Kapitel 21

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Es waren nicht einmal 20 Minuten vergangen, als Katsuo die Tür eines Restaurants öffnete. Eine kleine Klingel erläuterte und er hoffte er sei im richtigen Restaurant, als er auch schon in der linken hinteren Ecke, Amayas roten Haare erkannte. Er versuchte unauffällig zu ihr hinzugehen doch jeder hatte ihn und sie bereits bemerkt, schließlich waren beide auf dieser Ebene nicht gerade unbekannt. Der Tisch an dem sie saß, stand an einem der großen Fenster, in denen man den wunderschönen Sonnenuntergang weiterhin beobachten konnte. Hier, in Alsword, verging die Zeit, die die Sonne zum Untergehen benötigte, viel langsamer als in der realen Welt. Amaya hatte ihn gar nicht bemerkt, sondern starrte einfach nur aus dem Fenster der Sonne entgegen. Als er schließlich an ihrem Tisch ankam und sie ihn immer noch nicht realisiert hatte, räusperte er sich ein wenig. Sie erschrak ein wenig und ihr Körper zuckte zusammen, doch sie wendete sich direkt an ihn und schenkte ihm ein breites Lächeln. "Hallo Katsuo! Du kannst dich ruhig setzten.", begrüßte sie ihn. Er war total schockiert und fragte sich, warum sie auf einmal so nett zu ihm war. Wahrscheinlich war es einfach nur mal wieder einer ihrer Phasen. Er setzte sich und sofort hörte er ein leises Murmeln im Hintergrund. Er konnte einige Wortfetzen hören, wie: "Das ist doch die Vizekommandantin! Mit einem Kerl!" Katsuo zog sich ein wenig zusammen, denn es war ihm total unangenehm so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Amaya war es anscheinend egal, denn sie bestellte tiefen entspannt für die beiden das Essen. Sie sprachen nicht wirklich, bis das Essen auf dem Tisch stand. Dann platzte es einfach aus Amaya heraus: "Danke, Katsuo! Danke, dass du bei mir geblieben bist, als ich geschlafen habe, vorhin. Wärst du nicht bei mir geblieben, wäre ich jetzt womöglich tot." "Du denkst, dir hätte jemand eine Herausforderung geschickt, sie bestätigt und dich im Schlaf getötet?" "Ja richtig. PK's im Schlaf sind im Moment eine ganz beliebte Strategie für PK-Gilden und Gruppen." "Das ist mir auch schon aufgefallen.", antwortete er ihr. Er reagierte total ruhig auf ihr Bedanken, doch er wunderte sich immer noch, weshalb sie dies tat. "Weißt du, mir ist aufgefallen, ich bin viel zu aggressiv gegenüber anderen Leuten, die eine andere Meinung haben. Ich weiß auch nicht woran das liegt und deshalb wollte ich mich für mein momentanes Verhalten auch noch entschuldigen. Ich bereue es jedes Mal, wenn ich wieder auf normale Gedanken komme, glaub' mir!" "Ist schon in Ordnung. Ich nehme mir das nicht wirklich zu Herzen, da ich weiß, dass du das eigentlich gar nicht so meinst.", versuchte Katsuo sie wieder ein wenig zu beruhigen. "Ich denke Haikura hat dir einiges erzählt." "Nein, sie hat mir eigentlich gar nichts über dich erzählt. Eher, dass sie sehr verletzt ist, wenn du wieder so gelaunt bist." "Oh man, das tut mir alles voll leid. Sie meinte auch, dass du mir vielleicht helfen könntest, da raus zu kommen und wieder die alte zu werden, doch wenn ich in deiner Nähe bin und die Gildenmitglieder um mich herum sind, habe ich immer den Drang dazu eine Autorität zu bleiben und sich von niemanden unterkriegen zu lassen. Wenn ich aber mit dir allein bin, bin ich ganz normal. Ich verstehe mich selbst einfach nicht mehr!", ließ sie schließlich alles aus sich raus. Katsuo war wieder einmal total schockiert, dass er angeblich derjenige war, bei dem sie sie selbst sein konnte. "Ich würde am liebsten die ganze Zeit bei dir bleiben, einfach weil ich bei dir ich selbst sein kann und vielleicht überträgt sich das dann auch auf andere Situationen.", gab sie noch dazu. Er wusste nicht recht was er sagen sollte, weswegen er ununterbrochen auf die Tischplatte herunter sah und seine Hände sich ein wenig verkrampften. "Du weißt nicht, was du sagen sollst oder?", fragte sie ihn nach einer langen Pause, die peinlich still war. Er nickte nur mit dem Kopf. "Vielleicht sollten wir eine Gruppe bilden, so wie damals bei der ersten Ebene.", schlug sie schließlich vor. Katsuo hob erschrocken den Kopf, zeigte aber keine körperliche Regung. "Bilde mit mir eine Gruppe!", schrie Amaya schließlich auf, stellte sich hin und drohte ihm mit einer Gabel. Sie hatte sich mal wieder nicht beherrschen können. Katsuo hielt sich schützend die Hände vor das Gesicht und sah sie total eingeschüchtert an. Schließlich sagte er leise, da sie sich nicht mehr in den Griff bekam und immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zog: "Ist ja schon gut, ich werde mit dir eine Gruppe bilden. Ich will an einem tollen Tod sterben und nicht von einer Gabel aufgespießt werden. Vielleicht wäre eine Gruppe sowieso nicht schlecht. Je höher wir kommen, desto schwerer wird es für einen Solospieler." "Schön, dass du das einsiehst.", sagte sie schließlich und setzte sich wieder. Nach einigen Sekunden blinkte auch schon die Gruppenanfrage von Amaya auf seinem Bildschirm auf. Er zögerte noch einmal kurz, doch dann sah er in die wütend, glitzernden Augen Amayas und bestätigte innerhalb von Sekunden. Es war trotzdem ein unangenehmes Gefühl für ihn, obwohl Gilden im Gegensatz zu Gruppen schlimmer waren. Nachdem die beiden noch ein wenig redeten, verabschiedeten sie sich schließlich und sie versprachen sich, sich am morgigen Tag wiederzusehen.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 1)Where stories live. Discover now