》12. Shoppen mit Keith《

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Ich wartete an Keiths Motorrad.
Die Leute die an mir vorbei gingen, schauten mich interessiert an. Manche blieben sogar stehen und warteten, um zu sehen was passiert.
Wieso sind die so neugierig? Ich dachte jeder wüsste bereits Bescheid, dass wir Freunde waren.
Fünf Minuten später kam Keith aus dem Schulgebäude mit einem Ersatzhelm in seiner rechten Hand und lief zu mir. Er hatte sein Pokerface aufgesetzt und immer als er jemanden beim starren erwischte, warf er ihm einen bösen Blick zu und sie schauten weg.
Bei mir angekommen, formten sich seine Lippen zu einem Grinsen.
"Hey." Ich lächelte ihn an
"Hey." Er überreichte mir den Helm.
Ich zog es mir über und versuchte die Schnalle zu zumachen. Keith beobachtete mich amüsiert als ich mit der Schnalle kämpfte. Dieses verdammte Teil wollte einfach nicht zugehen. Irgendwann gab ich auf und sah Keith erwartungsvoll an. Er schüttelte lächelnd seinen Kopf und machte mir dann die Schnalle zu. "Danke."
"Kein Problem." Er zog dann seinen eigenen Helm auf und wir setzten uns auf seine Harley. Ich legte meine Arme um sein Torso und er fuhr los.
Teilweise fuhr er so schnell, dass ich mich an ihn klammerte, weil ich Angst hatte runter zu fallen. Und immer als ich meine Arme fester um ihn schlang, spürte ich wie er lachte. Das machte er mit Absicht! Dieses Arschloch!
Ich konnte klar sein Sixpack unter seinem schwarzen Shirt fühlen und spürte bereits wie die Wärme in meine Wangen stieg.
Gott sei Dank sah er mein Gesicht nicht.
Als wir endlich angekommen waren, stieg ich sofort von seinem Motorrad runter und starrte ihn böse an als ich den Helm runternahm. "Was?" Er schmunzelte leicht. "Du weißt ganz genau was. Du bist extra schnell gefahren obwohl du wusstest das ich Angst habe." Sagte ich gespielt wütend. "Vielleicht mag ich ja das Gefühl von deinen Armen um mich." Er zwinkerte und lief mit einem Grinsen ins Kaufhaus.
Hatte er gerade mit mir geflirtet? Mit geröteten Wangen lief ich ihm hinter her.
Er schaute nach hinten um zu sehen wo ich blieb. "Na komm schon ich habe nicht den ganzen Tag Zeit Cupcake."
"Ich komm ja schon." Ich lief die letzten paar Schritte extra schneller und versuchte die Tatsache zu ignorieren das er mich Cupcake genannt hatte, obwohl es ein warmes kribbeln in meiner Bauchgegend auslöste.

"Also in welchen Laden gehen wir zuerst rein?" Fragte er mich etwas überfordert. Ich zeigte auf eine Boutique die vielversprechend aussah. "Lass erst mal hier rein."
Wir liefen Seite an Seite. Das erste was mir auffiel, waren die ganzen Kleider und ich fing an zu lächeln. Perfekt.
"Ich sehe mich hier um während du dir dort drüben was aussuchst okey?" Ich zeigte in die Herren Abteilung mit den Anzügen. "Okey."
Und das Shoppen kann beginnen.
Ich nahm mir vier Kleider in meiner Größe und lief in die Umkleidekabine. Das erste Kleid, was ich anprobierte war ein schwarzes Kleid mit Spitze. Ich sah mich kritisch im Spiegel an. Definitiv zu kurz.
Ich zog ein Bordeaux farbiges Kleid an. Aber das wiederum sah zu sehr nach Party aus.
Das dritte Kleid was ich anzog passte nicht wirklich und hatte ein kratziges Material. Schnaufend zog ich das letzte Kleid an. Es war in einem Navy blau und hauteng. Ich sah mich im Spiegel an. Das Kleid brachte meine Kurven zum Vorschein aber es sah auch in einer Art und Weise aufreizend aus. So konnte ich ganz bestimmt nicht auf einer Hochzeit aufkreuzen. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr.
"Brooke?"
"Ja hier." Ich streckte meine Hand aus der Kabine und kurz darauf sah ich Keiths Anzugschuhe unter dem Vorhang. "Bist du fertig?" Fragte er.
Ich machte den Vorhang auf. "Nope. Ich finde einfach kein Kleid." Sagte ich.
Als ich Keith vor mir in einem schwarzen Anzug sah dachte ich, mir würde gleich Sabber aus dem Mund laufen. Ich checkte ihn von oben bis unten ab. Wieso um alles in der Welt schauen Typen immer so gut in Anzügen aus? Nachdem ich ihn gründlich abgecheckt hatte schaute ich in sein Gesicht, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkt hatte.
Doch seine Augen waren wo anders. Er musterte mich auch so wie ich ihn gemustert hatte.
Er schluckte einmal nervös und schaute dann zur Seite. "Willst du so gehen?" Fragte er, seine Stimme kam angestrengt raus.
"Nein, nein. Ich hatte das nur schon an als du gekommen bist. Aber ich finde irgendwie keins was gut genug für die Hochzeit wäre." Er nickte nur und blickte mich kurz an. "Ich schau mal herum, vielleicht finde ich ja etwas für dich." Ohne auf meine Antwort zu warten lief er auch schon an die Kleiderstangen und fing an zu suchen. Währenddessen setzte ich mich auf den Hocker in der Kabine und ging auf Instagram.

"Hier probiere das mal an." Keith überreichte mir ein zart-rosanes Kleid, das oben herum eng war und ab der Taille locker wurde, so wie ein Tellerrock. Außerdem hatte es einen Herzauschnitt.
Ich betrachtete mich für längere Zeit und kam zu dem Fazit, dass ich das Kleid nehmen würde. Es sah schlicht aber dennoch schön aus. Genau richtig.
Sollte ich es Keith zeigen?
Ich entschied mich dagegen. Ich wollte ihn in dem Kleid flashen wenn er mich Samstag abholte. Ich weiß zwar nicht wieso aber ich war jetzt schon total aufgeregt, wenn ich auch nur daran dachte. Ich zog wieder meine normalen Sachen an und wir gingen an die Kasse.

"Nein ich kann auch selber bezahlen!" Weigerte ich mich und wollte das Geld der Kassiererin überreichen als Keith meine Hand festhielt. "Ich habe gesagt ich werde bezahlen." Gab Keith genervt von sich. "Nein. Ich will nicht das du für mich zahlst!" Fuhr ich ihn an. "Tja, dann hast du wohl Pech gehabt." Er nahm mich an meiner Taille hoch und stellte mich hinter sich. Dann legte er schnell das Geld auf den Tresen. "Keith!" Er ignorierte meine Aussage, nahm die Tüten und meine Hand und lief aus der Boutique. Ich zog meine Hand von seiner weg und verschränkte sie vor meiner Brust. "Danke." Murmelte ich kaum hörbar.
Ich hasste es wenn Leute für mich zahlten. Ich fühlte mich dann immer so als würde ich ihnen etwas Schulden.
"Gern, Cupcake." Sagte er grinsend.

The Badboys Weakness |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt