Chapter 4

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Die nächsten Wochen glich jeder Tag dem anderen. Ich stand auf, frühstückte, ging mit Maddie zum Unterricht, aß Mittagessen, trainierte mit Jake, dann Abendessen und dann schlief ich auch schon immer ein, da ich so erschöpft war. Ich machte große Fortschritte und meine Bewegungen und Schritte wurden immer flüssiger und sicherer.

Dann, eines Nachts wurde ich von niemand anderem als Josefine geweckt. "Charlie, dein erster Einsatz ist gekommen. Ein Millionär mit  2 Kindern und Ehefrau ist in Gefahr. Du wirst die Cousine spielen, dein Einsatzpartner den Cousin. Wir werden dich jetzt umstylen und neu einkleiden. Das Einsatzprotokoll kannst du dir im Flieger durchlesen." Sie brachte mich persönlich zum Umstylingraum und ließ mich dann mit den Frisören und Visagisten alleine. Sie schnitten meine Harre, föhnten sie, stylten sie. Sie schminkten mich und brachten mir eilig die Grundlagen bei, die man zum Schminken wissen musste. Sie feilten meine Nägel und lackierten sie. Dann wurde ich eingekleidet. Ein köningsblaues Seidenkleid mit dazu passenden Accessoires und Handtasche. Dann kamen die Schuhe. Schwarze Pumps mit 10 cm Absatz. Ich würde nie damit laufen können. Caleb, mein persönlicher Visagist und Frisör, versuchte mir so gut es ging bei zu bringen, wie ich darin zu laufen hatte. Ich war am Rande der Verzweiflung, als plötzlich Keath auftauchte und mich erlöste. Er brachte mich in die Garage und wünschte mir viel Glück. Ich stieg in den schwarzen Van. Drinnen saßen Zeek, auch einer der Männer die mich hergebracht hatten und ein Junge, meines Alters. Offensichtlich war das mein Einsatzpartner. Zeek machte sich keine Mühe mich vorzustellen und fing gleich an uns zu erzählen, was uns auf unserem Einsatz erwarten würde. "Wir werden öfter mit eu ch Kontakt aufnehmen. Wenn euch etwas komisch vorkommt, meldet euch bei uns und baut keine Scheiße. Seit vorsichtig und spielt eure Rolle." Dann stoppte der Wagen auch schon und wir liefen zu unserem Privatjet. Erst als wir, also mein Einsatzpartner und ich, im Flieger saßen,entspannte ich mich ein wenig.

"Hi, wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Ich bin Ash.", sagte mein Einsatzpartner zu mir und streckte mir seine Hand entgegen.

Ich nahm sie und antwortete: " Ich bin Charlie." Er lächelte mich mit seinen strahlend weißen Zähnen an und setzte sich dann wieder nieder. Dann schweigen wir bis wir landeten.

Abgeholt wurden wir von einer schwarzen Limosine und im Inneren führten wir ein bisschen Small Talk.

"Wie alt bist du?", fragte Ash.

"Gerade 17 geworden. Du?"

"18."

"Aha."

"Hast du Geschwister?"

"Nein, meine Eltern haben sich scheiden lassen, wie ich 2 war. Du?"

"Ja, 4 Geschwister. 1 ältere Schwester und eine jüngere. Und einen älteren Bruder und einen jüngeren."

"Cool."

"Naja, manchmal nervt es ein bisschen. Aber im großen und ganzen sind sie alle in Ordnung. Hast du einen..."

"Wir sind da.", unterbrach ihn der Fahrer und wir stiegen aus.

Wir befanden uns in einer großen Einfahrt, die direkt zu einer wunderschönen, modernen, riesigen Villa führte. An der Haustür wurden wir vom Butler begrüßt und ins Haus geführt. Er bedeutete uns, uns nieder zusetzten und verschwand dann wieder. Einige Augenblicke kam dann ein Mann um die 45 ins Zimmer und schüttelte uns beiden die Hand. Er stellte sich vor, was eigentlich nix nötig gewesen wäre, denn in unserem Einsatzprotokoll stand sein Name.

Danach rief er seine Ehefrau und seine 2 Kinder. Seine Frau war klein und zierlich, ihr blondes Haar hatte sie elegant zurück gesteckt und sie war sehr hübsch. Die Tochter ähnelte ihr sehr, nur war ihr Gesicht noch faltenloser und ebenmäßiger. Als Schlusslicht trat der Sohn ein, und ich konnte meinen Augen nicht trauen. Mir gegenüber stand kein anderer als Jason van Wold. Ja, der Jason, der mich nicht erkannt obwohl wir schon seit dem Kindergarten in der selben Klasse waren. Der Jason, der mich in sein Basketballteam gewählt hatte.

Ich musst ziemlich bekloppten Gesichtsausdruck gehabt haben, denn Ash stieß mir seinen Ellenbogen in die Seite, was mich vor Schmerz zusammen zucken ließ. Blödmann. Ich warf ihn einem bitterbösen Blick zu, glättete dann aber meine Gesichtszüge wieder und rang mir ein Lächeln ab.

"Ich freue mich euch hier begrüßen zu dürfen, auch wenn die Umstände dafür nicht ganz so erfreulich sind", sagte Mr. Van Wold zu mir und Ash. "Das hier ist meine Frau Hillory, das ist Blair meine Tochter und Jason, mein Sohn."

Die Kinder nickten uns nur höflich zu aber Hillory lächelte uns an.

"Ich bringe euch dann einmal in euer Zimmer. Ich hoffe es macht euch nichts aus, dass ihr euch eines teilen müsst."

Wir folgten ihr in den 2. Stock, wo sich die Schlafzimmer der Familie und unser Zimmer befanden. Alles war sehr stilvoll und modern eingerichtet. Hillory deutete auf eine der schwarzlackierten Türen und wir traten ein. Hillory erklärte uns noch Essenszeiten, ließ uns dann aber schnell alleine. Neugierig inspizierten Ash und ich unser Zimmer.

Zum Glück gab es 2 Betten, denn ich wollte nicht unbedingt mit einem Fremden im selben Bett schlafen. Wir hatten auch noch einen großen Schrank und ein riesiges Bad.

Mit schmerzenden Füßen ging ich zu einem Bett und zog sofort die hochhackigen Schuhe aus. Dann öffnete ich meine 3 Koffer und begann meine Sachen in den Schrank einzuräumen. Ash tat es mir gleich, aber wir redeten immer noch nichts. Das konnte ja eine schöne Zeit werden.


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