Kapitel 18

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Sichtwechsel: > Amaya

"Oh mein Gott, hoffentlich ist Haikura nichts passiert und sie ist wieder in ihrem Laden", dachte sich Amaya, als sie in ihrem Menü nach Haikura Ausschau hielt, indem sie alle 20 Sekunden auf ihr Radar schaute und tatsächlich. Sie war wieder in ihrem Laden aufgetaucht. Sie nahm die Beine in die Hand und lief direkt in ihren Laden. Kaum hatte sie sie entdeckt, stürmte sie schon auf Haikura zu und umarmte sie fest. Sie erzählte ihr von ihrem neuen Schwert, dass sie gemacht hatte, welches ein Junge ihr abgekauft hatte. Der Junge hatte sie sehr wenig interessiert, doch als sie in sein geschocktes Gesicht blickte erkannte sie ihn. Es war Katsuo. Sie war erst total schockiert doch dann brodelte in ihr die Wut auf. Seine provokante Art sie dann auch noch zu begrüßen, ließ das Fass zum überlaufen bringen und eine heftige Diskussion entstand. [...]
"Ach, lass mich doch einfach in Ruhe", war ihr letzter Satz, bevor sie aus dem Laden stürmte. Sie lief wutentbrannt eine Weile durch die Stadt, bis das schlechte Gewissen ihr Herz übernahm. Sie musste sich auf eine der Bänke um sie herum setzten, damit sie nicht zusammenbrach. Sie hatte gar nicht richtig realisiert, dass sie Haikura total verletzt hatte, mit ihren Worten, und Katsuo sie nun wahrscheinlich hassen würde, für ihr Verhalten. Sie war eigentlich über glücklich gewesen, als sie ihn wieder gesehen hatte, doch die Wut in ihr, dass er sie einfach stehen gelassen hatte, hatte die Überhand ergriffen. Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände und war fast den Tränen nahe, als sie in der Nähe Katsuos Stimme hören konnte. Er hatte die Tür, von Haikuras Laden geöffnet und war gerade dabei sich zu verabschieden. Mit einem Lächeln drehte er sich um und lief aus dem Laden ein Stück weiter weg. Amaya hoffte inständig, er würde sie sehen und zu ihr kommen, doch er war in die entgegengesetzte Richtung gelaufen und hätte sie dadurch gar nicht sehen können. Plötzlich öffnete sich Haikuras Ladenür noch einmal ruckartig und sie selbst rannte ein Stück heraus, um Katsuo noch einmal sehen zu können. Amaya konnte hören wie sie ihm zu rief: "Katsuo! Komm' gerne noch einmal vorbei, wenn du neue Waffen oder eine neue Rüstung brauchst!" Er rief ihr auch etwas hinterher: "Das werde ich! Wir werden uns wiedersehen!" Damit winkte er ihr noch einmal zu und verschwand dann endgültig in den Schatten der Stadt. "Er hat sie bestimmt getröstet und deshalb ist sie jetzt wieder glücklich", sagte Amaya still zu sich selbst, um sich noch ein schlechteres Gewissen zu machen. Sie sah Haikura noch hinter her, bis sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht in ihrem Laden verschwand und sich wieder ihren Schwertern zuwendete. Nun begann Amaya einen Kampf mit sich selbst. Einerseits wollte sie in den Laden rennen und sich aufrichtig entschuldigen, doch andererseits würde dies nichts an dem schlechten Gewissen gegenüber Katsuo ändern. Im Endeffekt entschloss sie sich trotzdem in den Laden zu gehen und sich zu entschuldigen. Irgendwann würde sie auch wieder die Chance bekommen sich bei Katsuo zu entschuldigen, spätestens, wenn er wieder hier her kam und sein Versprechen einhielt. Also lief sie hin, öffnete leise die Tür und sagte ganz kleinlaut ihren Namen: "Haikura? Bist du hier?" Doch niemand antwortete. Amaya bekam es mit der Angst zu tun. " Ignoriert sie mich jetzt? Habe ich es übertrieben und sie will jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben?" Diesmal schrie sie etwas lauter: "Haikura? Bist du hier irgendwo?" "Ich bin hiiier! Kannst ruhig in die Werkstatt kommen!", schrie eine fröhliche Stimme zurück. Laut Amayas Meinung ein wenig zu fröhlich. Sie lief langsam in den Laden herein und lief zur Tür der Werkstatt, öffnete sie und lief die paar Stufen zu ihr. Sie sah sich um, doch konnte auf Anhieb niemanden erkennen. Doch als sie sich genauer umsah, konnte sie die rosanen Haare Haikuras erkennen. Sie stand an einem der Tische und hatte vor sich genau die Kristalle liegen, die sie auch für Katsuos Schwert genutzt hatte. Während sie fröhlich mit ihrem Hammer darauf schlug, summte sie eines ihrer Lieblingslieder, die sie normalerweise nur sang, wenn es etwas zu feiern gab. "Haikura?", fragte sie leise. "Oh, Amaya! Tut mir leid, aber dich habe ich nicht erwartet. Ich dachte du bist ein Kunde." Sofort verschwand ihre Fröhlichkeit und sie setzte eine enttäuschte aber auch traurige Miene auf. Ihre Augen wurden sogar ein wenig glasig. "Haikura, es tut mir so unglaublich leid. Ich kann meine eigenen Gefühle nicht kontrollieren und so greife ich jeden an, der mich nur leicht provoziert oder nur mit dem Auge zuckt! Es tut mir so leid! Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst und nichts mehr mit mir zu tun haben willst, aber ich will, dass zu weißt, dass es mir unglaublich leid tut! Ich verletzte dich jedes Mal damit aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen danach. Es tut mir so leid!" Haikura rann eine kleine Träne über die Wange, jedoch nahm sie sie liebevoll in den Arm. "Ich bin wirklich immer verletzt, aber ich weiß, dass es dir im Endeffekt total leid tut. Ich bin zwar enttäuscht von dir, aber ich kann dir trotzdem nicht böse sein. Aber wenn du vielleicht eine Pause von der Gilde machst, dann würde es dir vielleicht auch besser gehen. Oder wenn das nicht geht, kannst du dich ja an Katsuo halten, wenn er der Front beitritt. Er hat so eine tolle und beruhigende Art, das würde dir auch gut tun!" Amaya lächelte sie an, doch mal konnte an ihrem Gesicht erkennen, dass sie nur die Hälfte ihres Satzes verstanden hatte. Haikura war sich aber komplett sicher, dass sie es früher oder später verstehen wird und lächelte sie ebenfalls an. Die beiden liefen freundschaftlich Hand in Hand in den Laden und verbrachten den restlichen Abend zusammen, um über die Dinge zu sprechen, die in der letzten Zeit passiert waren. Amaya entschuldigte sich noch einmal, doch das war längst vergessen. In ihrem Kopf hatte sich Amaya jedoch fest vorgenommen sich an Haikuras Rat zu halten und würde es in den nächsten Wochen versuchen.

Ein etwas anderes Sword Art Online (Teil 1)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin