Kapitel 34

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"Wollen wir runter? Fernseher schauen oder so", fragte mich Mert und unterbrach die kurzvorhandene Stille.
"Ja klar."
Ich ging vor ihm die Treppen runter und musste daran denken, wie unsere Freundschaft früher war. Wir hatten über alles gelacht und sind viel lockerer miteinander umgegangen und jetzt hatten wir nicht einmal etwas zu sagen.
Das ist echt schräg, denn eigentlich bin ich die einzige die sich komisch verhalten darf.
Für ihn sollte doch eigentlich alles normal sein, da er ja nichts davon wusste, dass ich ihn.. liebe.
Ich hatte mein Umfeld kaum beachtet, weshalb ich bei der letzten Stufe fast hingefallen wäre.
Mert musste sein Lachen verkneifen, aber ich konnte es trotzdem hören. Es war rau und dunkel und ertönte im ganzen Flur.
"Mert sag bloß nichts", schmunzelte ich selbst darüber wie tollpatschig ich doch bin.
"Ich hätte dich sowieso aufgefangen."
Okay dann wär ich doch lieber hingefallen.
Im Wohnzimmer angekommen, setzten wir uns auf die Sofas.
Mert schaltete durch die Kanäle und wir schauten das an was gerade lief.
Nach zwanzig Minuten klingelte es an der Tür und ich öffnete diese, da Mert zu dieser Zeit auf dem Klo war.
Wie erwartet stand der Pizzalieferant vor mir, aber ich hätte nicht gedacht dass es jemand attraktives sei.
"Vier Partypizzen, ist das richtig so?"
Ich hatte erst mehrere Sekunden später geantwortet, da ich sein makelloses Gesicht bemusterte.
"Eh ja richtig", stotterte ich teilweise.
Ich lief in diesem Moment rot an, wie peinlich.
Der Pizzabote hatte dunkelbraune Haare und grünbraune Augen.
Seine Armmuskel kamen zum Vorschein und allein schon wegen seinem engen T-Shirt konnte ich erkennen, dass er ein Six-Pack hatte.
Wie konnte so jemand heißes bei einer Pizzeria arbeiten? Er sollte ein internationales Model sein!
"Soll ich die vielleicht reintragen? Weil die sind etwas schwer."
"Oh ja das wäre sehr nett."
"Ist nicht nötig", kam es von hinten und ich hörte Mert die Treppen runterlaufen. Er nahm die Pizzakartons von dem Lieferanten ab und trug sie ohne noch ein Wort zu sagen in die Küche. Ich rührte mich jedoch nicht vom Fleck.
"Ist das dein Freund?", fragte mich der Junge und setzte sein hübschestes Lächeln auf.
"Nein, mein Cousin", log ich, denn bei Verwandten kann man sich sicher sein, dass man noch nie etwas mit der Person hatte.
Mir fiel durch sein Namensschild auf, dass sein Nachname auch der Name von der Firma war.
"Gehört zufälligerweise deinem Vater die Pizzeria?", fragte ich und zeigte auf sein Namensschild.
"Ja, ich helfe ab und zu aus, aber ich arbeite hier eher selten."
Ich nickte und dann fragte er ganz plötzlich, "Kann ich deine Handynummer haben?"
Ich wollte eigentlich mit ja antworten, aber Mert kamm und musste mal wieder diesen Moment zerstören.
Er drückte dem Jungen erstmal das Geld in die Hand und sagte mit angespannter Stimme, "Nein sie ist meine Freundin!"
Der Pizzabote schaut entsetzt und fragte, "Hast du nicht gesagt, dass es dein Cousin ist?"
Diesmal schaut Mert mich entsetzt an.
"Er ist nicht mein Cousin", sagte ich und wollte weiterreden, aber der Junge kam mir zuvor, "das ist echt komisch, ich lass euch beide jetzt einfach allein."
Nein geh nicht!
Mert klatschte die Tür zu und wollte gerade wieder in die Küche gehen, aber ich zog ihn zurück.
"Was sollte das gerade?", man konnte deutlich heraushören dass ich sauer war, "Ich hätte fast die Nummer von dem heißesten Jungen bekommen."
"Ich hab dir nur einen Gefallen getan."
"Einen Gefallen? Du bist nicht mein Bruder Mert. Ich darf mir aussuchen mit wem ich was hab."
Mert fehlten zuerst die Worte, aber dann sprach er weiter, "So gut sah er auch nicht aus und außerdem kanntest du ihn nicht mal wirklich."
"Das kann dir doch egal sein. Ich schreib dir ja auch nicht vor ob du mit Melissa rummachen darfst oder nicht."
Er öffnete seinen Mund da er etwas sagen wollte und ich kam zuvor, "Ja ich bin nicht dumm, ich weiß das du nicht im Fitnessstudio warst sondern mit dieser Bitch! Warum hast du überhaupt gelogen?"
Er zuckte nur mit den Schultern, "Ich muss dir ja wohl kaum alles wortwörtlich erklären, aber wenn du schon Leute beobachtest dann bitte auch richtig."
"Was soll das jetzt heißen?", wenn er nicht nur Stichworte nennen würde sondern alles genau erklären, dann würde es nicht zum Streit führen.
"Ist jetzt sowieso egal."
"Von mir aus kannst du rummachen mit wem du willst, ich finde es einfach nur scheiße, dass du mir ins Gesicht lügst. Ist ja nicht so das wir beste Freunde sind oder beziehungsweise waren."
Er schaute desinteressiert, als ob ich irgendeinen Quark erzählen würde und das machte mich noch mehr sauer.
"Du musst alles zerstören! Das mit dem Jungen vorhin! Denn er wird ganz sicher nicht mehr mit mir reden. Aber das reicht ja nicht nein, du hast mein komplettes Liebesleben zerstört!"
Den letzten Teil wollte ich nicht laut aussprechen, er war für meine Gedanken gedacht.
Heiße Tränen kullerten gerade meine Wange herunter und ich wischte sie so schnell wie möglich weg. Mert stand geschockt da, ich glaube er hatte so langsam realisiert, was ich damit meinte.
Sofort rannte ich die Treppen hoch ins Bad und schloss mich dort erst einmal ein.

Ihr denkt euch jz locker so 'will die mich verarschen was ist das für ein kurzes Kapitel???'
Tuuuuut mir leid, ich wollte unbedingt, dass hier dieser Cut ist ❤️😂

Mehr als nur Freundschaft'Where stories live. Discover now