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Hope's POV


Jesper ging nach unserer kleinen Argumentation zurück nach Hause und ich machte mich für einen langen Schultag fertig. Als ich nach unten ging, war nur Brian da, auf der Couch mit einer Zeitung und einer Tasse Kaffee in der Hand.

"Wo ist Mom? Und was ist mit Amy?", fragte ich ihn. 

"Amy ist gestern Abend gegangen , nachdem sie sagte, was mit dir passiert ist, und Gina schläft noch." Ich nickte und setzte mich neben ihn. "Das erinnert mich daran, dass ich ein Gespräch mit deinem Freund führen muss." Brian war im vollen Dad-Modus. 

Ich lächelte ihn nur liebevoll an: "Sicher." Er lächelte zurück. "Ich habe Blaubeer-Pancakes und Kaffee gemacht. Geh Frühstücken."

"Danke, Dad." Ich küsste ihn auf die Wange und machte mich daran, meinen Magen zu füllen.


Der tag in der Schule ging schleppend voran. Die Hälfte der Schüler waren in Jesper's Rudel. Jeder sprach über die Ankunft von Amy nach all den jahren. Ich sah, wie Viele klägliche Blicke Jesper gaben. Ich war mir etwa neunzig Prozent sicher, dass es ihn reizte. 

Jesper war nicht da während der Mittagspause. Ich versuchte ihn zu erreichen, doch er ging nicht ran. Auch den rest des Tages war Jesper nicht anwesend. 


Endlich war die letzte Vorlesung für diesen Tag. Xavier folgte mir schon den ganzen Tag. Nach meinem betrunkenen Geständnis hatte Xavier nicht einmal versucht mit mir zu sprechen. Als ich in mein Auto steigen wollte, kam Xavier zu mir und stellte sich neben mich.

"Hey, was ist los?", fragte ich ihn. 

"Jesper sagte mir, dich zu begleiten", erwiderte er auf den Boden schauend. 

"Hab ich mir gedacht. Steig ein", ordnete ich an und er gehorchte. Während der ersten drei Minuten herrschte im Auto reine Stille. Xavier war, genau wie ich, nicht bekannt, den Mund zu halten.

"Also, bist du wütend auf mich?" Das musste es sein. 

"Nein, bin ich nicht." Er sah mich immer noch nicht an, während er redete.

"Ich hab es lieber, wenn Personen, mit denen ich spreche, mich anschauen", teilte ich ihm mit und zauberte somit ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. 

Er sagte nichts, während der nächsten zehn Minuten. Ich parkte mein Auto und stieg aus, mit Xavier dicht an den Fersen.

"Kann ich mit reinkommen?"

"Sicher." Ich öffnete die Tür und ging mit Xavier hinein. 

"Also, willst du irgendwas sagen?", fragte ich.

"Ja. Ich habe so viel zu erzählen. Zuerst möchte ich dir danken, dass du meine Position geschützt hast und es tut mir so leid, für all die Dinge, die ich getan habe, als wir jünger waren. Ich weiß, dass eine Entschuldigung nichts wirklich bedeutet, aber das ist das einzige, was ich dir geben kann. Auch ein Versprechen, dass ich was auch immer dir passieren mag, dir nicht passieren wird und jedem anderen, solange ich der Beta dieses Rudels bin." Xavier klang so aufrichtig, so dass ich dachte, dass mich meine Ohren täuschten. 

"Ich ... ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Es ist schön, dass du dich bei mir entschuldigst, aber man kann es nicht so einfach vergessen. Ich verspreche dir, zu versuchen, dir zu verzeihen, nur weiß ich nicht wann", antwortete ich ehrlich.

"Danke. Dafür, dass du mir die Wahrheit sagtest. Ich werde der beste Beta des Rudels sein", versprach Xavier und umarmte mich dann. 

Wenn ich ein Liste der unangenehmsten Umarmungen hätte, wäre diese bestimmt ganz oben. Ich klopfte nur zweimal leicht auf Xavier's Rücken. Er ließ mich gehen und grinste mich an: "Das war seltsam."

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