》20. Schule schwänzen《

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Ich wurde von meinem Nerv tötenden Wecker geweckt. Grimmig machte ich ihn aus.
Hinter mir bewegte sich Keith und legte noch im Schlaf versunken seinen Arm um mich.
Ich überlegte hin und her ob ich jetzt wirklich aufstehen und in die Schule gehen sollte.
Mein Blick wanderte zu Keith. Sollte ich ihn wecken? Vielleicht wollte er ja in die Schule. Okey, ganz bestimmt nicht.
Ich stupste ihn trotzdem an um mal nach zu fragen. "Hmm?"
"Wir müssen in die Schule." flüsterte ich. Er machte leicht seine Augen auf. "Schlaf einfach. Die Schule kann auch mal ohne dich anfangen."
Er gähnte und zog mich näher zu sich. Wir lagen in Löffelchen-Position und mein Herz fing an wie wild zu schlagen.
Wie sollte ich dabei schlafen?
Ich lag einfach eine Zeit lang so da und genoss seine Körperwärme, bis ich wieder einschlief.

Ich bereitete das Frühstück vor während Keith sich duschte.
Im Radio lief irgendein Lied von Maroon 5 und ich summte mit als ich das Omelett auf einen Teller tat.
"Brooke?" Ich sah zu Keith der nur mit einem Handtuch um seine Hüften da stand. Wassertropfen liefen über sein Sixpack und ich konnte nur schwer meine Augen davon nehmen. Ich sah wieder in sein Gesicht als er mich wissend angrinste. Shit.
"Kannst du mir vielleicht ein T-Shirt von deinem Vater oder so geben? Meins riecht nicht wirklich frisch." Sagte er amüsiert.
Mit einem roten Gesicht lief ich an ihm vorbei und murmelte "einen Moment."
Er lachte etwas und folgte mir. Ich nahm ein schwarzes V-Neck Shirt aus dem Schrank meines Vaters und überreichte es ihm, ohne ihn anzuschauen. "Danke." Ich hörte sein schmunzeln aus seinem Ton heraus und lief wieder in die Küche.
Fertig angezogen, setzte er sich mir gegenüber, dort wo mein Vater sonst immer saß. "Gott, habe ich einen Hunger." Sagte er ehe er anfing das Omelett und den Toast runter zu schlingen. Ich lachte nur und aß dann auch. Als Keith fertig mit essen war wandte er sich zu mir.
"Was willst du heute machen?"
Gute Frage. Ich hatte ehrlich gesagt noch nie geschwänzt...
"Keine Ahnung, was macht man denn so, wenn man die Schule geschwänzt hat?" Fragte ich.
"Ich geh entweder trainieren oder Schlaf bis in den Abend rein."
Ich nickte nur.
"Gut, dann lass uns einfach in die Mall, weil ich weder Lust hab trainieren zu gehen oder noch weiter zu schlafen."
"Okey." Stimmte er mir grinsend zu.

Nachdem wir unser Geschirr aufgeräumt hatten, schauten wir noch bei Keith vorbei damit er sich umziehen konnte.
"Also wo willst du zuerst rein? " Fragte er mich als wir in der Mall angekommen waren.
"Barnes & Nobel?" Er sah mich mit einem 'dein Ernst?' Blick an.
"Wir schwänzen die Schule um in einen Bücherladen zu gehen?" Fragte er mich als wäre ich verrückt. "So sieht's aus." Gab ich schmunzelnd von mir. Er atmete laut aus und murmelte irgendwas mit 'Was man nur alles für Frauen macht'. Aber da ich mir nicht sicher war ob ich richtig gehört hatte, fragte ich nochmal nach. "Was hast du gesagt?" Er schüttelte seinen Kopf. "Nichts. Gar nichts."
Schulterzuckend lief ich schon mal in meinen absoluten Lieblingsladen. Ich wusste noch nicht genau was für ein Buch ich haben wollte, also ging ich einfach in die Abteilung für Jugendliteratur und suchte nach den Büchern meines Lieblingsautoren John Green.
Keith trottete mir mit seinem Handy in der Hand hinter her. Er runzelte seine Stirn als er etwas auf seinem Bildschirm las. "Ist alles okey?" Fragte ich ihn während ich mir ein Buch in die Hand nahm. Der Titel lautete Will & Will und es war das einzige Buch das ich von John Green noch nicht gelesen hatte.
"Scheint so als hätte ich heute einen Kampf." sagte er und pustete Luft aus. "Das kriegst du schon hin."
Er nickte. "Hast du es dann?"
"Jap."
Wir gingen an die Kasse und ich bezahlte schnell das Buch.
Als wir beide weiterliefen, schaute ich immer wieder zu Keith. Irgendwas bedrückte ihn.
Schließlich setzten wir uns in einen Starbucks rein und bestellten.
"Also was ist los?" Fragte ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. Er schüttelte wieder nur seinen Kopf und schlürfte weiter an seinem Vanille Frappuccino.
Genervt schob ich mein Getränk zur Seite. "Na sag schon."
"Gut. Ich habe schiss vor dem Kampf heute Abend. Zufrieden?"
Geschockt von seiner Aussage, konnte ich zunächst nichts sagen. "Wieso? Du hast doch bis jetzt noch nie verloren?" Fragte ich ihn dann verwirrt. Ich hätte niemals gedacht, dass Keith mal Angst vor einem Kampf haben würde.
"Der Typ gegen ich dieses Mal antrete, ist überall bekannt, er ist wie der Hulk und bisher hat niemand gegen ihn gewonnen. Seine Gegner sind schon froh, wenn sie noch mit gebrochenen Rippen wegkommen."
Als er das erzählte hatte er die ganze Zeit über ein Pokerface und mir war die Panik wahrscheinlich wie ins Gesicht geschrieben.
"Und was ist, wenn du den Kampf absagst?" Fragte ich ihn verzweifelt. Er schüttelte seinen Kopf und lachte bitter auf. "Das ist das Schlimmste was man machen kann. Und ich habe keine Lust meinen Ruf dadurch zu verlieren."
"Aber hier bei geht's um deine Gesundheit. Da sollte dir dein Ruf egal sein." Gab ich stur von mir. Ich wollte nicht das er kämpft.
Er ignorierte was ich sagte. "Bist du fertig?" Fragte er mich als er bereits aufgestanden war und ich nickte, obwohl mein Getränk halb voll war. Mir war die Lust vergangen.
"Ich fahr dich schnell nach Hause und geh dann trainieren, okey?"
Ich nickte und lief ihm hinter her.
Mir wurde jetzt schon schlecht, wenn ich nur daran dachte, dass er heute Abend gegen diesen Hulk kämpfen musste.
Er setzte mich vor meiner Haustüre ab. "Warte noch." Hielt ich ihn schnell auf bevor er losfuhr. Ich entfernte das Silber Medaillon um meinen Hals, was mir mein Vater mal von einer Geschäftsreise mitgebracht hatte und hielt es ihm hin.
Fragend, sah er mich an. "Nimm es einfach. Der hat mir bisher immer Glück gebracht und vielleicht bringt es dir heute ja auch Glück." Erklärte ich.
Er nahm das Schmuckstück an. "Danke." Seine Lippen waren in einer geraden Linie, doch die Dankbarkeit war deutlich in seinen Augen zu sehen.
"Das packst du schon. Ich glaub an dich." Ich wollte ihm Mut zusprechen und gleichzeitig mich davon überzeugen, damit ich mir nicht so große Sorgen machte.
Er fing an zu lächeln. "Danke Cupcake."

*Die Story spielt in Amerika falls manche sich fragen, warum ich Barnes & Nobel geschrieben habe. :)

The Badboys Weakness |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt