》19. Der 18. April《

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"Es fing alles an als mein Vater seinen Job verlor. Er fing an zu trinken und verprasste das Geld, welches meine Mutter als Kellnerin in einem Café verdiente, in der Spielothek.
Eines Tages kam er hoch alkoholisiert nach Hause. Meine Mutter schrie ihn an, was für ein schlechtes Beispiel er doch für mich sei und das wir wegen ihm kein Geld mehr für Lebensmittel hätten. Das war auch der Tag als die Hand meines Vaters zum ersten Mal ausrutschte. Und danach folgten immer mehr 'Ausrutscher'.
Er verlor komplett die Kontrolle und jeden verdammten Tag hörte ich, als ich in meinem Bett lag, die Schreie meiner Mutter. Wie sie schluchzte und bettelte, dass er aufhören sollte, aber das tat er nie.
Ich war noch zehn zu dem Zeitpunkt und wusste nicht was ich machen sollte.
So ging es ein Jahr lang, bis ich endlich den Mut dazu hatte etwas zu unternehmen. An einem Abend als mein Vater wieder meine Mutter schlug stand ich auf und versuchte sie zu beschützen. Doch er war stärker, ich war nur ein kleiner elf-Jähriger Junge und er ein ausgewachsener Mann. Er ließ von meiner Mutter ab und schlug auf mich ein, bis ich das Bewusstsein verlor.
Nach diesem Abend, als mein Vater wieder weg in eine Bar ging, packte meine Mutter unsere Sachen und wir rannten weg."
Er zitterte als er weiter an die Geschehnisse dachte.
"Wir dachten, wir hätten es geschafft.
Wir dachten wir hätten ihn endlich los. Meine Mutter hatte uns eine kleine zwei Zimmer Wohnung gemietet und wir hörten ein Monat lang nichts mehr von meinem Vater.
Doch als ich dann nach an einem Schultag Nachhause kam, standen vor unserer Wohnung die Feuerwehr und zwei Polizei Autos. Von unserer einstigen Wohnung waren nur noch Ruinen übrig. Die Sanitäter trugen meine Mutter in einen Leichenwagen.
Ich verstand gar nicht erst was los war. Ich war total überfordert. Erst als mich ein Polizist fragte wer ich sei, schlug alles auf mich ein. Meine Mutter war in dem Feuer gewesen.
Ohne dem Polizisten zu antworten rannte ich an den Leichenwagen und dort sah ich dann ihren leblosen Körper. Die Männer um sie sahen sie nur traurig an.
Mir wurde plötzlich alles zu viel und ich kippte um.
Als ich aufwachte war ich in einem Krankenhaus. Sarah stand neben mir und strich durch meine Haare.
Kurz darauf kamen Ärzte und Polizisten ins Zimmer und versuchten mir zu erklären das meine Mutter durch eine Rauchvergiftung und schwere Verletzungen gestorben war."
Er biss sich auf seine Unterlippe und atmete noch einmal tief aus. "Einige Tage später, als ich schon bei Sarah eingezogen war, kam die Meldung, dass mein Vater das Feuer gelegt hatte."

Als er fertig mit erzählen war starrte er einfach nur die Wand an. Ich legte meine Arme um ihn und umarmte ihn so fest wie ich nur konnte.
"Bitte weine nicht." Sprach er heiser an meinen Nacken, obwohl sein ganzes Gesicht selbst mit Tränen überströmt war. Ich versuchte für ihn stark zu sein und schluckte den Kloß in meinem Hals runter.
Nach der Umarmung legten wir uns beide hin und sahen uns eine Zeit lang einfach nur an. Ich strich ihm immer mal wieder durch die Haare, bis er schließlich einschlief.
Vorsichtig, gab ich ihm einen Kuss auf seine Wange, knipste die Nachttischlampe aus und machte dann meine Augen zu.

The Badboys Weakness |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt