Kapitel 42

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Unter ihrem Mantel schimmerte ihr weiß, blauer Rapier in einer roten Scheide hervor, welchen sie sofort zückte und sich vor den Fisch stellte. "Amaya! Hör auf damit! Das ist viel zu gefährlich!", schrie der Mann ihr entgegen, doch sie stellte sich in ihre Kampfposition und wartete auf den richtigen Moment den Fisch anzugreifen. "Katsuo!", wendete sich nun der Mann an ihn, "Pass' auf, deine Frau!" "Machen Sie sich mal keine Sorgen. Sie weiß was sie tut, sie hat viel Erfahrung. Wenn nicht sogar genauso viel wie ich!", versuchte Katsuo den Mann zu beruhigen und schaute gespannt dem Spektakel zu. Amaya wartete immer noch auf den Fisch, doch als er den letzten nötigen Sprung nach vorne machte, sprang auch Amaya in die Luft, schwang ihr Schwert in seine Richtung und bohrte dieses einmal komplett durch seinen Körper. Ein blauer Streifen zeichnete sich am Himmel ab. Der Schatten des Fisches, der immer langsamer zu Boden schwebte und sich um ihn herum kleine weiße Partikel bildeten, wurde immer größer, bis die Überreste, die als Nahrung gegessen werden konnten zurück blieben und der Rest sich vollständig auflöste. Amaya gleitete ebenfalls langsam zu Boden und stellte sich mit dem Rücken zur Zuschauermenge hin, sodass sie langsam jedoch immer noch schwungvoll ihr Schwert zurück in seine Position brachte. Sie drehte sich grinsend um und stellte sich wieder zurück an Katsuos Seite. Dieser legte stolz einen Arm um sie, während die anderen sie erstaunt anstarrten. Als sie die Situation begriffen, rannten alle um Amaya herum und beglückwünschten sie begeistert. Katsuo wurde vollkommen an den Rand gedrängt. Die Menschen hatten Amaya, das Mädchen von der Kampfront, oder auch der Blitz genannt, erkannt und somit gab es noch mehr Trubel um sie. Sie grinste nur vor sich hin und bedankte sich bei jedem.
Katsuo stand immer noch stolz am Rand der Menschenmenge, als er plötzlich ein gelbes Symbol am Rand seiner Sichtweite erkannte. Sofort erschien vor ihm eine Nachricht. "Eine Nachricht von Heathcliff?", stellte er fest und war etwas verwundert. Er öffnete sie jedoch nicht, sondern wartete ab, bis Amaya und er wieder allein in der Hütte waren. Dann konnten sie in Ruhe darüber reden. Als endlich alle das gesagt hatten und Amaya das gezeigt hatten, was sie ihr eben zeigen wollten, war es schon spät am Nachmittag geworden. Schnell verabschiedeten sich die beiden von den Menschen und machten sich zu ihrer Hütte auf. Auf dem Weg dort hin erzählte er Amaya von der Nachricht, doch er öffnete sie immer noch nicht. Er wollte erst einmal zu Hause angekommen. Doch auch dort bekam er keine Ruhe. Zur Vorsicht zog er sich seine Rüstung an und legte sich erschöpft auf eines der Betten. Amaya hatte ebenfalls ihre Rüstung angelegt und betrat den Raum, in dem Katsuo lag. Amaya hatte in der Zwischenzeit ebenfalls die Nachricht von Heathcliff bekommen und in dieser stand genau das selbe, wie in Katsuos.
"Guten Nachmittag ihr beiden. Es tut mir wirklich leid eure ruhige und besinnliche Zeit unterbrechen zu müssen, aber es ist wirklich sehr wichtig, dass ihr zurück an die Front kommt und weiter kämpft. Wir haben schon einige neue Ebenen erreicht, doch trotzdem reicht unsere Kraft nicht aus, auch die nächste zu erreichen. Wir brauchen eure Hilfe!
Heathcliff."
"Komm' schon, Katsuo! Wir müssen uns auf den Weg machen. Wenn er uns dringend zur Front zurück ruft, dann sollten wir das auch tun.", versuchte Amaya ihn vom Bett zu locken. "Aber wir hatten gerade einmal zwei Wochen für uns. Das ist nichts!", klagte er. "Katsuo es muss etwas passiert sein! Wir dürfen keine Zeit verlieren!", versuchte sie es wieder. Katsuo atmetete daraufhin einmal laut aus und setzte dich dann doch in Bewegung. "Wenn wir mit ihm gesprochen haben, kommen wir sofort wieder zurück!", versicherte Amaya ihm. "Alles klar."
Auf dem Weg zum Teleportkreis, in dem sie sich auf jeweils andere Ebenen teleportieren konnten, wurden sie von dem Mann noch begleitet. "Vielen Dank, dass du uns begleitet hast. Es war eine wirklich schöne Zeit mit dir. Wir werden uns bald wieder sehen.", verabschiedete sie sich. "Ja das war es wirklich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemanden wir euch jemals begegnen werde. Leider kann ich nichts anderes, außer mit meiner Angel hier herum sitzen. Gebt weiterhin euer bestes.", verabschiedete sich auch der Mann. "Es gibt immer etwas für das es sich zu kämpfen lohnt. Mein Grund ist Katsuo. Er ist der Grund warum ich überhaupt noch lebe. Er gibt mir das Gefühl von Bedeutung zu sein. Um ihn treffen zu können, habe ich angefangen das NerveGear zu benutzen. Es gibt auch für dich bestimmt einen größeren Grund, außer das Angeln, warum du überhaupt hier bist. Gebe nicht auf.", versuchte Amaya dem Mann ein wenig Mut zu machen und verschränkte dabei Katsuos Hand mit ihrer. "Ja das gibt es. Diesen Grund gibt es. Aber ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück.", beendete der Mann den Satz und schloss beide in eine enge Umarmung. Die beiden lächelten ihn noch ein letztes Mal an, bevor sie in einer weißen Kuppel voller weißer Partikeln verschwanden und sich zum Hauptquartier der Gilde teleportierten.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 1)Where stories live. Discover now