Kapitel 11

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Sichtwechsel: >Takuya

"Oh man, ich kann das alles einfach nicht.", dachte er sich, während er die Straßen hinunter auf einen kleinen Park lief. Er blieb an einem Fluss stehen, hielt Ausschau nach einer kleinen Brücke, fand schließlich eine und rannte auf diese zu. Kaum dort angekommen, kroch er schon darunter und ließ seinen Gefühlen freien lauf. Er war Sakura wirklich dankbar, dass sie versucht hatte ihm Mut zu zusprechen, doch er konnte und wollte einfach nicht mit einer Waffe kämpfen. Er hatte viel zu große Angst jemandem weh zu tun, die ihm etwas bedeuteten und nicht den Gegner zu verletzten. Er weinte und weinte immer mehr bis er plötzlich komplett zusammenbrach und anfing zu schreien.

Sichtwechsel: >Sakura

"Takuya! Bleib doch hier!", schrie sie ihm entgegen, doch er hatte sie schon nicht mehr gehört. Katsuo wollte gerade mit gezücktem Schwert los laufen, doch sie hielt ihn fest. "Lass mich ihn suchen. Mir vertraut er, mich lässt er an sich heran. Vielleicht kann ich herausfinden, warum er solche Angst vor Waffen und Angriffen hat. Vielleicht kommt er dann auch wieder zurück und traut sich die Waffe zu halten." Katsuo sah wirklich erstaunt über ihre Antwort aus. Jedoch nickte er direkt mit dem Kopf um ihr die Erlaubnis zu geben. Die anderen waren völlig in Panik geraten und Katsuo würde sich lieber mit ihnen beschäftigen.
Sakura war schon eine ganze Weile blind durch die Stadt gelaufen, als sie einen hohen Kirchturm erblickte von dem aus sie die komplette Stadt betrachten konnte. Sie rannte so schnell sie konnte dort hin und kletterte hinauf. Oben angekommen konnte sie tatsächlich die komplette Stadt und ihre Bewohner sehen. Einige der Leute liefen über den Marktplatz in der Mitte der Stadt, andere waren auf kleinen Lichtungen und levelten und wieder andere waren auf dem Weg zu einem kleinen Park, weit außerhalb der Stadt. Ein kleiner Fluss mit einer hübschen Brücke war mitten im Park und außen herum wunderschöne Wiesen. Als sie den Fluss und die Brücke betrachtete erkannte sie unter der Brücke eine kleine gebückte Gestalt. Sie sah ziemlich verzweifelt aus. Als Sakura genauer hin sah erkannte sie ihn. Diese Gestalt war Takuya und er sah nicht gerade lebensfroh aus. Sakura rannte wieder nach unten und direkt auf den Park mit der Brücke zu. Hoffentlich war er noch dort unten, dachte sie sich.
"Hey Takuya, bist du da unten? Hey, komm' raus, ich bin's Sakura!", rief sie ihm nach unten, während sie einen kleinen Hügel hinab lief. "Sakura? Wie hast du mich gefunden?", rief eine kleine zerbrechliche Stimme nach oben. Sakura war endlich bei ihm angekommen und zeigte mit dem Finger auf den Kirchturm, um seine Frage zu beantworten. "Komm' schon Takuya. Sei doch nicht albern und komm' wieder zurück zu uns anderen. Du musst auch nicht weiter trainieren, wenn du das nicht willst.", versuchte Sakura ihn ein wenig aufzumuntern. "Ich muss aber trainieren, sonst sterbe ich so oder so. Aber ich habe so Angst davor euch möglicherweise zu verletzten. Und vorallem habe ich Angst andere Monster anzugreifen, die mich möglicherweise umbringen könnten. Ich werde hier, in dieser Welt sowieso sterben, also warum nicht gleich hier und jetzt. Ohne von irgendetwas angegriffen zu werden, sondern einfach mit einem Schwert in der Brust sterben." "Du willst dich doch nicht umbringen, Takuya! Das darfst du nicht, hörst du! Wir werden es alle aus dieser Hölle heraus schaffen! Jeder einzelne von uns! Jeder! Wir haben doch deine Leute und wir haben meinen Bruder! Er ist stärker als du denkst und er wird uns aus dieser Hölle führen! Er wird unser Held sein! Du darfst dich nicht umbringen! Du... darfst das einfach nicht!", schrie Sakura ihn verzweifelt an und fing dann höllisch an zu weinen. Takuya fing auch an zu weinen, jedoch nahm er sie vorher noch in den Arm. "Ich werde mein bestes geben um dich zu beschützen, hörst du! Ich werde dich nicht allein lassen! Du wirst nicht sterben! Wenn wir sterben, dann sterben wir gemeinsam!", vermittelte sie ihm mit zittriger Stimme. Takuya sah sie an, versuchte ein gezwungenes Lächeln aufzubringen und legte dann seinen Kopf in ihre Halsbeuge. Sie strich ihm zärtlich durch die Haare und nahm sanft seine Hand und drückte sie leicht. Er drückte leicht zurück und schlang seinen anderen Arm um ihre Taille, um sie festzuhalten.

Sichtwechsel: >Katsuo

"Hey, Leute! Habt ihr eigentlich Takuya und meine kleine Schwester irgendwo gesehen? Sind sie schon zurück?", schrie Katsuo den anderen entgegen, die sich wieder beruhigt und fleißig am trainieren waren. "Nein, sorry. Keiner vom uns hat die beiden gesehen! Vielleicht willst du sie suchen gehen?", schlug Masahiro vor. Katsuo fand diese Idee gut und rannte sofort in Richtung Stadt. Er wollte nicht lange suchen, also suchte er in seiner Freundesliste nach dem Namen seiner Schwester. Sofort nachdem er den Namen berührt hatte leuteten seine Augen grün auf und er konnte vor sich Fußabdrücke erkennen, die eindeutig von Sakura kamen. Er lief den Fußabdrücken nach und kam an einem Fluss und einer Brücke an. Als er den Hügel hinunter lief, kam er bei den beiden an. Beide waren fest in einer Umarmung verschlungen eingeschlafen. Katsuo sah, dass ihre Hände ineinander verschränkt waren und er musste automatisch ein kleines Lächeln unterdrücken. "Hey, ihr beiden Turteltauben.", setze er an um die beiden zu wecken, "Aufstehen, er ist schon spät." Beide wachten gleichzeitig auf, sahen an sich hinab und dann in Katsuos Augen. Sakura wurde sofort knall rot im Gesicht, als sie ihre Position bemerkte, ließ Takuya aber nicht los. Katsuo musste anfangen zu lachen und seine Schwester stimmte mit ein. Takuya war noch ein wenig perplex musste aber auch heftig anfangen zu lachen. Schließlich standen beide auf und folgten Katsuo zu den anderen.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 1)Where stories live. Discover now