Kapitel 36

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Mert's Sicht.
"Aleyna geh mal bitte raus du nervst", sagte ich bis ich erst realisierte was sie gesagt hatte.
War das Ernst gemeint? Und woher sollte sie dass wissen?
Ela schaute genauso verwirrt, mehr konnte ich nicht herausdeuten.
"Aber es stimmt doch!", rechtfertigte sie sich wieder.
"Geh", kam es ein letztes mal von mir und dann verließ Aleyna tatsächlich den Raum.
Nun waren wir alleine mit dieser Stille.
Ich räusperte mich und gewann somit Ela's Aufmerksamkeit. Ich schaute ihr tief in die Augen, aber es war noch nie so schwer. Mein Gefühl sagte mir, dass sie sich schämte, denn sie schaute sofort wieder auf den Tisch.
Aber wie so sollte sie sich schämen?
Es gab nur einen Grund.
Ich entschied mich jetzt reinen Tisch zu machen, jetzt oder nie.
"Ela?"
"Ja", kam es von ihr.
"Es stimmt was Aleyna gesagt hat", die Worte fielen mir schwer, auch wenn ich Ela schon so lange kannte war das jetzt ein ganz anderes Thema.
"Was? Wer hat dir das gesagt? Anesa?", sie schaute mich unkonzentriert an.
"Was hat das mit Anesa zu tun?", ich war verwirrt.
"Anesa ist die einzige die es weiß", kam es kleinlaut von ihr.
Ich hatte es Anesa nie erzählt. Generell hatte ich in der letzten Zeit nicht mehr viel mit Anesa geredet, sie ignorierte mich oft oder warf mir abwertende Blicke zu.
"Was weiß nur Anesa?"
"Dass ich.. Ich dich liebe, so ist es das was du wissen wolltest?", sie wurde etwas lauter als davor, "ich wollte es dir nicht sagen, weil sonst alles kaputt zwischen uns wäre."
Ihr Blick blieb starr auf mich gerichtet.
Ich fing an über zwei Ohren zu grinsen. Ich hatte doch nicht falsch gehört, oder?
Hatte sie mir nicht immer Anzeichen gemacht, dass sie nur Freundschaft wollte.
Sie fasste sich verzweifelt an die Stirn und stand auf, "Ich muss gehen. Sofort."
Sie war grad dabei den Raum zu verlassen, aber ich ließ es nicht zu und stand ruckartig auf um sie am Handgelenk zurück zu ziehen.
Ich tat das was ich schon längst hätte tun sollen, ich küsste sie.
Zwar gab es schon bei uns den ein oder anderen Kuss, aber dieser war von beiden Seiten gewollt und dass konnte diesmal niemand von uns leugnen.
Sie war anfangs überrumpelt, aber es dauerte nicht lange bis den Kuss erwiderte und mir somit bestätigte dass von ihren Seiten auch etwas kommt.
Es war ein einfacher inniger aber dennoch kurzer Kuss.
Langsam löste ich mich von ihren Lippen und grinste breiter denn je.
"Warum?", war ihre erste Frage.
"Weil du das wunderschönste und tollste Mädchen bist dass ich kennengelernt habe und dafür bin ich mehr als nur dankbar", kam es aus meinem Mund der vor kurzem noch auf ihrem lag.
Mit dieser Antwort hatte sie nicht gerechnet, ihre Augen waren weit aufgerissen und sie schaute mich teilweise sprachlos aber auch etwas verlegen an.
Ihre Augen fingen an zu strahlen und sie schaute mit rosagefärbten Wangen auf den Boden.
Ich drückte ihr Kinn leicht mit zwei Fingern nach oben, sodass sie wieder mich anschauen muss.
Ihre braunen Augen durchbohrten meine mit einem tiefen Blick.
"Ich realisier' das gerade alles nicht", sie lachte leise.
"Es ist aber echt."
"Waren diesmal auch Gefühle dabei?", fragte sie und schaute mich mit großen Augen an.
"Hat es sich denn so angefühlt?", stellte ich eine Gegenfrage und setzte ein Lächeln drauf.
Statt mir zu Antworten nahm sie mein Gesicht in ihre kleinen Hände und küsste mich.
Diese Art von Antwort gefiel mir.
Sie zog scharf die Luft ein, als ich ihr leicht auf die Unterlippe biss, aber ich wusste ganz genau dass es ihr gefiel.
Ela's Sicht.
Als wir uns ein zweites Mal gelöst hatten schaute ich ihn einfach nur überwältigt an, ich war noch nie in so einer komplizierten Situation.
Was sollte ich jetzt sagen?
Wieso kann er jetzt nicht einfach reden und ich höre seiner wundervollen rauen Stimme zu?
In Filmen platzte in so einem Moment immer irgendeine Person rein und wenn nicht dann klingelte irgendein Handy oder so etwas ähnliches.
Aber nein, es war kein Film, nicht mal ein Traum - sondern die Realität.
Er sagte nichts und zog mich einfach in eine Umarmung, die mich Wohlfühlen ließ.
Ich zog seinen Duft ein, den ich zu keinem Parfüm zuordnen konnte, da es sein Eigenduft war und alles übertriff.
"Also sind wir jetzt zusammen?", redete er in meine Haare.
"Nein."
Er löste sich unmittelbar von mir.
Mert öffnete seinen Mund, weil er anfangen wollte zu reden, aber ich kam ihm zuvor.
"Du hast mich noch nicht gefragt", sagte ich mit einem frechen Grinsen.
Seine angespannten Schultern sinken leicht.
"Du musst mich fragen", lachte er.
"Ehm nein? Ich bin das Mädchen! Du musst mich fragen", kam es von mir.
"Hm mal anders", sagte er schulterzuckend und wusste ganz genau, dass er mich gerade provoziert hatte."
"Nein. Du fragst mich jetzt! Auf der Stelle", sagte ich und schlug ihm auf den Oberarm.
"Vielleicht morgen, oder übermorgen, oder vielleicht auch erst in ein paar Wochen."
Und genau in diesem Moment wusste ich, dass wir niemals aufhören würden beste Freunde zu sein, bloß mit etwas mehr als nur Freundschaft.

Es tut mir echt leid, dass ich euch immer solange warten lasse und dann nur ein kurzes Kapitel rauskommt, aber ich hab halt nicht viel Zeit & die Lust fehlt mir auch & wem das nicht passt, der muss meine Story ja nicht lesen :)

Mehr als nur Freundschaft'Where stories live. Discover now