e i g h t

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Mein Körper war wie blockiert.

Ich konnte nicht einmal meinen kleinen Finger rühren.

Aber ich musste Zoe helfen, sie retten!

Andernfalls würde sie vermutlich sterben.

Gerade sah es nähmlich garnicht gut aus.

Es sah sogar so entsetzlich aus, dass ich vor Schreck erstarrt war.

Zoe lag auf dem Boden, in einer kleinen Blutlache, die von ihrem Handgelenk ausging, und sie blutete immer weiter, sie wurde auch immer blasser.

Aber sie blutete nicht ruhig vor sich hin.

Sie wand sich in und her, doch sie wurde von Isaac festgehehalten.

Auserden hatte sie leichte Kampfspuren und eine lange und tiefe Fleischwunde im rechten Oberschenkel.

Sie hatte ihre klaren grauen Augen weit und verzweifelt aufgerissen, doch sie konnte anscheinend nichts sehen.

Und sie schrie.

Und wie sie schrie. Es war der schrecklichste Schrei, den ich je gehört hatte.

Es war schon schmerzhaft, den Schrei auch nur mit anzuhören, da konnte man sich nicht vorstellen, welche Qualen die Person litt, die schrie.

Und irgendetwas an diesem Schrei, der durch mir durch Mark und Bein ging, brachte mich zur Besinnung und ich konnte mich wieder bewegen.

Ich erwachte aus meiner Starre und rannte auf Zoe uns Isaac zu.

Es sah so aus, als würde aus Zoes Mund ein klarer weißer Nebel aufsteigen.

Ihre Lebensenergie.

Ich beschleunigte meine Schritte und sprang Isaac von der Seite her an, der mit einem Angriff offenbar nicht gerechnet hatte, sonst wäre er nicht sofort zu Boden gegangen.

Ich setzte meine Kräfte ein, damit er keine Chance bekam, sich zu wehren.

Eine riesige Wasserhand kam aus dem Fluss und stürzte sich auf Isaac.

Sie umschloss ihn, und nun war er in einer schwebenden Wasserkugel gefangen, aus der er vorerst nicht ausbrechen konnte.

Ich stürzte zu Zoe, kniete mich neben sie und presste meine komplette Hand auf die Wunde an ihrem Arm, damit kein Blut mehr austrat. Sie hatte ohnehin schon zuviel davon verloren.

Ihr trommelfellzerfetzender Schrei war verstummt, und sie regte sich nicht mehr, was mir mehr Sorgen machte als wenn sie geschrien hätte.

"Hey. Zoe. Hörst du mich? Bitte, wach auf. Ich hab ihn besiegt. Zoe?"

Meine Stimme klang verzweifelt.

Puls fühlen, schoss es mir durch den Kopf.

Ich legte zwei Finger an ihren Hals, und ich spürte ihn: ihren Puls.

Schwach aber da.

Ich seufzte erleichtert auf, aber meine Probleme waren nicht behoben, nur weil ihr Herz schlug.

Sie war immer noch schwer verletzt, und ihre Beinwunde blutete.

Ich ermahnte mich, mich zu beruhigen.

Wenn ich jetzt Panik bekem und unüberlegt handelte, würde man schon bald die Farbe unserer Grabsteine aussuchen können.

Wenn man die Leichen denn jemals fand.

Ich schüttelte den Gedanken ab und wandte mich wieder Zoe zu.

Sie hatte ihre Augen aufgerissen und keuchte laut.

Die Schattentänzerin | AbgebrochenNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ