》9. Becky's Geburtstag《

107K 4.8K 611
                                    

Ich notierte schnell die Lebensmittel die ich einkaufen musste auf ein Blattfetzen während ich auf Adam wartete.
Er hatte sich bereit erklärt mich in den Supermarkt zu fahren, da er selbst noch Besorgungen für seine Mutter machen musste.

Es hupte draußen und ich nahm meine Tasche und den Zettel mit raus.
"Heya. " Grüßte ich ihn super aufgedreht.
"Hey." Er lächelte und fuhr dann los während wir uns unterhielten.


"Wozu brauchst du so viel Essen? Du lebst quasi allein."
"Adam. Ich bin ein Mädchen und an bestimmten Tagen im Monat isst man eben mehr." Erklärte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Erst sah er mich noch nachdenklich an und dann machte es in seinem Hirn 'Klick' und er verzog sein Gesicht "Oh".
Wir liefen weiter die Süßigkeiten-Stände ab als jemand sich an meine Beine klammerte.
Ich konnte mein Gleichgewicht gerade noch so halten. "Brookiii." Becky umarmte meine Beine noch fester und ließ dann los.
Ich lächelte sie an. "Hey Becky. Wo ist deine Mutter?" Ich sah mich um aber weit und breit war keine Sarah zu sehen.
"Ich bin mit Keiff gekommen. Wir kaufen noch etwas für meinen Geburtstag heute ein." Grinste sie mich an. "Oh, Alles Gute. Wie alt bist du denn jetzt?" Sie hielt fünf Finger hoch. "So." Fügte sie dann hinzu.
"Becky!" Wir blickten alle in die Richtung von der die Stimme kam.
Kurze Zeit darauf tauchte Keith auf. Bei dem Anblick von Becky neben mir atmete er erleichtert aus. "Ich habe dir gesagt du sollst immer an meiner Seite bleiben!" Schimpfte er, nicht all zu böse. "Aber ich habe Brooki gesehen und ich will sie zu meinem Geburtstag einladen." Erklärte sie und beendete ihren Satz mit einem Schmollmund.
Keith nahm nun auch Adam und mich wahr, er sah kurz zu uns aber schenkte uns dann keine weitere Beachtung. "Okey. Lass uns jetzt gehen. Bald kommen deine Gäste." Sagte er nun sanfter und nahm Becky an die Hand. "Aber ich habe Brooki noch nicht gefragt ob sie kommen mag." Sie blieb stur stehen und drehte sich etwas zu mir. "Kannst du heute auch kommen?" Fragte sie mich mit großen Augen. Ich nickte "Um wie viel Uhr?"
"Um drei." Mischte sich Keith nun ins Gespräch. Bei seiner kalten Stimme rannte mir ein Schauer über den Rücken.
"Okey" gab ich zuletzt nickend von mir und wir gingen weiter in entgegengesetzte Richtungen.
"Du gehst da also echt hin?" Fragte Adam, der die ganze Zeit über leise war. "Jup."
Wir liefen schweigend weiter, als ich noch ein paar Sachen in meinen Einkaufswagen legte.
An der Kasse angekommen zahlte jeder seinen Einkauf und wir liefen zum Auto.
Ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken wie Keith von heute auf morgen wieder so eiskalt geworden ist. Ich mein vor dem Vorfall gestern, als Casper mich zurück gehalten hat Adam die Augen auszukratzen, war er noch etwas freundlicher zu mir.

"Soll ich dich noch irgendwohin fahren?" Fragte Adam, an einer roten Ampel.
"Könntest du mich noch Bitte zu dem einen Spielzeugladen fahren?" Gab ich grinsend von mir.
"Klar." Er machte den selben Gesichtsausdruck wie ich und ich musste lachen.
Ich wünschte mir ich hätte auch ein Auto, dann wäre ich nicht so auf andere angewiesen. Aber meine Bitte stieß bei meinem Vater nur auf taube Ohren. "Es gibt genügend öffentliche Verkehrsmittel Kleines." Das war seine Ausrede.

"Bin in fünf Minuten da." Sagte ich als wir angekommen waren und eilte aus dem Auto. Ich wusste ganz genau was ich Becky schenken würde. Sie hatte genügend Barbies aber noch kein Barbie-Auto. Also hielt ich danach Ausschau.
Ich wurde schnell fündig und nahm den pinken Cabrio mit an die Kasse. Dort ließ ich es dann noch einpacken und lief wieder zu Adam. Er tippte gerade was in seinem Handy als ich ins Auto stieg. "Und was gefunden?"
"Jup ein Barbie-Auto."


Daheim zog ich mich noch einmal schnell um und lief dann zum Bus.
Nach 20 Minuten war ich vor Keiths Haus angekommen.
Man hörte jetzt schon das Geschrei der Kinder. Ich klingelte und eine gestresste Sarah machte die Türe auf.
"Brooke." Sie schloss mich in ihre Arme. Ich legte meine Arme auch um sie und strich ihr steif über den Rücken.
Sie ließ mich rein und machte hinter uns die Türe zu.
"Kann ich dir irgendwie helfen?" Fragte ich sie.
"Nein, nein. Geh du nur in den Garten zu den Kindern und Keith."
"Okey." Ich lächelte und überreichte ihr die Tüte mit dem Geschenk bevor ich von der Glastür raus in den Garten lief.
Bei dem Anblick vor mir, wurde mir ganz warm um das Herz.
Keith spielte mit den Kindern Blinde Kuh und er musste sie gerade mit verbundenen Augen suchen. Die kleinen Mädchen und Jungen kreischten, wenn er sich ihnen näherte und rannten weiter vor ihm weg.
Ich lief lächelnd weiter vor. Um mich herum rannten die Kinder wie eine wild gewordene Meute.
Keith hatte seine Hände ausgestreckt und versuchte sich nach den Stimmen zu orientieren, ein Lächeln umspielte dabei seine Lippen.
Ein Junge rannte schnell hinter mich als er mich dort stehen sah. Er kreischte und versteckte sich hinter meinen Beinen als Keith immer näher zu uns kam.
Als Keith unmittelbar vor uns stand, schubste mich der kleine Junge vor Panik wortwörtlich in Keiths Arme. Er umfasste mich schnell an meiner Taille und zog mich hoch.
Wir standen nun Brust an Brust. Sein Lächeln verschwand kurze Zeit später als er bemerkte, dass er kein Kind in seinen Armen hielt.
Ich stand so nah an ihm, dass ich Angst hatte, er würde meinen Herzschlag spüren.
Er machte das Tuch um seine Augen mit einer Hand auf.
Und ich hielt die Luft an als er mich mit seinen durchdringenden Augen ansah. Seine Augen musterten mein ganzes Gesicht, dann sah er mir wieder in meine Augen.
"Brooke." Als er das sagte spürte ich seinen minzigen Atem auf meinen Lippen. Was mich wiederum dazu verleitete auf seine zu schauen, die nur wenige Zentimeter von meinen entfernt waren. Mein Herz schlug wie verrückt.
Ich schaute wieder hoch zu seinen Augen aber dieses Mal war sein Blick auf meine Lippen fixiert.
Plötzlich zog jemand an meinem Shirt. Als ich perplex runter sah stand ein kleines Mädchen mit einem Zopf und einer roten Brille vor mir. "Du bist jetzt dran." Sagte sie in einer etwas heiseren Stimme. Ich nickte, noch vollkommen in Trance. Als die Realität dann einschlug traten Keith und ich sofort einen Schritt zurück, ich sah beschämt zu Boden. Verdammt. Warum reagierte ich nur so auf diesen Typen?
Keith überreichte mir das Tuch, ohne mir ins Gesicht zu schauen.
Die Sache war wohl für uns beide unangenehm.

The Badboys Weakness |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt