Kapitel 34

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{Clara's Sicht}

"Das ist nicht dein Ernst! Ich kann nicht kochen!", meint Marco empört. Ich greife das erstbeste aus der Tüte und halte es ihm vor die Nase. "Deine Küche. Dein Essen", entgegne ich ihm cool. Marco schaut auf das, was ich ihm da ins Gesicht halte und beginnt laut zu lachen. Ich schaue ihm noch immer in die Augen.
Was lacht der Idiot jetzt?
Ich schaue auf meine Hand und sehe eine Gurke. Oh nein, warum habe ich ausgerechnet die rausgezogen? Jetzt muss ich auch lachen. Peinlich. "Los, fang an zu schälen!", fordere ich ihn auf und fuchtle mit der Gurke vor seinem Gesicht rum. "Bisschen mehr Feingefühl mit dem Gemüse, wenn ich bitten darf....", fordert Marco. "Du Kind!", antworte ich ihm nur, muss mir aber selbst eingestehen, dass ich wohl an das selbe gedacht habe, wie er. Das kann ja heiter werden.
Marco beginnt, die Gurke zu schälen und ich schneide das Fleisch in Streifen, um es dann einzulegen. "Traust du mir nicht mehr zu als Salat, oder was?" Ich schaue ihn an: "Soll ich ehrlich sein?" Er streckt mir die Zunge raus.

Die Kocherei ist lustig, Marco stellt sich wirklich wie der letzte Mensch an und macht alles nur, wenn ich es ihm vorher ganz genau erkläre oder ihm vorher einen Kuss gebe. "Sonst habe ich keine Kraft für diese schwierigen Arbeiten!", flunkert er mich an. Süß ist er schon.

Nach gefühlten Stunden ist das Essen dann fertig und der Esstisch im Wohnzimmer gedeckt. Marco hat das in die Hand genommen und das hat er auch wirklich süß gemacht. Er hat so gedeckt, dass wir gegenüber voneinander sitzen und das alles richtig lieb arrangiert. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Er hat sogar Servietten unter das Besteck gelegt, der Hübsche. Und ich sehe Kerzen. Zwei Stück. Sofort denke ich wieder daran, was Claudia gesagt hat.... Ich stelle die Teller hin und setze mich Marco gegenüber.

Das Essen schmeckt gut, haben wir ganz gut hinbekommen. Ich futtere den ganzen Teller auf. "Boh, ich komme mir vor, als hätte ich seit Monaten nichts Richtiges mehr gegessen!", mapfe ich vor mich hin. "Du hast ja auch die letzten Tage nicht mehr als ne Suppe gegessen...", bestätigt mich Marco. Ich sehe auf seinen Teller, der noch nicht mal halb aufgegessen ist. "Schmeckt es dir nicht?", frage ich ihn besorgt. "Doch! Total gut, aber mir ist schon den ganzen Nachmittag irgendwie bisschen schlecht. Weiß auch nicht", sagt er. "Wenn es dir aber nicht schmeckt, musst du es sagen.... Ich kann dich nicht verhungern lassen!" Marco grinst mich an. "Nein, wirklich. Es schmeckt super. Hat echt nichts mit dem Essen zu tun", bestätigt er mir noch einmal. Ich beschließe ihm einfach mal zu glauben und stehe auf, um den Tisch abzuräumen. Auch Marco möchte aufstehen, um mir zu helfen. "Bleib sitzen. Ich mache das!"  Ich trage die Teller in die Küche und räume sie gleich in die Spülmaschine. Als ich die Spülmaschine zumache, bleibe ich kurz einen Moment stehen.
Was ist nur los mit ihm?
Glaubt er mir nicht, dass ich mich wirklich in ihn verliebt habe?
Ich weiß ja selbst, dass es albern ist, das zu denken, nur weil er nicht so viel gegessen hat. Es kann ja sein, dass es ihm wirklich nicht so gut geht, heute. Ich sollte aufhören, mir solche Gedanken zu machen. Deshalb atme ich einmal tief durch und gehe wieder zurück, um die Salatschüssel zu holen.
Ich greife wortlos nach der Schüssel und merke plötzlich einen festen Griff um mein Handgelenk. Überrascht schaue ich zu Marco. Er zieht meine Hand zu sich, so dass ich näher zu ihm stehen muss, damit er mir nicht den Arm raus reißt. "Komm her!", sagt er leise und klopft mit seiner freien Hand auf seinen Oberschenkel. Ich folge seiner Aufforderung und setze mich auf seinen Schoß. Sofort lässt er den Griff um mein Handgelenk los und legt stattdessen seine Arme um mich. "Es hat wirklich gut geschmeckt!", versichert er mir noch einmal. "Ist ja schon gut!", bestätige ich noch einmal, auch wenn ich es irgendwie noch immer nicht richtig glauben kann.
Marco legt eine Hand in meinen Nacken und zieht meinen Kopf zu seinem. Sofort beginnen wir, uns zu küssen. Marco streicht mit der Hand meinen Rücken nach unten und drückt mich sanft gegen sich. Ich lege einen Arm um ihn, mit der anderen Hand streiche ich ihm über seine Brust. Ich hoffe wirklich, dass sein komisches Verhalten nichts mit mir zu tun hat, aber im Moment sieht es tatsächlich nicht so aus. Vorsichtig hebt Marco meine Bluse an und fährt mich seiner warmen Hand darunter. Oh Mann, fühlt sich das gut an, wenn er mich berührt. Ich merke sofort, wie mein Körper darauf reagiert und mehr will. Ob ich das jedoch wirklich zulassen will, weiß ich noch nicht.

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