Kapitel 8

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Der Lehrer verlies mit Anesa den Klassenraum, während ich auf meinen Platz zu schlenderte, auf dem ich jetzt ganz alleine saß. Mert schaute mich schon wieder mit einem fragenden Blick an. Ich formte nur ein "später", mit meinen Lippen und er nickte.
Als der Unterricht fertig war lief ich mit Mert auf mein Auto zu, da seins immer noch bei seinem Vater war.
"Ihr geht es nicht so gut", antwortete ich dann im Auto auf Mert seine ganzen Fragen.
"Und wieso?", durchlöcherte er mich. "Mädchenprobleme", antwortete ich kurz und bog links ab. "Also hat sie ihre Tage?"
"Nein ist doch jetzt egal", gab ich von mir und schaltete den Gang um. Ich hielt vor seinem Elternhaus an und er stieg aus und verabschiedete sich. In den letzten zehn Minuten der Fahrt hatte er schon wieder diese Phase in der er komisch drauf war. Er antwortete dann nur kurz auf meine Antworten oder indirekt.
Er benahm sich so als hätte er seine Tage, was hoffentlich nicht der Fall war, denn sein Körper sollte so etwas nicht zustande bringen können.
Daheim lernte ich noch ein wenig für die anstehenden Abiturprüfungen, bis schließlich Emir in mein Zimmer reinplatzte, "Kannst du mich zum Friseur fahren?"
"Eh nein du hast ein Fahrrad?"
"Bitte abla (schwester)"
"Ich will dich nicht fahren", gab ich genervt von mir. "Willst du lieber lernen?", versuchte er mich weiter zu überreden.
"Frag doch Mama, mir geht es sowieso nicht so gut hab' Bauchschmerzen", log ich den letzten Teil.
Er seufzte und verlies dann mein Zimmer ohne die Tür zu schließen. Da es mir schon immer unangenehm war mit offener Tür zu lehnen, schloss ich diese mit meiner Hüfte zu und begab mich wieder auf meinen Schreibtischstuhl. Mein Handy gab einen lauten Ton von sich, somit erzeugte es meine Aufmerksamkeit. Durch das Profilbild erkannte ich direkt, dass diese Nachricht von Anesa - meiner neuen Freundin war "Hey ich bin's Anesa, es tut mir leid wenn ich mich heute zu aufwendig dir gegenüber verhalten habe. Ich wollte mich nochmal bei dir Bedanken "
Ich überlegte wie ich meine Nachricht formulieren sollte.
"Kein Problem. Falls irgendwas ist kannst du immer zu mir", schrieb ich Anesa zurück und wir schienen uns schon sehr vertraut, obwohl wir gemeinsam nicht mal mehr als eine Stunde zusammen verbracht hatten.
Da mir nach einer Zeit langweilig wurde, entschied ich mich noch ein paar Folgen einer amerikanischen Serie zu schauen.
-
"Oha deine Locken sind ja fast weg", sagte ich, als ich gerade Emir's Haare mit meinen Fingerspitzen durchfuhr. "Die Mädchen aus meiner Schule haben meine Haare so gemocht", meinte er und zog dabei einen lästigen Schmollmund. "Mit deinen zehn Jahren geht's aber ab", sagte ich mit erhobenen Augenbrauen.
Er hob seinen Zeigefinger und meinte, "Ich bin 14"
"Macht keinen großen Unterschied", konterte ich und warf meine Hände in die Luft.
"Mit 14 darf man..", spielte er darauf an und wollte mich damit provozieren, denn er meinte es nicht wirklich ernst.
"Boah in deinem Alter hatte ich nicht mal wirklich Kontakt mit Jungs", meinte ich aber bereute direkt meine Aussage, da Mert schon damals mein bester Freund war. "Nein natürlich nicht. Ist ja nicht so das Mert und du schon früher best Buddys wart."
"Du nervst", äußerte ich mich.
"Ich weiß", sagte er und trug ein provozierendes Lächeln auf seinen Lippen auf. Diese Handlung erinnerte mich nur zu gut an Mert, denn er benahm sich genauso. "Verpiss dich aus meinem Zimmer", zickte ich ihn an ohne Grund. "Nö", sagte er mal wieder provozierend.
"Verpiss dich oder Mama bekommt was von deiner Schlägerei mit", grinste ich diesmal und er lief sofort raus. Warum hatte er sich eigentlich geschlagen? Vielleicht wollten sie beweisen wer von beiden der Stärkere ist. Ich hoffe mal das Emir sich beweisen konnte sonst wäre es ein wenig peinlich für ihn gewesen.
Mein Handy vibrierte auf meinem Schreibtisch weswegen ich es direkt nahm. Eine Nachricht von Selin.

Selin : "ELAAAA!!! Ich hab jetzt seine Handynummer und omggg er will sich mit mir treffen." Ich : "Ich wusste doch der Kerl will was von dir" •IndenKommisgehtesweiter• Ich glaube sie übertrieb es einwenig, es war nur ein Treffen mit irgendeinem Jungen so gut kannten sie sich auch noch nicht, doch ich tat so als würde es mich genauso sehr freuen wie sie.
Mir fiel spät am Abend ein, dass morgen so ein Mann bei uns in der Schule vorbeikommen würde, der uns etwas über den Konsum von Drogen und Alkohol erzählen würde.
Da wusste ich noch nicht, dass eine Bemerkung von ihm später mal so wichtig für mich sein würde.
...
"Guten Morgen. Ich bin Mark", stellte sich der Typ selbst vor.
Unsere ganze Klassenstufe saß gerade in der Aula auf Stühlen, die in mehreren Reihen aufgestellt worden sind. Mark, der Mann der uns etwas über den Konsum von Drogen und Alkohol erzählen sollte, kramte gerade in verschiedenen Blättern rum, bis er das passende Blatt gefunden hatte und weiter redete.
Anfangs interessierte es mich nicht wirklich was er sagte und somit schweiften meine Gedanken vorbei. Mert tippte die ganze Zeit auf seinem Handy rum und kein Lehrer erwischte ihn jemals. Ich bewunderte es schon immer wie er es schaffte sich unauffällig am Handy zu beschäftigen, fast jedesmal wenn ich an meinem Handy war wurde ich erwischt, weswegen ich dieses Risiko nicht eingehen wollte und anfing Mark zu zuhören. Ich schätzte ihn auf 26 Jahren. Er hatte blondes Haar und blaue Augen. Wahrscheinlich machte er irgendeine Sportart, denn er war etwas muskulös. "Jetzt kommen wir zum Alkohol", hörte ich diesen Mark sagen und dabei bewegte er seine Hände, wie er es schon die ganze Zeit tat. Diese Gesten mit den Händen fand ich bei Männern schon immer sehr attraktiv, aber bei ihm kam es komisch rüber, denn es passte nie zu der aktuellen Lage.
Ich hörte gespannt zu, da ich nicht wirklich etwas besseres zu tuen hatte. "Ich schätze jeder von euch hat mal Alkohol getrunken? Vielleicht auf einer Party oder ähnlichem. Solange ihr es nur in einem bestimmten Ausmaß tut und es nicht regelmäßiger wird ist alles okay.
Manche kennen nämlich keine Grenzen und dazu erzähl ich euch mal was : viele Jugendliche in eurem Alter neigen nämlich zu Alkohol in Problemsituation um einen Ausweg aus dem ganzen Schlamassel zu finden. Die meisten jedoch wissen nicht das es nur für den Zeitmoment ist und deswegen wird diese Art bevorzugt. Die wahren Probleme stecken jedoch, nachdem Alkohol. Was passiert wenn ihr Alkohol trinkt ?
Das wisst ihr selber nicht oder?
Weil ihr euch großteils nicht daran erinnern könnt. •IndenKommisgehtesweiter• Betrunkene Leute wissen oftmals nicht was am gestrigen Abend passiert ist oder mit wem sie geredet haben. Sie trauen sich mit Alkohol im Blut viel mehr als im nüchternen Zustand.
Betrunkene begehen Handlungen, die sie sonst niemals begehen würden. Sie wenden sich manchmal auch an Personen durch die Wut oder den Hass der in ihren Körpern steckt manchmal ist es aber auch aus Zuneigung, denn eine betrunkene Person lügt nie!"

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