Kapitel 10

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July's Sicht

Wir planten noch einige Sachen wobei ich mich ziemlich zurück hielt. Alle zwei Minuten schaute mich jemand bemittleidend an, langsam nervte das.

Ich wollte nicht in Theos Rudel sein. Ich wollte noch nicht mal ein Werwolf sein, aber wenn, dann hätte ich gewollt, dass es freiwillig ist und ich nicht dazu gezwungen wurde. Diese Wahl hatte ich nicht. Das Leben kann so unfair sein.

Die ersten beiden, die gingen waren Malia und Liam. Malia wollte noch etwas mit ihrer Mutter oder so klären und wo Liam hinging, wusste ich nicht. Hauptsache ich konnte endlich schlafen gehen, schließlich war morgen Schule.

Zehn Minuten später ging ich auch nach oben um mich fertig zu machen, doch als ich im Bett dachte ich noch eine Weile nach. Angestrengt schloss ich meine Augen und versuchte mich beinahe krampfhaft an den Namen zu erinnern.

Was hatte dieser Theo gesagt, du musst dich nicht verstecken...

Du musst dich nicht verstecken, S... St?

Stiles! Ich hab's!

Sofort sprang ich auf und wollte gerade nach unten gehen, doch da hörte ich nur noch ein lautes Türschlagen. Anscheinend sind sie weggegangen.

Zur Überprüfung ging ich runter und ich lag mal wieder richtig. Alle, einschließlich Corey, waren weg. Er hatte in letzter Zeit kaum Zeit mehr für mich.

Er war mein Bruder und ich liebte ihn über alles, doch irgendwie konnte ich ihn schon verstehen. Zurzeit ist es wichtiger, das Problem mit Corey zu lösen, als meine "Mini-Problemchen" zu lösen. Zwar ist er nicht mein leiblicher Bruder, doch das machte für uns beide keinen Unterschied.

Wie auch immer. Da ich nach dem heutigen Erlebnis eh nicht mehr schlafen konnte, entschied ich mich, Musik zu hören und etwas zu zeichnen.

Während ich da so auf meiner geliebten Fensterbank saß und Kopfhörer in den Ohren hatte, fielen mir langsam die Augen zu und ich sank in einen unruhigen Schlaf.

Es war dunkel. Ich war in einem Raum der nicht grade groß war. Mein Atem und mein Herzschlag waren die einzigen Dinge, die zu hören waren.

Nach kurzem Rumgetaste an den Wänden, fühlte ich einen Durchgang. Er war ziemlich tief und schmal, weshalb ich mich hinhocken musste um dann den schmalen Gang langzukrabbeln.

Als ich am Ende des Ganges konnte ich eine kleine Tür ertasten, die aber zu klemmen schien. Mit aller Kraft drückte ich gegen diese Tür und mit einem lauten Quitschen schwang sie auf.

Ich fand mich in einem stinkenden Raum wieder, eine grüne Lampe spendete ein wenig Licht, sodass ich den Raum sehen konnte, während ich aufstand und mir den Dreck von den Händen wischte.

Überall waren Arztsachen, die hier wahrscheinlich schon eine Ewigkeit herumlagen. Sie sahen benutzt und schmutzig aus. Die Wände hatten schon einen leichte Grünton angenommen und der Putz war an einigen Stellen abgebröckelt, sodass man auf eine Mauer sehen konnte.

Auf einmal hörte ich Schritte, die sich langsam auf mich zu bewegten, sofort wich ich zurück undschaute hinter die Ecke. Man konnte drei Gestalten erkennen. Alle drei hatten Masken auf und überall mit Kabeln verbunden waren. Es zischte, als würde irgendwo Dampf entweichen.

"July." sagte einer von ihnen. Seine Stimme vibrierte und war laut, ich zuckte zusammen und wollte wegrennen. Plötzlich standen sie direkt vor mir. Ich bekam total Panik, doch ich stand nur wie angewurzelt da.

Auf einmal waren es nicht drei Personen, sondern vier. Die vierte Person stand im Schatten, sodass ich sie nicht erkennen konnte. Sie trat vor und ich erkannte Theo.

"Hallo July, schön dich wiederzusehen.", nachdem Theo dies gesagt hatte wurde ich von den drei Gestalten umzingelt und sie waren noch wenige Zentimeter von mir entfernt.

Von Theo war keine Spur mehr zu sehen.

Die Gestalten kamen immer näher und die eine hatte eine Spritze in der Hand. Sie drängten mich in eine Ecke und zwangen mich, mich umzudrehen.

An der Wand war der Putz abgeschlagen worden und ein Bild kam unter dem alten Mauergestein zum Vorschein. Es war das Biest und eine Gestalt, die zu brennen schien. Sie kämpften auf einem Berg Leichen.

Ich war verwirrt, was wollten sie mir damit sagen?

Der rechte packte mit Gewalt meinen Kopf und drückte ihn so, dass ich in die eine Ecke sah, wo der Putz noch nicht ganz abgebröckelt war. Ich streckte meine Finger aus und pulte mühsam den Putz von der Wand, sodass mein Fingernagel begann zu bluten.

Als ich sah, was an der Wand war, wich ich zurück und begann zu schreien.

Dort war ich, zusammengekauert neben den Leichen, doch ich schien nicht tot zu sein. Meine Hände waren mit Eisenketten befestigt, an dem linken Fuß des Biests.

Ich konnte nicht aufhören zu schreien, es war, als platze meine Lunge.

Es wirkte, als würde das Biest mich schützen, als würde Mason mich schützen.

Ich spürte auf einmal einen Schlag auf meiner Wange, sodass ich meine Augen aufriss, ich saß immernoch auf der Fensterbank. Vor mir saß Corey, der einen Blick gemischt aus Sorge, Angst und Panik hatte.

"July, du hast im Traum geweint und geschrien und du bist einfach nicht wach geworden. Was war los?"

Ich erzählte ihm meinen Traum und am Ende nahm er mich in den Arm.

Doch irgendetwas sagte mir, dass Corey weiß, über wen ich spreche und das es diese Gestalten wirklich gibt, doch ich hatte Angst vor der Antwort die er mir geben würde.

"Mason schützt dich und du schützt ihn. Unbewusst. Das ist ein großer Vorteil."

"Oder ein Nachteil.", schniefte ich leise.

"Soll ich heute Nacht bei dir bleiben damit du dich sicherer fühlst?", fragte er besorgt.

"Ja, das wäre lieb.", flüsterte ich.

Also legten wir uns beide auf mein Bett und er umschlug mich mit seinen Armen. Das hatte er früher auch immer gemacht wenn ich einen Alptraum hatte, doch seit 2 Jahren nicht mehr. Ich fiel nach einer nicht all zu langer Zeit in einen traumlosen Schlaf.

The only one || Teen WolfWhere stories live. Discover now