Kapitel 49

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So, ihr Lieben,
Heute gibt es als Gute-Nacht-Geschichte noch ein kurzes Kapitel. Es gibt einige Perspektiv-Wechsel, weil ich das Gefühl hatte, es so am besten klar zu machen, was los ist....

Uuuund: anbei auch ein Video, damit ihr euch besser vorstellen könnt, was Clara da für 'nen Sport macht. Also, ich mache das selbst auch - und auch wenn es am Anfang ziemlich lustig und peinlich aussieht: es dauert eine Stunde, ist abartig anstrengend,  wirklich sehr gut um den Kopf frei zu bekommen und wahnsinnig effektiv... Solltet ihr die Möglichkeit haben, probiert es einfach mal aus 💪🏼💪🏼

Aber jetzt gehts los! Ich hoffe, ihr mögt das Kapitel 😎☺️💕

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{Clara's Sicht}

So. Heute ist es also soweit. Irgendwie bin ich schon aufgeregt, weil heute dieser krasse Event stattfindet. Naja. Ehrlich gesagt, bin ich nur deshalb nervös, weil meine Eltern da sein werden und sie wie gesagt überhaupt nichts von der Art Sport halten. Ich mache es aber einfach total gerne, weil es nicht nur gut für die Ausdauer und Koordination ist, sondern auch total energiegeladen und man perfekt Stress dabei abbauen kann. Was meinen Eltern nicht gefällt, ist dass es einfach hauptsächlich aus Elementen des Kampfsports besteht. Also Karate, Kickboxen, Taekwondo, Tai Chi und Muay Thai. Davon halten meine Eltern einfach gar nichts.

Ich treffe mich schon nachmittags mit Timo, wir wollen noch ein paar Kurse vorher belegen. Unser Kurs findet erst als letzter ganz am Abend statt. Ich hoffe, dass ich dann überhaupt noch Kraft dafür habe. Die Kurse sind super besucht und es macht einfach wahnsinnig viel Spaß. Die Halle füllt sich, natürlich auch, weil bald dann das Handballspiel beginnt. Die Zuschauerränge sind ebenso gut gefüllt. Das macht mich noch eine Spur nervöser. Aber da muss ich jetzt durch. „Schwesterchen... bist du schon bereit? Ist ja krass, was hier heute los ist....", meint mein Bruder, als er mit seiner Mannschaft in die Halle kommt. „Total. Mit so vielen Leuten habe ich gar nicht gerechnet... Ich hoffe für dich, dass die nachher auch alle da bleiben und dir zujubeln!!!" Er gibt mir einen Kuss auf die Schläfe. Er weiß genau, dass mich die vielen Leute nervös machen. „Du machst das schon. Du hast es drauf. Sonst hätten die dich nicht vorgeschlagen, das zu machen!" Ich lächle ihn an. „Ich muss jetzt... Schaust du auch zu?", will ich wissen. „Selbstverständlich!!!", bestätigt er und geht wieder. „Bereit?", fragt mich Timo und boxt mir an den Oberarm. „Sowas von...", sage ich und wir machen uns auf den Weg.

„Zum Abschluss des heutigen Tages kommen wir nun zum heutigen Highlight – dem Bodycombat! Und wir haben zwei wirklich exzellente Coaches aus Dortmund hier. Wenn ihr Bock habt, noch ein wenig zu kämpfen und euch ordentlich auszupowern, dann macht mal ein bisschen Lärm für Clara und Timo!"  Die Leute jubeln und klatschen, ich schaue zu Timo. „Showtime!", sagt er nur und wir gehen auf die Bühne. Los geht's würde ich sagen....

{Sebastian's Sicht}

Gott, habe ich einen Kopf. Und die laute Musik ist momentan nicht gerade förderlich. Aber ich muss das jetzt durchziehen. Obwohl ich gestern gut einen im Tee hatte, weiß ich natürlich ganz genau, was Clara zu mir gesagt hat. Und das geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich war wohl wirklich scheiße zu ihr. Und die Frage ist, wie ich das jetzt wieder gut machen kann. Gar nicht vermutlich. So hat es sich zumindest angehört. Aber jetzt weiß ich ja, was ich besser machen kann. Und ich habe mir fest vorgenommen, das heute direkt zu machen. Ich werde ihr zeigen, wie viel mir an ihr liegt und dass sie mir wichtig ist. Sie hat mir doch gesagt, dass sie auch etwas für mich empfindet. Oder zumindest empfunden hat. Und wenn da schon einmal Gefühl für mich waren, dass bekomme ich das auch wieder hin. „Du ziehst echt ein Gesicht, das ist nicht normal!", haut mir Daniel seinen Ellenbogen in die Seite. „Ach, lass mich einfach...", maule ich zurück. „Ich sage es dir echt nicht gerne, aber du musst es ihr einfach endlich sagen. Sei nicht so eine Pussy!!!" Daniel weiß noch nichts von dem Gespräch gestern. Irgendwie ist es mir peinlich, ihm zu erzählen, was Clara mir gesagt hat. „Ich habe gestern mit ihr gesprochen!", platzt es dennoch aus mir heraus. Daniel schaut mich mit großen Augen an. „Was? und das erzählst du mir erst jetzt? Was hast sie gesagt? Du warst doch voll wie zehn Russen gestern!" Ich verdrehe die Augen. „Ja danke. Das weiß ich selbst." – „Ja los, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!", meint er dann noch einmal. „Nicht jetzt!", entgegne ich ihm und nicke zu ihren Eltern, die neben uns sitzen. „Lass uns das erstmal anschauen!" Ich schaue nach unten in die Halle und sehe Clara, die strahlt. Sie steckt so voller Power. Das beeindruckt mich unglaublich. Sie gibt da unten wirklich alles und das von Anfang an. Was mir nicht so gefällt, sind die Aussagen von ihrem Vater neben mir: „Schau dir das mal an... So ein Krampf. Und diese Musik. Fürchterlich. Ich kann das echt nicht nachvollziehen, wie man so einen Scheiß machen kann. Was soll das denn bringen?" Ich kann das nicht nachvollziehen. Es gefällt ihr und man sieht ihr an, wie gut es ihr tut. ich bin absolut gefesselt von ihrer Performance da unten. Man sieht ihr an, wie anstrengend das ist. Und ich frage mich wirklich, wie sie nebenbei auch noch sprechen kann. Ich bräuchte schon längst ein Sauerstoffzelt.

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