57. Unendliche Liebe

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Am Mittwoch, hatten Mario und Nuri tatsächlich viel Spaß. Sie hatten viel gelacht und nur Blödsinn im Kopf gehabt. Sie hatten Mats Haus auf den Kopf gestellt, danach aber wieder in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt.

Es gab einige Szenen, in denen Nuri Mario immer wieder an sich drückte, nur um ihm zu zeigen, wie sehr er ihn vermisst hatte. Sie hatten viel über Marco gesprochen und ob das wohl alles so gut gehen würde. Doch Mario hatte Nuri mit seiner Unbekümmertheit, jegliche Zweifel genommen. Nuri hatte zwar dennoch leichte Bedenken geäußert, aber wer war er, um das alles zu beurteilen? Genau, er war nur eines, Marios verdammt guter Freund und egal für was und wen Mario sich entschieden hatte, Nuri würde zu ihm halten. Und das für immer!

Mario lebte an diesem Mittwoch im Februar richtig auf. Wenn das mit den anderen Teamkollegen des BvB genauso einfach werden würde, er wäre so glücklich, doch da hatte er nun doch etwas Bedenken.

Spät, sehr spät, kehrten Marco und Mats zurück nach Hause.

Mats hatte zwischendurch, wenn es möglich war, mit Nuri telefoniert. Der hatte ihn immer beruhigt. Mario ginge es prima. Mats hatte dies Marco, zu dessen Beruhigung, berichtet. Marco war zwar einerseits erleichtert, aber die Eifersucht ließ ihn nicht los. Ihm wurde immer mehr bewußt, wie wichtig Mario für ihn war. Er hielt es eigentlich garnicht mehr ohne ihn aus. Immer wieder sinnierte Marco, was alles schief gehen konnte, solange er nicht bei Mario war, aber seine Angst war letztendlich so unberechtigt gewesen.

Nuri hatte Mario sehr gern. Umgekehrt war das genauso. Unvergessen, die herzlichen Szenen im Training, oder auf den Spielen vor vielen Jahren, nur hatte sich Nuri inzwischen verändert. Klar hatte er Mario lieb. Sehr, sehr lieb. Aber das "andere" war damals. Heute war es nur tiefste Freundschaft. Nicht mehr, nicht weniger.

Es war gegen 23 Uhr am Mittwoch, als Marco und Mats, zusammen mit einem Überraschungsgast, in die Einfahrt, zu Mats Haus einfuhren.

Marco hatte sich inzwischen die buntesten Szenen ausgemalt. Seine Bedenken verschwanden jedoch, als Mario ihm in der Einfahrt entgegen gerannt kam. Nuri hatte sich an den Rahmen der Eingangstür zum Haus gelehnt und gelächelt. Er freute sich für die zwei.

Mats hatte sofort wieder einen Schweissausbruch, doch er konnte nicht verhindern, was dann geschah.

Mario sprang Marco in die Arme. Marco hatte Nuri noch einen scharfen Blick zugeworfen, aber der lächelte einfach weiter. Mario küsste Marco so leidenschaftlich, als hätte er ihn jahrelang nicht gesehen. Er hätte für immer auf Marco gewartet. Er hätte ihn nie enttäuscht. Niemals! Schon garnicht, was seine Liebe zu ihm anging!

Mats sah besorgt zu Nuri. Der jedoch, nickte wissend und lächelte zufrieden. Mats hatte verstanden. Nuri war sozusagen nun "mit im Boot". Und da war er in diesem Moment nicht der einzige. Toni hatte sich verlegen an die Motorhaube von Mats Auto gelehnt.

Was hätte Mats auch tun sollen? Der Moment in der Einfahrt erschien allen, wie in einer längst verloren geglaubten "Unbekümmertheit des Seins". Was sollte man auch machen, in einem Moment, der schöner nicht hätte sein können?

Karriere und Erfolg im Gegensatz zum Glück des Lebens. Was war das schon alles wert, ohne die Liebe seines Lebens?

Selbst wenn man, in schlechten Zeiten, immer wieder den Glauben daran zu verlieren schien, "Echte Liebe" war niemals sinnlos oder verloren. Sie war immer da. Sie war immer um einen herum. Sie umarmte Menschen, wie eine warme Kuscheldecke. Sie ließ Bedenken verschwinden. Ein Leben im unendlichen Glück. Was gab es friedvolleres? Was konnte ein Mensch, mit dem Herzen am rechten Fleck, denn dagegen haben? Richtig, nichts! Einfach garnichts.

Dieser Moment brannte sich bei Mats ins Gedächtnis und das trotz aller Bedenken. Sie würden beide alles verlieren, wenn das jemand ausserhalb "der Familie des Fussballs" erfahren würde, aber sie würden auch alles, wirklich ALLES auf dieser Welt gewinnen. Einfach ALLES.

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Mario hatte zunächst nicht bemerkt, dass noch jemand ausser Mats und Marco nach Hause zurück gekommen war. Aber selbst als er Toni bemerkt hatte, machte es für ihn keinen Unterschied mehr. Marco war wieder zurück. Und das war alles was in diesem Augenblick zählte.

Mats und Toni hatten sich in der Küche mit ein paar Bier zurückgezogen. Nuri gesellte sich zu ihnen.

Marco und Mario konnten sich garnicht mehr loslassen. Zu glücklich waren sie beide. Marco war es sowieso scheissegal, was andere dachten. Mats war doch selbst schuld, wenn er einfach jemanden mit nach Hause gebracht hatte. Und Nuri, ja der war anscheinend verlässlich gewesen. Letztendlich alles egal, hauptsache Mario war wieder in seinen Armen. Die Welt durfte ruhig im Chaos versinken. Es war Marco egal.

Mario drückte sich an Marco, als wenn es kein morgen mehr geben würde. Sie hatten sich wieder. Die Trennung war ihnen wie eine Ewigkeit vorgekommen, dabei waren es nur eineinhalb Tage gewesen.

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Toni hatte nach zwei Bier den Mut gehabt, etwas genauer zu fragen, was die Szene in der Einfahrt zu bedeuten hatte. Natürlich war er alles andere, als auf den Kopf gefallen und wusste ganz genau, dass das was er gesehen hatte, eigentlich keiner Nachfrage bedurfte. Aber die Neugier ließ Toni trotzdem keine Ruhe.

Mats hatte noch ein paar zweifelnde Blicke mit Nuri ausgetauscht, bevor er Toni gezwungenermaßen Rede und Antwort stand. Toni lächelte. Mats hatte eigentlich Bedenken gehabt, aber Toni hatte sich in Mailand so für die beiden ins Zeug gelegt. Ganz zu schweigen von der mega Geldstrafe, die er wegen Marco, für den Angriff auf die zwei Polizisten hatte zahlen müssen, er hatte einfach verdient, die Wahrheit zu hören.

Toni hatte stets lächelnd, die rechte Augenbraue gehoben und zustimmend genickt.

Das durfte niemand erfahren. Mats waren es jetzt schon zuviele Personen, die davon Wind bekommen hatten, aber Nuri und Toni beruhigten ihn. Von ihnen, würde sicher niemand etwas erfahren.

Mario und Marco waren an diesem Abend nicht mehr anzutreffen. Sie hatten sich in eines der Gästezimmer zurückgezogen. Keine Ahnung was die da machten. Solange sie sich nur wieder hatten.

Toni bezog das andere, nun freie, Gästezimmer in Mats Haus. Nuri machte sich noch in der Nacht, zu seiner Familie auf den Weg.

Sie würden sich alle am nächsten Tag wiedersehen. So hatten sie es besprochen.

Ende Kapitel 57.

I adore you forever -Götzeus-Where stories live. Discover now