Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 1)

Kapitel 27

Katsuo und Amaya betraten den Raum, in dem sie vor dem Kampf waren. Auf dem kleinen Schreibtisch neben ihnen lag etwas weiß-rotes. Katsuo wusste sofort, was es war. Es war eine Rüstung der Ritter des Blutschwurs. Er lief zu dem kleinen Tisch und nahm die Rüstung in die Hand. Er hielt sie vor seinen Oberkörper und drehte sich zu Amaya um. Dabei verzog er angewidert das Gesicht. "Ich hatte doch nach etwas weniger auffallendes gebeten, wenn ich verliere.", sagte er leise vor sich hin. "Ach Katsuo... Das ist schon die am wenigsten auffallende Rüstung, die wir haben. Die anderen haben noch viel mehr rot und viel mehr Verzierung." Er zog sich gerade die Rüstung über seine alte Rüstung, als Amaya wieder zusammenbrach. Sie konnte diesen Anblick nicht ertragen. Dies war nicht er. Dies war nicht der Katsuo, den sie kennengelernt hatte. Er sah so falsch in dieser Rüstung aus.
"Amaya... es wird alles gut werden. Wir werden uns daran gewöhnen. Irgendwann wird es normal sein, mich so zu sehen.", versuchte er sie zu beruhigen und legte seine Arme um ihre Schultern. Sie War auf den Boden gesunken und stütze ihren Kopf auf ihre Hände. "Das darf nicht sein. Das bist du nicht. Ich will das nicht!", flüsterte sie leise vor sich hin. Katsuo nahm sie jetzt nur noch stärker in den Arm und flüsterte ihr aufmunternde Worte zu.
Die Tür wurde aufgerissen und der Mann, der Katsuo vor dem Kampf in die Arena gebracht hatte, trat herein. "Es tut mir leid, wenn ich gerade störe, jedoch verlangt der Kommandant nach ihrer Anwesenheit. Sie müssen über ihre Pflichten in Kenntnis gesetzt werden. Wie ich sehe, haben sie die Rüstung schon an." "In Ordnung. Ich werde gleich da sein. Gebt mir noch 10 Minuten." Katsuo war zurück gerutscht und hatte Amaya los gelassen. Amaya hielt ihren Kopf immer noch gesenkt, jedoch nur, damit der Mann die Tränen nicht erkennen konnte. Sie wischte sie sich ab und sah schließlich doch auf. "Lasst mich mit ihn gehen! Ich will bei ihm sein!", flehte sie den Mann an. Dieser nickte mit einem Lächeln mit dem Kopf und schloss langsam wieder die Tür. Katsuo setze sich auf und zog die Rüstung wieder aus. "Ähm... Ich würde mich gerne richtig umziehen..eh..", stammelte er. "Ja ja, ich drehe mich schon um. Ich setzte mich einfach dort hinten auf das Bett, dann kann ich dich sowieso nicht sehen.", lachte Amaya ihn an. Sie hatte sich wieder beruhigt und gesellte sich zu den Kissen auf das Bett. Katsuo zog sich um, doch wartete mit dem Oberteil, da er eine Nachricht auf seinem Menü erblickte. Amaya hatte inzwischen einen Spiegel gefunden und betrachtete seinen Oberkörper. "Er hat wunderschöne Schultern und einen echt tollen Rücken", dachte sie sich und flüsterte es auch leise vor sich hin. Sie betrachtete ihn eine ganze Weile, nein, sie starrte ihn förmlich an und sah erst wieder weg, als Katsuo den Kopf hob, sein Menü schloss und sich schließlich das Oberteil der Rüstung überzog. Er drehte sich um und setzte sich neben Amaya. "So bin fertig. Wir können los. Mal sehen, was mich jetzt erwartet.", versuchte er Fröhlichkeit vorzuspielen, doch Amaya konnte ihn durchschauen. "Katsuo...", sie nahm seinen Kopf in beide Hände und drückte seine Wangen ein wenig zusammen, bis er eine süße Grimasse zog, "Ich werde immer bei dir bleiben. Ich werde dich immer beschützen. Also mache nie wieder solche leichtsinnig Sachen! Ich Bitte dich darum!" Er legte seine Hände auf ihre und sie spürte direkt die Wärme, die in ihr aufstieg, sobald er sie berührte. Er versuchte zu sprechen, doch er bekam nur unverständliche Worte aus dem Mund. Amaya ließ seine Wangen ein wenig los, damit sie ihn verstehen konnte. "Ich werde mein bestes geben. Und ich werde dich ebenfalls mit meinem Leben beschützen."
Damit standen die beiden auf und gingen los zu dem Versammlungsraum, in dem Heathcliff auf sie warten würde. Dort angekommen: "Ah, Katsuo, endlich! Die Rüstung steht dir doch ausgesprochen gut! Besser als das ganze Schwarz und Grau, nicht wahr? Naja, ich will mal nicht zu schmeichelhaft werden. Kommen wir zu den wichtigen Punkten. Da du gegen mich verloren hast, ein sehr guter Kampf übrigens, musst du nun einigen Pflichten nachgehen. Du wirst zweimal die Woche einem speziellen Training unterzogen, du wirst oft mit verschiedenen Leuten meiner, unserer, Gilde leveln gehen und ihnen deine Skills und Tricks beibringen. Du wirst bei jedem Bosskampf dabei sein und dein Leben für die anderen opfern, wenn es schlimm läuft. Jedoch hast du einen Bonus. Du kannst Amaya in den Pausen am Mittag, nach Ende des Plans am Abend und bei den Bosskämpfen sehen. Natürlich dürft ihr beiden die Besprechungen leiten und euch eure Sympathie bei den anderen zurück gewinnen. Dazu musst du natürlich immer und überall diese Rüstung tragen, damit du auch erkannt und anerkannt wirst. Morgen beginnt dann dein erstes Training. Du wirst außerhalb der Stadt mit zwei meiner besten Männer zusammen leveln und einen guten Loot wieder her bringen. Ein wenig Geld kann auch nicht schaden. Ich zähle auf dich, also gebe dein bestes. Verstößt du gegen eine dieser Regeln, so droht dir der sofortige Ausschluss der Gilde und du darfst Amaya nicht mehr wieder sehen. Alles verstanden?" "Verstanden. Ich werde versuchen, mich an alles zu halten. Und danke für diese ausgesprochen bequeme und ansehnliche Rüstung." Den letzten Satz sagte er mit so viel Sarkasmus in der Stimme, wie nur ging, drehte sich um und verließ den Raum.