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Heute war Samstag.

Das war auch der Grund, weshalb ich erst um zehn Uhr aufstand und ins Bad schlich, um Elouise nicht zu wecken.

Sie hatte spontan bei mir übernachtet, und wir hatten noch ewig über die neuesten Gerüchte gelabert, wer mit dem ging und wer sich geprügelt hatte und so weiter und so fort ...

Obwohl ich mich bemüht hatte, leise zu sein hob Elouise verschlafen den Kopf und sag mich an.

Dann brach sie in Kichern aus, vermutlich weil ich in einer sicherlich sehr amüsanten Schleich-Position erstarrt war.

,,Komm, wir gehen frühstücken.", lachte ich und zog sie an einem Arm aus dem Bett.

,,Was willst n' du zu Essen?", fragte ich Elouise freundlich. ,,Ähh ... ein halbes Brötchen. Du weißt ja, ich -"

,,Jaja du isst morgens nicht viel, ich weiß."

,,Weißt du noch wie einmal Kimberly morgens drei Croissants gegessen hat?", fragte ich prustend.

Kimberly war ein nicht besonders schlankes Mädchen, dass in unsere Klasse ging, uns nachlief und sich obendrein für unsere Freundin hielt.

Einfach nur schrecklich.

Ich wollte ihr nach den Ferien mal gründlich die Meinung geigen, und das würde ich auch tun.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, saßen wir noch einige Zeit im Schlafanzug auf der Couch und schauten YouTube und Serien.

Nachdem wir uns angezogen hatten verabschiedete ich mich von ihr.

Sie war kaum 5 Minuten weg, da klingelte es schon wieder.

Ich schaute durch den Türspion, und sah, vollkommen überrascht, Rose.

Augenblicklich öffnete ich ihr und sie sah mich schuldbewusst an.

,,Oh Zoe, ich hab mir solche Sorgen gemacht. Ich wollte mich bei dir entschuldigen! Es tut mir so leid!"

,,Rosie, beruhig dich. Ist schon okay, lass stecken. Du musst dich nicht mehr entschuldigen."

Die Anspannung in Rosies Gesicht wich unglaublicher Erleichterung, und das freute mich.

,,So, was machen wir jetzt?", fragte sie.

,,Ich hätte da so eine Idee..."

Und dann erklärte ich ihr meine Idee.

Unsere Wohnung lag im Dachgeschoss, weshalb es eine Wartungsklappe aufs Flachdach gab.

Wir waren hinausgestiegen und ich sagte zu ihr: ,,Also ich schwebe ein Stück hoch, komme wieder runter, aber ohne aufzuhören zu schweben. Dann steigst du auf meinen Rücken und wir fliegen bis nach Oxford. Okay?"

Rosies Lebenstraum war es, in Oxford zu studieren. Fragt mich nicht wieso, aber es war so, und ihre Eltern erlaubten ihr warum auch immer nicht, mit dem Zug hinzufahren.

Ich flog also hoch, kam ungefähr auf Roses Bauchhöhe zu stehen, sie stieg vorsichtig auf meinen Rücken und umschloss meinen Hals mit ihren Armen.

,,Ganz sicher dass ich dir nicht wehtue?", fragte sie unsicher.

,,Jaaaaa.", sagte ich gedehnt.

Sowas fragte sie immer."

Ich stieg ein Stück nach oben und bemerkte, dass ich meine Musik vergessen hatte.

,,Rose? Kannst du mal bitte mein Handy aus meiner Hosentasche holen? Mach bitte die Playlist an und stell auf Shuffle. Danke."

Rose tat was ich gesagt hatte und es ertönte eines meiner Lieblingslieder "Half a heart" von One Direction.

Die Schattentänzerin | AbgebrochenWhere stories live. Discover now