》7. Becky《

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"Nach wem hältst du die ganze Zeit Ausschau?" Fragte mich Adam interessiert. "Ehm nach niemandem. Ich habe nur nachgedacht." Er nickte und sah mich mit diesem 'Ich glaub dir kein einziges Wort' Blick an.
Die Wahrheit war, dass ich nach Keith Ausschau hielt. Ich hatte ihn seit Sonntag nicht mehr gesehen und wir hatten bereits Donnerstag.
Morgen mussten wir unser Referat in Literatur halten. Ich sah zu meiner Seite, nur um dann angewidert wegzuschauen. Carlos und Avery schleckten mal wieder ihre Gesichter ab.
Seit Samstag waren die beiden ein offizielles Paar. Das hieß, die beiden wichen sich nicht von der Seite.

Es klingelte zur vierten Stunde und ich schleifte Avery von Carlos weg.
Sie beschwerte sich natürlich aber das war mir relativ egal. Sie war schon des Öfteren mal wegen Carlos zu spät gekommen und wenn das nochmal passieren würde, dann würde man ihre Eltern benachrichtigen. Und ihr könnt mir glauben, wenn ich euch sage, dass Ave die strengsten Eltern überhaupt hat. Weshalb sie die Beziehung mit Carlos auch vor ihren Eltern geheim hält. Nachdem ich sie vor ihrem Chemie Kurs abgesetzt hatte, machte ich mich auf den Weg in den Geschichtsunterricht.

Nach dem Unterricht bat mich Herr Nauer nach vorne.
"Brooke könntest du bitte diese Blätter Keith geben. Die sind wichtig für den Test, den wir schreiben werden." Ich nickte und verstaute die Blätter in meiner Tasche.
Jetzt hatte ich eine Ausrede ihn zu sehen.
Ich wusste nicht wieso ich so besorgt um ihn war aber ich war es eben.

Nach der Schule wartete Adam schon geduldig in seinem Auto auf mich.
Ich stieg ein und begrüßte ihn.
"Kannst du mich bitte bei Keith absetzen?" Er runzelte die Stirn und zog seine Lippen in eine gerade Linie.
"Wieso?"
"Ich muss ihm seine Unterlagen für Geschichte geben." Er nickte und ich fing an ihm den Weg zu beschreiben.
Bei Keiths Haus angekommen bedankte ich mich bei Adam und stieg aus.
"Du kannst gehen, du musst nicht auf mich warten." Sagte ich während ich zur Tür lief.
"Nein ich warte hier. Gib ihm schnell die Sachen und ich fahr dich dann Heim." Gab er stur von sich.
Gott wieso checkt er nicht, dass er gehen soll? Ich lächelte gezwungen und sah ihn dann wieder an.
"Du kannst gehen, das wird etwas länger dauern, weil ich mit ihm noch etwas wegen unserem Referat besprechen muss."
Er schaute mich für längere Zeit an, nickte dann und fuhr weg. Endlich.
Als er weg war, wurde ich auf einmal ganz nervös.
Ich klingelte schnell mit zitternder Hand an der Haustüre bevor ich Zeit hatte weiter über meine Nervosität nachzudenken.
Die Türe wurde von einem kleinen Mädchen geöffnet. Sie hatte blonde Haare und blaue Augen, so wie Sarah. "Wer bist du?" Fragte sie mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
"Ich bin... eine Freundin von Keith." Sagte ich nach langem Überlegen.
"Keiff hat eine Freundin?" Fragte sie mit großen Augen.
"Ich dachte das Casper sein einziger Freund ist." Sprach sie nachdenklich.
"Keiffff!" Schrie sie. Und ich musste mir das Lachen verkneifen. Sie konnte Keith nicht aussprechen, wie süß.
Ich hörte schwere Schritte als dann Keith zur Tür trat. Ich sah kurz Verwirrung in seinen Augen als ich sein demoliertes Gesicht betrachtete.
Sein rechtes Auge war angeschwollen mit einer lila- blauen Umrandung und sein Kiefer war auch ganz lila.
"Was machst du hier?" Fragte er mich und sah zur Seite um wahrscheinlich sein Auge zu verstecken. "Ich eh ich wollte dir die Geschichtsblätter vorbeibringen." Ich kramte sie aus meiner Tasche heraus und streckte sie vor ihm hin. Er nahm sie aus meiner Hand, immer noch zur Seite blickend. "Danke." Murmelte er und wollte gerade die Türe schließen als Sarah zur Türe kam. "Ich wusste doch, dass ich Stimmen gehört habe." Sagte sie aufgeregt als sie mich sah.
"Hallo Brooke, schön dich mal wieder zu sehen. Komm doch rein." Sie weitete die Türe und trat zur Seite. Keith starrte seine Tante böse an, was mir sagte das ich unerwünscht war.
"Uhm hallo Sarah... Ich sollte lieber gehen aber dennoch danke."
"Nein, bleib. Bitte." Schmollte das kleine blonde Mädchen. Ich musste lächeln als ich ihren Schmollmund sah. "Sag doch was Keith und sei nicht so unhöflich." Kritisierte Sarah ihn.
Er rollte seine Augen. "Komm rein." Sagte er, auf den Boden schauend.
Schämte er sich, weil ich seine blauen Flecken gesehen hatte?
Ich trat ins Haus und Sarah führte uns alle ins Wohnzimmer.
"Kannst du mit mir Barbie spielen?"
Ich sah zu dem kleinen Mädchen mit der niedlichen Stimme.
Sie war wahrscheinlich vier oder so.
"Klar. Wie heißt du denn eigentlich?"
"Rebecca. Aber jeder nennt mich Becky." Antwortete sie mit einem Lächeln.
Ich lächelte zurück und setzte mich zur ihr auf den Boden.
Sie überreichte mir eine Barbie und wir fingen an zu spielen.
Ich spürte, dass mich jemand beobachtete, also drehte ich mich zu der Person. Keith starrte mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich lächelte ihn kurz an.
Zu meinem Bedauern drehte er sich wieder weg ohne zu lächeln und sah zum Fernseher.

"Keith, nimm doch Brooke mit hoch in dein Zimmer und redet ein wenig. " Kam es von Sarah, als sie die müde Becky auf ihren Schoß nahm.
Er nickte und stand dann auf. Ich lief ihm hinter her in sein Zimmer.
Er legte sich auf sein Bett und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf. Unsicher setzte ich mich auf seinen Schreibtischstuhl.
"Tut mir leid falls ich dir Unannehmlichkeiten bereite."
Er schaute zu mir. "Tust du nicht."
"Du warst nicht in der Schule." Sagte ich das offensichtliche. Er nickte nachdenklich.
Man war das schwer mit diesem Jungen zu reden...
"Ist es wegen den Verletzungen in deinem Gesicht?"
Sobald die Worte meinen Mund verlassen hatten, wusste ich das ich zu weit gegangen war.
Er schaute mich wütend an.
"Wieso interessiert dich das?!"
Ich schreckte kurz wegen seinem Ton zusammen. Er fuhr sich gestresst durch seine dunklen Haare und setzte sich auf.
"Ich, ich habe mir nur Sorgen gemacht." gab ich zu. Ich biss mir nervös auf meine Unterlippe. Ich hätte das nicht sagen sollen...
"Hör auf damit." Sagte er. Verwirrt sah ich zu ihm. Seine Augen waren auf meine Lippe fixiert auf die ich nervös biss. Er stand auf und kam auf mich zu.
Ich lehnte mich weiter in den Stuhl. Er kniete sich vor mich hin, so dass wir auf Augenhöhe waren, dann befreite er vorsichtig meine Unterlippe mit seiner Hand. Mir stockte der Atem als er so nah bei mir war.
Seine Augen wanderten von meinen Lippen zu meinen Augen und er lächelte etwas als er vermutlich die röte in meinen Wangen sah. Ich konnte meine Augen nicht von seinen dunklen nehmen.
Sie hielten so viel in sich.
Keith war wie ein Geheimnis, dass ich unbedingt enthüllen wollte.
Er war auf eine Art mysteriös.
Und Mysterien zogen mich schon immer magisch an.

The Badboys Weakness |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt