Im Haus der Feinde

Kapitel 13

Als Rose ihre Augen öffnete, wurde sie von einem hellen Lichtstrahl geblendet. Sie schirmte sie mit einer Hand ab und sah sich um. Wo war sie nur? Sie trug noch immer ihren Morgenmantel und lag unter einer dünnen Decke auf einem großen Bett. Der Raum in dem sie sich befand, war großzügig gestaltet und edel eingerichtet. Der Boden war mit riesigen Teppichen bedeckt und die Wand mit aufwändigen Zeichnungen verziert. Große Seidenvorhänge verhinderten, dass Rose einen Blick aus den bodentiefen Fenstern werfen konnte. Sie wollte gerade aufstehen, als sie Stimmen vor der verschlossenen Tür vernahm.
,, Nein, ich verbiete dir sie zu sehen."
Die Stimme des Lord Lancaster bereitete Rose eine Gänsehaut.
Sie befand sich auf dem Schloss der Lancasters?
,, Sei nicht dumm Vater, lass mich zu ihr. "
Einige Sekunden später fluchte der Lord laut und ein Klirren eines Schlüsselbundes war zu hören. Die Tür wurde aufgeschlossen.
Rose legte sich zurück in die Kissen und schloss die Augen.
,, Beeil dich, ich erwarte dich gleich im Empfangssaal, Adam."
Die Tür wurde wieder geschlossen und Schritte näherten sich dem Bett.
,, Rose, ich weiß, dass ihr wach seid. Wer könnte bei den Flüchen meines Vaters die Augen geschlossen halten, seine Eltern würden sich im Grabe umdrehen. "
Als Rose ihre Augen erneut öffnete sah sie ein Lächeln auf Adams Gesicht.
,, Hab keine Angst, du bist hier sicher."
Rose setzte sich auf und blickte ihn wütend an.
,, So nennt ihr das, nachdem ihr mich ohnmächtig gemacht und verschleppt habt? "
Er sah sie überrascht an.,, Wie bitte? Ich soll euch ohnmächtig gemacht und verschleppt haben? Wie kommt ihr auf einen solchen Gedanken?"
,, Oh seht mich nicht so unschuldig an. Ihr habt euren Boten geschickt um mich zu den Ställen zu locken um mich dort gefangen zu nehmen und mich als Geisel gegen meine Familie zu benutzen! Was seid ihr nur für Unmenschen? Wollt ihr erneut einen schrecklichen Krieg zwischen unseren Familien auslösen? Vergesst nicht, dieses Mal werdet auch ihr an der Spitze eurer Truppen stehen! "
Er schaute sie verständnislos an.
,, Eure Worte in allen Ehren, jedoch muss ich euch enttäuschen. Ich schickte keinen Boten zu euch."
,, So gebt doch wenigstens zu, dass ihr es wart und seid nicht noch feiger als ihr bereits seid! Und einen Verräter wie euch sollte ich heiraten? Ein Lügner und ehrenloser Mann ohne jeden Zweifel an seiner Tat. Ihr und eure Familie habt uns den Frieden zugesagt! Und ihr nehmt mich gefangen um meine Familie zu etwas zu zwingen. Seid gewiss, egal was es kostet, sie werden mich suchen und befreien und euer Haus niederstampfen, sodass euer Schloss in tausend Teilen am Boden verstreut liegt und die Köpfe eurer Kämpfer den Berg hinab rollen werden! "
Lord Adam Lancaster runzelte die Stirn.,, Es bleibt euch überlassen ob ihr eurem Hirngespinst oder mir glauben wollt, doch einer unserer Nachtwachen fand euch vor unseren Mauern liegend und brachte euch zu meinem Vater und mir. Wir beschlossen euch für den Anfang aufzunehmen und für eure Sicherheit zu sorgen."
Er sagte diese Worte mit einer solchen Überzeugung in der Stimme, dass Rose kurz an ihren Erinnerungen zweifelte.
Doch was nun zählte, war, dass sie sich nicht belügen ließ. Sie befand sich im Schloss der Lancasters.
Im Haus der Feinde.

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Erstmal vielen Dank für die Reads und eure Unterstützung!
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Eure Isabel