3. Ein Blick sagt manchmal mehr als...

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Marco hielt noch immer zitternd das Blatt Papier in der Hand. Ein besorgter Blick in Richtung Trainer, dann konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Guter Witz! Ich wäre fast darauf reingefallen!" lachte er fast hysterisch. Denn ganz sicher war er sich nicht.

Und das Gesicht von Tuchel, der keinerlei Ahnung hatte, das Mats bereits geplaudert hatte am Vortag, schien sich zu verfinstern. Sein Grinsen wich einem ernsten Gesichtsausdruck. Gerade wollte er etwas erwiedern aber Marco unterbrach die Stille zuerst.

"Das....ist kein Scherz oder?" fragte er mit großen Augen den Trainer. Marco starrte nochmal auf das Blatt und seine Hände fingen wieder an zu zittern. Völlig in Gedanken, merkte er auch nicht, das Tuchel inzwischen aus dem Sessel aufgestanden war und vor ihm stand.

"Keine guten News?" fragte er und legte eine Hand auf Marcos Schulter.

"Ich dachte du würdest dich vielleicht freuen."

Marco erschrak etwas, sah seinen Trainer an und musste sich unheimlich zusammenreissen.

"Das ist nicht witzig!" sagte er mit einem Kloß ihm Hals.

"Das soll es auch garnicht sein. Noch 3 Monate, dann ist Mario wieder hier." sagte Tuchel nun betont ruhig und fürsorglich, denn er merkte das die letzte Farbe aus Marcos Gesicht wich und seine Hände noch stärker zitterten. Die Augen von Tuchel sprachen Bände. Und Marco hatte in diesem Augenblick verstanden, es war kein Scherz.

"Fahr nach Hause. Ruh dich aus. Übermorgen ist nochmal Besprechung. Da wird dann für Ende Juli alles abgeklärt. Bis dahin will ich dich aber wieder in Topform sehen klar?"

Tuchel wollte Marco das Blatt aus der Hand nehmen, aber Marco hielt es fest. So ließ er von seinem Vorhaben ab und lächte nur. "Geh schon. Es wird alles gut."

Vorsorglich stellte Tuchel einen Fuss auf die Teppichkante, damit Marco nicht nochmal stolperte.

Bis kurz vor die Mannschaftskabine hatte Marco es geschafft, aber dann brach alles in ihm auf....... die Erschütterung über diese eigentlich guten Nachrichten, die Wut von damals, das verletzte Vertrauen, die Enttäuschung aber auch dieses Kribbeln im Bauch. Es war einfach alles zuviel in diesem Moment.

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Marco spürte einen wedelnden Windzug in seinem Gesicht. Verschwommen sah er Gesichter, konnte aber nicht erkennen wer es war. Er hörte ihre Stimmen wie durch Watte und als seien sie weit entfernt.

"MARCO!" rief Mats laut und klatschte ihm mit der Rückseite der Hand gegen die Wange. "Erde an Marco Reus!"

Die Gesichter formten sich zu Gesichtszügen die ihm bekannt waren. Mats, Tuchel und auch einige Spieler standen um Marco herum. Marco versuchte sich aufzurichten. Er griff sich an den Kopf. "Autsch!"....dann sah er auf seine Hand und diese war rot.

"Schön langsam!" sagte Tuchel und stützte ihn dabei am Rücken.

"Ist der Arzt schon unterwegs?" brüllte Mats.

"Was ist passiert?" fragte Marco. "Wieso blute ich?"

"Nicht reden, Klappe halten!" schimpfte Mats und sah ihn jedoch besorgt an. "Man, man, da will man dir ne Freude machen und dann sowas!"

Marco verstand garnichts mehr. Warum lag er hier? Wo lag er überhaupt? Und warum blutete sein Kopf? Die Gesichter verschwammen wieder vor seinen Augen.

Er hörte nur noch wie Mats wieder brüllte "Wo bleibt der scheiss Arzt verdammt?!" und

"Marco! Marco, bleib wach!" aber Mats Stimme wurde leiser und leiser in Marcos Kopf, bis er wieder das Bewusstsein verlor.

I adore you forever -Götzeus-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt