Chapter 36

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Das Essen, das uns allen aufgetischt wurde war köstlich. Eva konnte wirklich kochen, zumindest nahm ich an das sie gekocht hatte.

Immer wieder wurde ich von verschiedenen Personen über meine Hobbies und Freunde ausgefragt, und ich versuchte alle Fragen so gut es ging zu beantworten. Doch einer hielt sich aus jedem Gespräch heraus: Tom, Ash' Vater. Jedoch spürte ich jeden seiner Blicke auf mir, gerade so als wolle er mich analysieren. Ich versuchte diese Blicke so gut es ging zu ignorieren (was mir auch glaub ich ganz gut gelang) und unterhielt mich weiter nur mit den restlichen Familienmitgliedern. Sie waren alle wirklich sehr nett und lustig. Vor allem Zoe, Ash ältere Zwillingsschwester, die ihren Bruder immer ärgerte.

Ich genoss diese Zeit außerhalb des Internats wirklich sehr und deshalb war ich auch dementsprechend traurig, als ich die Familie wieder verlassen musste. Doch offensichtlich ging es Ash' Mutter ähnlich, denn sie lud mich sofort wieder zu sich ein.

"Auf Wiedersehen, Eva", verabschiedete ich mich ein letztes Mal von ihr, "und danke noch einmal für den wunderschönen Abend."

"Es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen, Charlie! Ich hoffe wirklich, dass ich dich nun öfter sehe und kommt mich bald wieder besuchen. Vielleicht kannst du Ash ja überreden sich öfter bei uns zu melden, wir vermissen ihn alle sehr und wir machen uns auch Sorgen, wenn du verstehst was ich meine. Solche Einsätze sind immer ein bisschen gefährlich. Früher, als Tom auch noch Agent war, war das auch schon so. Damals konnte ich nächtelang nicht schlafen, zu  Glück sind diese Zeiten jetzt vorbei."

"Ich werde es versuchen, Eva, versprochen!", erwiderte ich und umarmte sie noch einmal, ehe ich mich zum Auto umdrehte, indem Ash bereits auf mich wartete.

"Und passt auf euch auf!", rief sie mir noch hinterher, bevor ich ins Auto stieg und der Wagen sich immer weiter von Ash' Elternhaus entfernte.

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"Und wie hat es dir gefallen? Ich hoffe es war nicht allzu unangenehm für dich", fragte mich Ash, als wir vor meiner Zimmertür standen.

"Nein! Es hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich mag deine Familie!", beruhigte ich ihn.

"Sie mögen dich auch, dass hat man gemerkt." Er lächelte mich liebevoll an.

"Naja, dein Dad hat ja nicht so den Eindruck gemacht.", antwortete ich kleinlaut und sah auf meine Finger.

"Charlie", sagte Ash sanft und drückte mit seinen Fingern mein Kinn nach oben, "sieh mich an. Mein Dad ist jedem skeptisch gegenüber, aber glaub mir, nach diesem Abend hat er bestimmt erkannt, dass du keinerlei Gefahr bist und er wird dich immer und immer mehr mögen. Du musst dir gar keine Sorgen darüber machen, du warst perfekt heute."

Ich lächelte und streckte mich dann nach oben, um ihm einen Kuss zu geben.

"Gute Nacht, Ash."

"Schlaf gut, Charlie."

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Geweckt wurde ich durch Männerstimmen, die allen Anschein nach, bei Blair und mir im Zimmer waren. Alarmiert schlug ich die Augen auf und mein Verdacht bestätigte sich. Doch die beiden Männer trugen eine Uniform, die mir nur zu gut bekannt war: Die Uniform der IMSO.

"Entschuldigen Sie, was suchen Sie hier?", fragte ich verwirrt.

"Wir haben denn Auftrag Sie zu holen", antwortete einer der Beiden.

"Oh Gott! Ist etwas passiert?", panisch sprang ich aus dem Bett. Zum Glück war ich gestern Abend schon so müde gewesen, dass ich mich einfach mitsamt dem Kleid ins Bett gelegt hatte. Zwar wies es jetzt einige Falten mehr auf, aber es war immer noch besser als im Pyjama vor zwei fremden Männern zu stehen.

Die Beiden begleiteten mich also zu einem der Konferenzräume unserer Schule, antworteten aber auf keine meiner Fragen. Das ungute Gefühl in meiner Bauchgegend wurde immer schlimmer und schlimmer. Was wenn Blair etwas passiert war? War es meine Schuld, hatte ich etwas falsch gemacht?

Wir traten in den Raum, der bereits gut gefüllt war. Es waren Mr. und Mrs. Van Wold anwesend. Ebenso wie Tyler und Jason. Ash saß auch auf einem der Stühle und schaute nicht gerade fröhlich aus. Dann entdeckte ich auch Blair- Gott sei Dank und weitere Menschen in Uniformen.

"Charlotte.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um.

"Äh..ist etwas passiert?", fragte ich leicht verunsichert. Was machte Mr. Montgomery hier?

"Nicht direkt, aber setzt dich erstmal. Und Sie, meine Herren, können jetzt gehen, danke", wandte er sich an die Uniform-Männer, die daraufhin sofort den Raum verließen. Ich hatte mich in der Zeit auf einen der freien Stühle in dem Raum gesetzt.

Ash' Vater begann zu sprechen: "Wir haben bereits mit Mr. und Mrs. Van wold gesprochen, also sie wissen schon Bescheid darüber, was ich euch jetzt sagen werde. Bei der IMSO gibt es nicht viele Regeln, aber es gibt so manche, die für die Agenten sowohl auch für die Klienten wichtig sind. Und eine davon ist, dass Agent und Agent, die zusammen eine Einsatz haben, kein Paar sein dürfen, noch verwandt sein dürfen, und Ash, mein Sohn, du kanntest die Regeln. Also bleibt und nichts anderes übrig, als euch beide von diesem Einsatz abzuziehen."

"WAS?", kreischte Blair und sprang eilig von ihrem Stuhl auf, "das können Sie doch nicht machen!"

"Setz dich nieder, Blair!", donnerte ihr Vater und sie sank kleinlaut wieder auf ihren Sessel zurück. Tyler, der neben ihr saß drückte aufmunternd ihre Hand und warf mir einen kurzen Blick zu, der mich wohl auch aufmuntern sollte, doch es half nichts.

Ich war irgendwie erstarrt. Sowohl innerlich als auch äußerlich. Nur mein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. In dem Raum war es still. So still, man hätte eine Stecknadel fallen lassen können und hätte es noch gehört. Wir alle wussten, dass es wenig Sinn machte wenn wir widersprechen würde. Es würde die Situation womöglich sogar noch schlimmer machen.

Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und meine Augen begegneten denen von Ash. Wir hielten einander fest, doch niemand regte sich auch nur einen Moment. Sein Blick war entschuldigend, bedauernd, aber auch kraftgebend.

"Wie...wie geht es jetzt weiter?", durchbrach ich die schneidende Stille mit rauer, leiser Stimme.

"Ihr werdet jetzt eure Sachen packen und in die Hauptzentrale kommen. Getrennt, natürlich. Dort werdet ihr den gewöhnlichen Tagesablauf haben, bis euer nächster Einsatz kommt, natürlich nicht zusammen."

Ich nickte und in diesem Augenblick kamen wieder vier Uniform-Männer herein. Zwei nahmen mich am Arm und wollten mich nach draußen führen, zwei Ash. Stopp! Ich muss mich doch noch verabschieden! Panisch wandte ich meine Kopf zu Blair um und mein Blick begegnete ihrem. 'Wir sehen uns wieder, versprochen!', formte ich mit den Lippen in ihre Richtung, ehe sich die Tür hinter mir schloss.

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Auf meinem Zimmer angekommen packte ich alles zusammen, was mir gehörte. Ich spürte die Blicke der Uniform-Männer auf mir, die jede meiner Bewegungen beobachteten. Ob sie wussten, warum ich von diesem Einsatz abgezogen wurde? Warum hatte Ash' und meine Beziehung eigentlich keine Konsequenzen? Wir hatten offensichtlich die Regeln gebrochen, doch die Bestrafung blieb aus.

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Der letzte meiner Koffer wurde in dem schwarzen Van verstaut und ich musste einsteigen. Gerade als ich mich ein letztes Mal zu dem Internat umdrehte, indem ich die letzten Monate verbracht hatte umdrehte, kam Ash aus dem Gebäude heraus. Gerade als er den Kopf hob und sein Blick meinem begegnet wäre, wurde meine Türe mit einem Rumps geschlossen und der Wagen brauste davon.

CWhere stories live. Discover now