16. Erlösung oder Untergang

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Matts POV.

Nach der innigen Umarmung mit Liz war ich immer noch am grübeln. Wo wol Evie wahr? Ging es ihr gut? Hatte sie Schmerzen oder sonst etwas?... Jedoch wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als mein Handy anfing in meiner Hosentasche zu vibrieren. Schnell zog ich es heraus und schaute aufs Display. Etwas geschockt nahm ich ab. [na was denkt ihr wer es ist?] leicht zögernd brachte ich ein "hallo" hervor, denn ich erwartete schon das schlimmste. "Wo bist du? Komm sofort in die Lobby! Ich habe gesagt ich komme dich heute besuchen" schrie meine Mutter in den Hörer. Ach scheisse, das habe ich ganz vergessen. "Ja mom, ich bin in 2 Minuten da" sprach ich schnell und legte auf. Liz schaute mich etwas verwundert an, worauf ich ihr natürlich sofort die Verwirrung nahm. Eigentlich wollte ich ja noch nicht gehen aber meine Mutter kannte keine Gnade.

...

In der Lobby zurück sass meine Mutter schon ungeduldig auf einem der roten Sessel die in der Eingangshalle standen. Mit einem Ruck stand sie auf und kam auf mich zu. Was machte sie hier? Warum besuchte sie mich? Wir hatten nie ein besonders gutes Verhältnis zu einander, denn als meine kleine Schwester bereits bei der Geburt verstarb gab sie mir für alles die Schuld. Sie meinte ich habe sie zu fest unter Stress gesetzt, deswegen konnte sie sich dann angeblich nicht gut darauf konzentrieren auf alles. Aber eigentlich ist es ganz alleine ihre Schuld. Denn Mom hat öfters während ihren ersten Monaten geraucht und Alkohol getrunken, da sich in dieser Zeit meine Eltern gerade getrennt hatten.
Auf einmal kamen alle Erinnerungen an damals wieder hoch und ich spürte wie sich in mir alles zusammenzog. Von aussen probiere ich mir nichts anmerken zu lassen aber ich war sehr verletzt vom Verhalten meiner Mutter. Aber zurück zum Thema, was machte sie hier? Ich kam aus meinem Gedankenflug wieder in die reale Welt zurück und bemerkte erst jetzt, dass ich meine Mutter die ganze Zeit angestarrt habe. "Ehhm Mom, was genau tust du hier?" fragte ich sie, dann doch etwas verwundert.
Doch anstatt mir zu antworten drehte sie sich wortlos um und verliess das Internat. Whaaat? Ich checks nicht mehr. Ich rief ihr noch hinterher doch sie ignorierte mich. Was sollte das? Sie kommt hier her und ruft mich and dass ich schnell kommen sollte und jetzt bin ich da und sie ist weg. Zügig rannte ich zum Ausgang, sehe aber nur noch, wie sie mit ihrem schwarzen Mini davon fährt. Ja sie ist nicht gerade die wohlhabendste Frau, da mein Vater sie verlassen hatte. Mein Vater war und ist ein Arsch. Er krallte sich einfach eine neue Frau und hatte jetzt eine Tochter. Meine Stievtochter  habe ich nie kennengelernt, will ich aber auch gar nicht. Sie muss etwa in meinem Alter sein denn mein Vater hatte schon während meiner Mutter etwas mit einer neuen Frau.

Als ich auf einmal das klingeln des Internatseingangs hörte, kam ich aus meinen Gedanken zurück. Mein Kopf schnellte zum Eingang wo ich Liz erblickte. Sie war doch vorhin noch in ihrem Zimmer? Liz wohnt ja im Internat, ich hingegen wohne ausserhalb des Internats. Immer noch verwirrt ging ich auf Liz zu. "Hei Liz, was machst du hier unten?" Sie schaute mich mit einem eher traurigen Gesicht. Oh nein was ist los mit ihr? "I..ich habe Angst um Evie und Dylan, auch wenn ich sie noch nicht so lange kenne. Dieser Typ macht sicherlich etwas schlimmes mit ihr." Sagte sie voller Angst in den Augen. Eigentlich probierte ich immer ein harter Typ zu sein aber bei ihren Worten wurde alles weich. Der Gedanke daran, dass ihnen etas schlimmes passieren könnte, vor allem Evie, liess mich erschauder. Ich wusste nicht warum aber es machte mir selber Angst. "Keine Angst, wir schaffen das schon...".

...

Wieder mit Liz in ihrem Zimmer machten wir einen Plan aus. 2000 Dollar zum alten Friedhof heute Abend. Shit. "Liz ich bin in paar Minuten wieder bei dir, ich bin bei der Bank" und somit lief ich aus dem Zimmer. Mit grossen Schritten ging ich zur Bank gleich um die Ecke, um mein erspartes zu hohlen und meine Freunde zu retten. Aus dem Automat liess ich mir das Geld hinaus und joggte dann schon fast wieder zurück zum Internat.
Im Zimmer sass Liz immer noch auf meinem Bett. Mit grossen Augen begutachtete sie die Bilder die am ihrer Wand gegenüber vom Bett hingen. "Liz,? Komm lass uns gehen. Ich habe das Geld. Zum alten Friedhof können wir mit der U-Bahn fahren und dann müssen wir noch ein Stück gehen." Sagte ich. Hastig stand sie auf, schnappte sich ihre Jacke und lief mit mir aus dem Zimmer...

...

Am alten Friedhof angekommen blieb ich auf einem kleinen Weg stehen, doch es war niemand zu sehen. Liz stand ängstlich hinter mir. Wo waren sie nur? Unbekannt hat gesagt heute Abend am alten Friedhof?!

Dylans POV.
Immer noch sass ich angebunden an einen Steinpflock zusammen mit Evie irgendwo in einem dunklen Raum. Schon seit einigen Tagen denke ich sassen wir in diesem Raum und bekamen nur einmal am Tag ein Glas Wasser und ein Stück Brot. Evie war schon etwas abgemagert und auch ich spürte wie meine Arme und Beine immer dünner wurden. Evie lag schon wie seit Tag eins am Boden und weinte. Schon jegliche Versuche sie auf zu muntern waren gescheitert. Leider.

Erschrocken fuhr mein Kopf nach oben, als die Tür des Raumes geöffnet wurde. Eine dunkel gekleidete Gestalt kam in den nun erhellten Raum. Zuerst trat er nach hinten zu Evie um sie von den Fesseln zu lösen. Anschliessend kam er auf mich zu und löste auch mich vom Pfosten. Aber warum? Ein weiterer Typ betrat den Raum. Der eine packte mich grob von hinten und schleppte mich aus dem Raum. Der andere nahm Evie mit sich. Wo brachten die uns hin? Evie wehrte sich nicht, immer noch weinend liess sie alles über sich ergehen.
Die beiden Typen trugen uns zu einem dunklen Wagen. Grob schubste der Typ mich in den Kofferraum. Was hatten sie bloss vor? Der eine Typ setzte sich zu uns, während der andere sich ans Steuer setzte. Mit einem Ruck fuhr der Wagen los.

Nach gefühlten Stunden hielt der Wagen endlich. Sie Wagentür öffnete sich und die Typen zerrten uns hinaus. Verwirrt schaute ich mich um. Um mich herum waren Grabsteine zu sehen. Es war bereits Nacht und der Mond erhellte ein wenig die Umgebung. Ein Friedhof. Weiter blickte ich um mich, bis ich auf einem kleinen Weg zwei Personen sah. Sie kamen immer näher auf uns zu und dann erkannte ich sie. Da standen Liz und Matt. Was machten die denn bloss hier? Mit grossen Schritten kam Matt auf die beiden Typen zu. Mit einer ruckartigen Bewegung liess er etwas in die Hand des Typen fallen. Es sah aus wie Geld. Viel Geld. Sehr viel Geld. Der Typ murmelte etwas. Auf einmal liess mich der dunkel gekleidete los, und auch Evie wurde losgelassen. Diese jedoch sackte in sich zusammen. Schnell griff ich mit dem einen Arm unter ihre Knie, während ich die andere hinter ihrem Rücken platzierte. So hob ich sie hoch und stellte mich zu Liz und Matt. "Dylan..evie meine Güte bin ich froh euch zu sehen. Kommt schnell mit bevor es sich die Typen anders überlegen" sagte Liz hastig. So schnell wie möglich lief sie in eine Richtung. Matt und ich liefen ihr nach. Wir verliessen den Friedhof. Endlich.

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Hei ihr Lieben. Wieder ein neues Kapitel☺️  Hoffe es gefällt euch. Hinterlasst doch mal einen Kommentar. Fände es spannend zu sehen bei welchen Szene in euch was gedacht habt. Welche Emotion ihr verspürt habt. Hoffe ihr versteht was ich meine.
Gebt doch einen Stern für mein Kapitel wenn es euch gefällt ;)

~Chiara

Roommates  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt