er war manchmal so scheisse kindisch.

"Gut. Gewonnen. Warte auf mich, ich komme gleich."

"Na hoffe ich doch für dich.", flüsterte ich.
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"Und was hat dir das jetzt gebracht? Du bist so und so gekommen! Doppelt so viel Tank verbraucht.", motzte ich Liam an während ich einstieg.

"Es war einfach nur witzig. Ich habe auf diesen Anruf seit der Pause gewartet.", grinste er vor sich hin.

"Och komm, so witzig war das Ganze doch nicht.", sagte ich beleidugt.

"So witzig war das Ganze doch nicht.", äffte Liam mich nach.

"Hey!", rief ich und warf mein Handy auf ihn. Er aber fing es ganz geschickt auf.

"Jetzt kann ich wenigstens schauen mit welchen Jungs du so schreibst.", grinste er dreckig.

"Hab ein Passwort.", sagte ich nun grinsend.

"Geknackt!", rief er. Geschockt sah ich ihn an.

"Woher wusstest du das mein Passwort der Todestag meiner Mutter ist?", fragte ich schockiert doch irgendwie beeindruckt.

Er schaute kurz Ahnungslos und grinste dann wieder.

"Ach so oft wie du am Handy bist."

"Dann entsperr mein Handy vor meinem Gesicht."

"Gut!"

Er zögerte lange. Er wollte mir das Handy garnicht zeigen und ich wusste wieso: Liam kannte das Passwort garnicht.

"Du kennst es garnicht!", lachte ich ihn aus.

"Erwischt.", grinste er mich an.

"Hier.", sagte er mir und hielt mir mein Handy hin.

Ich wollte danach greifen doch er zog es weg. Hinter seinen Körper.

Jetzt waren wir uns gegenüber. Ich konnte seinen Atem an meinem Mund spüren. Noch ein Centimeter dann wären unsere Lippen aufeinander.

"Bekomme ich mein Handy?", fragte ich flüsternd.

"Einen Kuss und du bekommst es.", flüsterte er geinsend zurück.

"Dann behalte es doch!", sagte ich und lehnte mich zurück in den Sitz.

"Du kannst auch gerne aussteigen.", warnte er mich. "Bring mich dazu!", forderte ich ihn auf.

"Küss mich doch einfach!", bettelte er.

"Witzig wie du um einen Kuss bettelst.", lachte ich ihn aus.

"Na gut.", gab ich schließlich nach und beugte mich vor zu ihm.

Es war erst ein leichter Kuss. Ich wollte mich wieder von ihm lösen, doch er zog mich zu sich zurück und vertiefte den normalen Kuss zu einem Zungenkuss.

Ein Gefühl aus Freude überkam mich. Es fühlte sich so verdammt gut an, ihn zu küssen. Es war plötzlich so, als wär das alles mit meiner Mutter nicht passiert. Plötzlich waren meine Sorgen weg. Die ganzen Tage, die ich mit Liam mit Streit verbracht habe, waren wie weggeblasen. Ich fühlte mich plötzlich so leicht wie eine Feder. Nur ein einziger Kuss läasst mich alles vergessen. Liam hatte einen verdammt großen Einfluss auf mich.

Ich löste mich von ihm und sah ihm kurz in die Augen, welche vor Glück aufleuchteten.

"Ich könnte das echt den ganzen Tag mit dir machen.", lächelte er mich an und streichelte mit seinem Daumen über meine Wange.

"Was machen?", hackte ich nach.

"Dich aus der Bahn werfen.", grinste er.

"Dazu muss ich hinzufügen das du dasselbe auch bei mir machst.", sagte er und gibt mir noch einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er losfuhr.

Ich lief rot an und versuchte mein Gesicht zu verstecken.

"Muss dir nicht peinlich sein.", sagte er mir und lachte einwenig.

"Ist es auch nicht. Das war süß! Du bist süß.", aagte ich ihm und nahm seine Hand in meine.

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4 Wochen später

"Deborah, Schatz, weißt du wann sie Beerdigung deiner Mutter sein wird?", fragte mein Vater, welcher gerade durch meine Zimmertür kam.

Natürlich. Wie auch nicht. Schließlich hatte ich den Termin festgelegt.

"In einer Woche. Ich wollte es so kurzfristig wie möglich machen. Das mit der Schule und den Tickets hätte ich auch schon geregelt", beruhigte ich meinen Vater, da er ganz aufgebracht war.

"Wieso sagst du mir denn nichts? Schließlich war ich Mal mit ihr verheiratet und sie war meine erste Liebe.", sagte er und klang verletzt.

"Du hast sie doch verlassen. Du warst derjenige der uns sitzen lassen hat. Du! Du bist gegangen!", schrie ich beinahe und mir kamen Tränen hoch. Ich war sauer, da er so tat als wäre nie was passiert.

Anscheinend trafen ihn die Worte ziemlich hart, denn ich sah wie ihm ebenfalls Tränen in die Augen kamen.

"Sie hat es dir also nicht erzählt?"

Und ab da verstand ich nichts mehr.

My New Brother[wird überarbeitet]Where stories live. Discover now