43. Chancen verdient jeder

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Say You Won't Let Go - James Arthur
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Evies Pov.

Etwas unsicher betrat ich mit Matt zusammen das herabgekommene Haus. Von innen sah das ganze noch schlimmer aus als von aussen. Der Boden war morsch, die Tapete an den Wänden bröckelte und in den Ecken war es schmutzig und einfach wiederlich.

"Hier..also hier lebst du?", brachte ich nun fast flüsternd hervor. Mit der Antwort zögerte meine 'Mutter' etwas. "Ja." Ich war geschockt. Wie konnte man es hier auch nur einen Tag lang aushalten. Auch Matt schien erschrocken von dieser Antwort, denn er zog kurz scharf die Luft ein. "Wie lange schon?". Ich hatte ein ungutes Gefühl im Bauch, von dem was bevorstand und noch kommen wird. "Seit mich dein Vater fast umgebracht hatte.", und ab da blieb mir der Atem weg. Sie musste diese ganze Zeit lang in einem dreckigen Loch lebe. Dies würde ich ja selbst nicht mal der fiesesten Person in diesem ganzen Universum wünschen.

"Aber kommt erst mal und setzt euch ins Wohnzimmer. Ich hole schnell den Tee, ich denke wir haben viel zu besprechen", somit verschwand sie in der Küche. Sie war irgendwie so locker, trotz der ganzen Situiation hier.

Das Wohnzimmer war genau so herabgekommen wie der Rest des Hauses. Ein lederner Sessel stand in einer Ecke. Daneben stand eine kleine, dunkelbraune Couch und davor ein hölzerner Tisch. Zögernd setzte ich mich an den Rand der kleinen Couch, die unter meinem Gewicht ein quitschen von sich gab und ein wenig nach unten einsackte. Matt hingegen liess sich auf dem alten Sessel mit dem grauen Leder nieder, von dem eine kleine Staubwolke ausging als Matt ihn berührte. Stumm, zu feige etwas zu sagen, warteten wir bis unsere Mutter wieder kam.

Mein Blick glitt durch den kleinen Raum, den ausser eine flackernde Glühbirne nichts erhellte. Die Fenster waren stark beschmutzt und zum Teil zerschlagen.

"Ich denke ich beginne dann mal mit erzählen..", riss mich die Stimme von meiner Mutter aus den Gedanken. Sie kam mit zwei Tassen in den Händen, aus irgendeinem anderen Raum. Höflich reichte sie mir und Matt je eine der dampfenden Tassen. Der heisse Inhalt duftete lecker nach Vanille und Zimt. Der Duft verteilte sich sofort im ganzen Raum, auch wenn der Raum echt klein war.

"Also, ihr habt ja sicher den Brief gelesen. Ich beginne am besten noch einmal von vorne.... Etwa einige Jahre nach deiner Geburt, hatte ich eine Affäre mit einem anderen Mann, eben mit Mattews Vater Dave Young. Nachdem ich erfuhr, dass ich von ihm schwanger war, erzählte ich John von einer Geschäftsreise die etwa ein Jahr dauern würde, diese Zeit benötigte ich um das Kind auf die Welt zu bringen. Daves Frau war bereit ihm den Fehler zu verzeihen und Mattew an meiner Stelle gross zu ziehen. Nachdem ich mich ein ganzes Jahr vor John versteckt hatte zog ich wieder zurück zu ihm. Es verlief eigentlich alles recht gut, bis er eben an diesem einen Abend fand, dass ich nicht genug gut für dich wäre.

Er stiess mich an diesem Tag vor das Auto, ihr beide wart damals etwa acht Jahre alt. Mattew, du lebtest meines erachtens unter guten Umständen weiter wegg von hier und Evie, leider musstes du alles mit an sehen.

Nachdem ich nach einem Jahr Koma aufwachte, war der einzige der noch von mir wusste John, doch er stiess mich kaltherzig weg. Er liess mich alleine, nahm mir alles was ich hatte. Meine wundervolle Tochter. Alle dachten ich seie tot. Er drohte mir, wenn ich mich bekanntgeben würde, dann würde er dir etwas tun. Falls dies der Fall gewesen wäre, hätte ich es mir nie verzeihen könne. Also beschloss ich mich zu verstecken. Vor allem und jedem. Ich fand dieses kleine Haus, in dem mich niemand jemals finden würde, wenn ich es nicht wollte.

Diese ganzen Jahre waren schrecklich. Immer wieder versuchte ich Kontakt mir euch aufzunehmen, aber es gelang mir einfach nicht, bis ich vor kurzem erfuhr, dass ihr beide auf einem Internat direkt in der Nähe seit. Viele Leute sprachen auf den Strassen und in Cafes immer wieder von diesem Internat, dass es schrecklich sei und dort ziemlich streng gehandelt wird. Doch ich denke dies ist nicht der Fall, denn ich denke euch geht es recht gut. Hoffe ich..

Ich...ich kann mir das alles einfach nicht verzeihen, aber ich bitte euch, vergebt mir und akzeptiert mich beide als eure Mutter..Bitte.."

Der Letzte Satz war eher noch ein Schluchzen, anstatt eines richtigen Satztes. Über ihre Wangen flossen die Tränen wie wild und auch meine Wangen waren bereits nass. "Ich..also ich weiss nicht was ich sagen sollte...", unterbrach nun Matt die Stille. Traurig schaute unsere Mutter zu uns und flehte uns mit ihrem Blick an ihr zu verzeihen.

Ich war bereit es zu tun, nur wusste ich nicht wie Matt dazu stand.. "Ich werde dir vergeben. Immerhin ist es nicht ganz deine Schuld..Matt?", mein Blick fiel nach rechts zu Matt hinüber, dessen Blick ebenfalls traurig war. "Ich denke mal, dass es das beste wäre, wenn ich mich Evie anschliesse. Du hast schliesslich.." - , kurz zögerte er und unsicherheit lag in seiner Stimme. "..du hast auch eine neue Chance verdient..Mama?", das letzte hingegen klang eher wie eine Frage, doch bei diesem Wort, welches aus Matts Mund kam huschte ein zartes Lächeln über die Lippen unserer Mutter.

Ein lautes Klopfen an der morschen Tür, liess uns alle zusammenzucken. Der Blick meiner Mutter wurde ängstlich und ihr Gesicht verlor jegliche Farbe....

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So Leute ^^, vielleicht schaffe ich es heute noch ein Kapitel vorzuschreiben für am Mittwoch in den Ferien, aber ich kann nichts versprechen. Ansonsten kommt halt eben kein Kapitel. Hoffe ihr seit mir dann nicht böse.

Könnt gerne auch wieder Fragen für das CharakterAks stellen :)

Wer denkt ihr ist an der Tür?

Und habt ihr auch bereits Ferien, wenn ja geht ihr weg oder bleibt ihr zu Hause?

chixr_x❤️

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