Kapitel 1

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(Bild von July)

Fröstelnd saß ich in meinem Zimmer auf der Fensterbank und hörte Musik mit meinen Kopfhörern, hatte aber nur einen im Ohr, da ich nebenbei noch Hausaufgaben machte.

Ich ging nicht auf die Highschool in Beacon Hills, meine Mum schickte mich auf die im Nachbarort, weil ich dort angeblich mehr "gefördert" wurde.

Es nervte mich, jeden Tag mit dem Bus so weit fahren zu müssen, während mein Adoptivbruder Corey zu Fuß zur Beacon Hills High School gehen konnte.

Ja, Adoptivbruder. Ich weiß schon seit ich klein bin, dass ich adoptiert bin, möchte aber kein Kontakt zu meiner richtigen Familie. Wieso auch? Schließlich haben sie mich ja weggegeben.

Leise hustend sprang ich von der Fensterbank runter und holte mir eine neue Füllerpatrone, da meine andere leer war. Abwesend schaute ich auf meinen Wecker, es war 10:43 Uhr.

Und ich hatte als 16-Jähriges Mädchen nichts besseres zu tun, als krank zuhause rumzusitzen und den Stoff der letzten Tage zu wiederholen, den ich in der Schule verpasst hatte. Meine schokobraunen Haare hatte ich zu einem Duft zusammen gebunden, da sie sonst in meinem Gesicht stören würden.

Unten hörte man die Haustür leise auf und wieder zu gehen. Verwirrt sah ich von meinem schon fast vollgeschriebenen Block auf. Corey hätte doch in der Schule sein müssen und meine Adoptiveltern arbeiteten den ganzen Tag, also wer war es dann?

Leise legte ich meinen Block weg und kletterte von der relativ hohen Fensterbank. Barfuß tapste ich zu meiner Zimmertür und öffnete diese leise, sofort konnte ich die flüsternden Stimmen, die von unten kamen, als meinen Bruder Corey und dessen Kumpel Mason identifizieren.

Warum flüsterten sie? Ich öffnete die Tür noch ein Stück und ging, darauf bedacht, keine Geräusche zu machen, zum Anfang der Treppe und schaute nach unten.

Ich wusste ja, dass mein Bruder und seine komischen Freunde seltsam sind, mit dem ganzen übernatürlichem Zeug, aber ich hielt mich da so gut es ging raus.

Corey hatte mir vor einiger Zeit davon erzählt, nach seinem Verschwinden. Das war eine schlimme Zeit für mich und meine Adoptiveltern, er war längere Zeit verschwunden, galt eine Zeit als tot, doch urplötzlich tauchte er vor unserer Haustür auf.

"Ist jemand zuhause?", fragte jemand, die Stimme konnte nur Mason gehören.

"Ja, aber meine Schwester schläft, sie ist krank und hat Fieber und so, mach dir keine Sorgen.", redete Corey beruhigend auf Mason ein. Was kann passiert sein, dass ich diese Sache nicht mitbekommen soll?

Leise tapste ich ein paar Stufen hinunter und setzte mich dann so hin, dass ich die beiden durch das Geländer sehen konnte, aber die beiden mich nicht.

Da ich eine Brille trug und diese gerade nicht auf hatte, konnte ich nur etwas verschwommen sehen, was die beiden dort machten.

Corey beförderte grob die wenigen Sachen, die auf dem Küchentisch lagen, einfach auf den Boden und stützte dann Mason zum Tisch, der sich drauf legte.
Blutete er etwa? Er zischte leise, als Corey sein Shirt am Bauch hochschob, um die Wunde zu verbinden.

Leicht geschockt stand ich auf und ging die Treppe herunter, um zu helfen.

In letzter Zeit kam auch Corey öfter verletzt nach Hause, weil er und seine Freunde zur Zeit Probleme mit dem sogenannten Biest haben. Es tötet dutzende Menschen und ist beinahe unbesiegbar.

Corey ließ mich kaum noch alleine raus, weil er Angst hatte, dass seiner 'kleinen Prinzessin' etwas passieren könnte. Irgendwie süß, aber so klein bin ich mit meinen 1,69 m auch nicht.

Ich war gerade auf der letzten Stufe, da hörte ich Mason etwas zu Corey sagen: "Corey, versprich mir, dass niemand erfährt, dass ich das Biest bin. Bitte."

Und dann sahen sie mich auf der Treppe stehen.

The only one || Teen WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt