Kapitel 34 ❋ Das personifizierte Böse

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Skylar war fasziniert und im siebten Himmel, als ich ihr alles erzählte. „Das alles wird perfekt in die Geschichte hineinpassen!" 

Und da war das Thema wieder. Ich habe gehofft, sie hat es bereits vergessen, aber es war nun mal Skylar, was sollte ich sonst erwarten? „Aber langsam muss endlich etwas passieren. Wir sind ja noch nicht einmal am Hauptteil angelangt." 

Sie seufzte und ich machte mit. „Ach, Skye...", sagte ich nur. Aber schon am nächsten Tag deutete sich langsam der Start eines möglichen Hauptteiles an. 

Wie üblich saß ich mit Skylar und Beau zusammen am Tisch während der Mittagspause, als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung bemerkte und Luke sah, der sich zu Amelia an den Tisch setzte. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, wenn da nicht sein Blick dagewesen wäre. 

Er sah seine Freundin beinahe schon aufgeregt an und das erregte meine Aufmerksamkeit. Amelia hob schließlich den Kopf von ihrem Handy und sah ihn gelangweilt an. Ein Glück, dass ich von meinem Platz aus die folgende Konversation belauschen konnte. 

„Was ist? Was starrst du mich so bescheuert an?" 

Ich verdrehte meine Augen. Wie konnte sie nur so mit ihrem Freund reden? Amelia widmete sich wieder ihrem Handy zu, aber das änderte nichts daran, dass Luke sie mit demselben Blick ansah.

Schließlich hörte ich ihn sagen: „Entschuldigung? Darf ich dich auf etwas aufmerksam machen?" Amelia rollte ihre Augen, als sie wieder zu Luke blickte. „Auf was denn nun schon wieder?" 

Ich sah das mir bekannte Blitzen in Lukes Augen und meine Vermutung bestätigte sich, als ich folgendes hörte: „Auf mich!

Er kicherte und zum hundertsten Mal rollte seine Freundin die Augen. „Lass das mit deinen doofen Sprüchen. Das nervt", sagte sie. 

Das Grinsen wich aus Lukes Gesicht und etwas leiser, aber immer noch für mich hörbar, entgegnete er: „Aber es war doch lustig... Oder?" 

„Nein, das war es nicht", zischte sie. „Und jetzt setz dich mal richtig hin und iss." 

„Ja, Mutter." Ausnahmsweise verdrehte er mal die Augen, musste aber grinsen. Und dann sah er sie trotzdem so liebevoll an, dass ich das Gefühl bekam, dass sich meine Lungen zuschnürten. 

War es etwa Eifersucht die ich da empfand? Aber das war doch normal, oder? Jeder würde gerne so von einem Jungen angesehen werden. 

„Amelia ist ätzend", hörte ich Beau neben mir murmeln. Das kannst du laut sagen, dachte ich. Im Nachhinein hätte ich mir dies vielleicht nicht wünschen sollen, denn am Ende des Tages erwartete mich noch eine böse Überraschung. 

„Du da! Bleib sofort stehen!", hörte ich hinter mir, als ich gerade freudig das Schulgebäude verlassen wollte. Ich erstarrte und blieb zu meinem eigenen Entsetzen stehen, als ich diese Stimme hörte. Natürlich war es Amelia, wer denn auch sonst? 

Ich wollte weglaufen, aber meine Beine wollten sich nicht bewegen. Und dann stand sie auch schon vor mir. Groß, hübsch und furchteinflößend. Und ihr Blick so böse und durchdringlich, dass ich mich wie eine kleine Maus fühlte. Großartig. Aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und fragte sie selbstbewusst: „Was willst du?" 

„Was ich will?" Ein sarkastisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Das müsstest gerade du am besten wissen. Meinst du ich weiß nichts davon, dass du mit meinem Freund auf der Kirmes warst? Oder bei ihm zu Hause?

Sie wurde immer lauter und ein paar Schüler auf dem Gang drehten sich schon nach uns um. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig und ich wich einen Schritt zurück. Das kann doch ernsthaft nicht ihr Grund sein, weshalb sie mich so anmotzte, oder? 

„Amelia...", fing ich an und hörte mich piepsiger an, als ich es wollte. „Wieso hast du so ein Problem damit? Wir sind befreundet... Außerdem..." 

Aggressiv unterbrach sie mich: „Nein, ihr seid verdammt noch mal nicht befreundet! Hast du mich verstanden? Ich will dich nicht mehr in der Nähe von Luke sehen. Er ist mein Freund. Du wirst schön die Finger von ihm lassen." 

Wäre ich nicht so erschrocken und ängstlich gewesen, hätte ich wahrscheinlich laut losgelacht. Sah sie etwa eine Konkurrenz in mir? So oder so hätte ich gegen Amelia nie eine Chance. Und ehrlich gesagt wollte ich es auch nicht darauf ankommen lassen. 

Und das allerschlimmste an der ganzen Situation war, dass ich mich auf keinen Fall von Luke entfernen wollte. Wir kamen so gut miteinander klar, verstanden uns super und er war immer so lieb zu mir. Daraus könnte sich eine so schöne Freundschaft entwickeln, die jetzt wegen Amelia zerstört werden sollte? Nicht mit mir. 

„Nein", sagte ich also standfest, gerade als sie sich wieder von mir entfernen wollte. Ich beging damit ein hohes Risiko, jetzt gleich noch ermordet zu werden, aber in diesem Moment war es das mir sogar wert. 

„Was hast du da gerade gesagt?" Sie kam mir bedrohlich nahe und ich war plötzlich die Ruhe selbst.

„Ich habe Nein gesagt. Luke und ich, wir sind befreundet. Damit musst du eben klarkommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dir dasselbe sagen würde, wenn du ihn darum gebeten hättest." 

Damit lehnte ich mich ziemlich weit aus dem Fenster, aber ich vertraute darauf, dass es wirklich so wäre. Wütend sah Amelia mich an. „Das glaube ich wohl kaum. Es gibt nur ein Mädchen hier, mit dem er etwas zu tun haben darf und das bin ich!" 

„Vielleicht solltest du aufhören ihn so zu behandeln, als wäre er ein Gegenstand, den man einfach so herumschubsen kann! Er gehört nicht dir, er ist nicht dein Eigentum! Und wenn ich Luke wäre, hätte ich mich schon vor langer Zeit von dir getrennt." 

Damit rauschte ich sauer an ihr vorbei und stampfte aus der Schule. Erst als ich fast zu Hause angekommen war, beruhigte ich mich ein wenig. Kaum zu glauben, dass ich mich ihr gerade so gestellt habe! 

Ich glaube, sie war zum Schluss ziemlich überrascht gewesen und das war auch gut so. Luke war mir eigentlich echt etwas schuldig, dass ich ihn so verteidigt habe und deswegen beinahe draufgegangen wäre. 

Aber er wird selbstverständlich nichts von dieser Unterhaltung erfahren. Von mir zumindest auf keinen Fall, ich weiß nicht, wie Amelia das sieht. Aber es war mir auch total egal. 

Am Ende des Tages wurde mir bewusst, dass mir vielleicht doch mehr an Luke lag, als mir ursprünglich lieb war.



❋ ❋ ❋ 

Ist es endlich so weit...? Kommen wir wirklich nach 34 Kapiteln zum Hauptteil...? xD Es ist viel passiert in diesem Kapitel, fangen wir mit den Fragen an :3

- Das Wichtigste zuerst! Wie fandet ihr die Auseinandersetzung zwischen Lemony und Amelia? #GoLemony! :D

- Wer kann Amelia ab diesem Kapitel noch weniger leiden, als zuvor? Hand hoch! :D

- Und was könnte wohl der letzte Satz bedeuten? ;)

Freut euch auf die nächsten Kapitel. Es wird auf jeden Fall gefangirlt! *-* :D


- nici

Lemony ❋ Die Highschool PrinzessinWhere stories live. Discover now