Chapter 24

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Ich stand wie besagt, am nächsten Morgen vor dem Daseo Market. Der dicke Koreaner an der Kasse warf mir immer wieder Blicke von innen zu.
Irgendwann kam Kiji heraus.

"Komm", sagte er knapp und lief voraus. Ich folgte ihm. Er lief in schnellen, hastigen Schritten, ich hatte Mühe mit ihm mit zu halten.

Wir liefen etwas tiefer in die Häuserblocks hinein, die Gassen wurden immer schmaler. Und auch die Blocks wurden immer verratzter und bröckeliger. Viele sahen aus, als würden sie gleich einstürzen.
Dann hielt er vor einem grauen Block und lief hinein. Das Treppenhaus war dunkel und ein wenig nass, das Treppengeländer morsch.

Jeder Schritt knarrte. Wir hielten vor einer Tür und er holte einen Schlüssel. Er schloss die Tür auf und lief hinein. Ich folgte ihm und fragte mich wo wir hier waren.

"Ich wohne hier mit meiner Mutter", antwortete er, als hätte er gerade meine Gedanken gelesen.

Er lief weiter bis zu einem Zimmer. Als wir beide drinnen waren, schloss er hinter mir ab. Dann ließ er die Jealousien herunter und forderte mich auf mich zu setzten.

Das Zimmer war in gedämpften Licht und ich saß auf einem modrigen Bett mit fleckiger Bettwäsche. Es war ekelhaft.

Er setzte sich direkt vor mir.

"Ich nehme das Geld nachdem ich dir alles erzählt habe", informierte er mich. Ich nickte und hörte nun gespannt zu.

"Also...", begann er.

"Wie du siehst lebe ich nicht gerade toll. Um ehrlich zu sein ist es verdammt beschissen, aber einmal in der Armut drinnen kommt man so schnell nicht wieder heraus. Ich kenne Jungkook seit etwas längerem. Wir sind keine Freunde, ich tue ihm eher Gefallen und er bezahlt mich dafür. Mein Vater ist tot und meine Mutter ist schwer krank. Sie ist die einzige die mir geblieben ist und die ärztliche Behandlung für sie kann ich mir kaum leisten. Ich kann mir nicht einmal eine richtige, saubere Wohnung leisten", erzählte er.

"Das ist auch der Grund warum ich ihn überhaupt kenne. Jungkook ist ein mieser Drecksack, aber er gibt mir das Geld um meine Mutter zu retten. Aufjedenfall kam er mit wieder mit einem neuen Auftrag an. Er laberte von irgendeinem Mädchen. Er hat mir genau erzählt was er vorhatte. Seine Gedanken mussten wohl voll Eifersucht getränkt worden sein, denn das was er vorhatte war einfach nur krank gewesen. Dieses Mädchen von dem du gesprochen hast, ist zu ihm gerannt. Jungkook hat mir erzählt, das sie zu ihm gekommen ist, damit er ihr helfen soll. Jungkook sollte wohl mit dir reden und dich über irgendein Bild aufklären. Aber es ist ja klar, das Jungkook nichts umsonst macht. Dieses Mädchen musste wohl so verzweifelt gewesen sein, das sie zu einem Date mit ihm zugesagt hatte, worum Jungkook sie als Gegenleistung gebeten hatte. Jungkook hat gesagt, das er gewusst hatte das sie zu sagt. Er hatte alles von Anfang an geplant. Jungkook erzählte, das das Date auf einer Gala stattfinden sollte, weil du dort auch sein würdest. Und Jungkook wusste das du mit diesem Mädchen zerstritten warst. Wenn ihr beide also aufeinander treffen solltet, würde es sicher in Streit ausarten. Jungkook ist nicht dumm, Yoongi. Er weiß mehr als wir beide zusammen."

Ich verdaute die Worte. Also war das alles von Anfang an ein abgekapertes Spiel von ihm gewesen?

Kiji redete weiter.

"Das Mädchen würde sicher wegrennen, dessen war er sich sicher. Ich sollte sie verletzen. Das war der Deal. Ich kannte seine Beweggründe nicht. Auf der einen Seite wollte ich einem unbekanntem, unschuldigen Mädchen nichts antun, auf der anderen Seite brauche ich das Geld für meine Mutter. Ich will nicht das sie stirbt, die Behandlungen sind teuer aber lebensnotwendig. Jungkook musste irgendwie auf der Gala dem Mädchen einen Peilsender angeheftet haben, denn er konnte mir am Handy sagen, wo sie genau war. Ich stand mit meinem Transporter ein paar Gassen weiter und habe gewartet. Immer wieder habe ich mir überlegt einfach wieder zurück nach Hause zu fahren, doch der Gedanke an meiner Mutter hielt mich in dem Auto. Jungkook sagte mir ich soll in eine Gasse fahren, das Mädchen würde bald in meine Richtung laufen. Er erwähnte, das wenn ich sie verletzen würde, ich nicht ins Gefängnis kommen kann, weil es von außen betrachtet ein "Unfall" ist. Dann kam sie irgendwann daher gestolpert. Jungkook gab mir noch die Anweisung, das ich sie so stark verletzen sollte, das sie schwere Schäden davon tragen soll. Ich wollte losfahren, doch er meldete sich am Handy noch einmal zu Wort. Seine Stimme war voller Bitterkeit, Hass und rasender Eifersucht. "Wenn ich sie nicht haben kann, dann soll sie keiner haben. Töte sie", hat er gesagt. Doch ich konnte das nicht tun. Ich wollte niemanden umbringen. Deshalb beschloss ich sie zu retten, obwohl ich sie nicht kannte. Jungkook wollte das ich sie umbringe. Wenn jemand den Tod verdient hat, dann Jungkook", endete er.

Ich starrte die schmutzige Wand hinter ihm an.

Mich packte Entsetzen.

Doch keine Sekunde später spürte ich Rache, Wut, Hass und Verabscheung.

Tiefe verdammte Wut und Hass.

Ich sah etwas verschwommen, doch meine Sinne waren klar. Ich schmiss einen Geldbatzen auf den Boden und verschwand.

Ich verschwand um mir Rache zu nehmen und das Liebste was ich hatte mir zurück zu holen.

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