Kapitel 5

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,, Und war eure Reise her angenehm?"
,, Nein, eigentlich nicht. So viele Stunden mit meinen Eltern unter einem Dach ist nicht einfach."
Rose musste ein Lachen unterdrücken. ,, Eure Eltern scheinen doch gesellige Menschen zu sein."
Er sah sie von der Seite an und hob eine Augenbraue.
,, Ich denke nicht, dass wir unsere Ehe auf Lügen basieren lassen sollten. ", sagte er leise, seine sanfte Stimme bereitete ihr eine Gänsehaut.
,, Wir sind noch nicht verheiratet und meine Worte basieren nur auf dem Eindruck, den ich bisher von eurer Familie erfahren durfte."
,, Ich bitte euch, Rose, redet nicht mit mir als wäre ich mein eigener Vater."
Rose verlangsamte ihre Schritte und drehte sich zu ihm um.
,, Für euch bin ich nicht Lord Lancaster, also bitte nennt mich Adam."
,, Adam also, es ist nicht mehr weit, bis wir die Lichtung erreicht haben. Ich hoffe ihr seit ein begeisterter Wanderer, denn die Lichtung liegt am Ende eines Abhangs." Sie blickte ihn herausfordernd an, doch anstatt skeptisch oder ängstlich drein zu blicken, lächelte Adam. ,, Meine Frau ist eine Abenteurerin? Wer hätte das gedacht."
Rose wandte sich wieder ab und stoppte vor dem Abhang. ,, Dort drüben kann man sich an einigen Bäumen festhalten.", sagte sie und deutete auf eine Reihe von Bäumen, die sich den Abhang hinunter nahezu in einer Reihe in den Himmel reckten.
Nach wenigen Minuten waren sowohl Rose als auch Adam auf der Lichtung angelangt. Er sah sich um und blickte dann wieder zu Rose.
,, Ein wahrlich schöner Ort, den ihr hier entdeckt habt, meine Liebe."
Rose setzte sich an den Fuß eines dicken Baumes.
,, Ich hoffe euch ist bewusst, dass dieser Ort das erste Geheimnis zwischen uns ist? Wenn jemand meines Hauses mich so sehen würde, wäre ich bestimmt bereits auf die andere Seite des Tores verbannt."
Adam nickte kurz. ,, Wie habt ihr die Lichtung hier entdeckt?"
Rose wandte sich ab und ging näher zu dem kleinen See mitten auf der Lichtung. ,, Das ist eine lange Geschichte.", erwiederte sie abwehrend, in der Hoffnung, er würde nicht weiter nachfragen. Fürs erste tat Adam ihr den Gefallen.
,, Und was tun wir nun?"
,, Ich denke es wäre besser wieder zurück zu gehen. Unsere Familien werden sich bereits wundern wohin wir verschwunden sind, meint ihr nicht?"
Er nickte wieder willig. ,,Mag schon sein."
,, Seht mich nicht so an, es ist nicht das letzte Mal, dass wir her kommen, das verspreche ich euch.", sagte Rose lächelnd.
,, Und was gedenkt ihr euren Eltern zu erzählen, was wir getan haben?", fragte er nach einer Weile, während sie den Abhang wieder hinauf kletterten.
,, Macht euch darüber keine Gedanken. Es gibt auf unserem Grundstück genug Ecken und Winkel wo wir gewesen sein könnten. Denkt euch etwas aus."
Adam sah amüsiert zu ihr auf. Mit einem großen Schritt hatte sie den Abhang über wunden und schaute ihm nun belustigt dabei zu, wie er noch hinauf kletterte.
Doch wenig später stand er neben ihr. ,, Und ich hatte gehofft die Möglichkeit zu haben euch zu retten, währt ihr zum Beispiel abgerutscht oder etwas dergleichen."
Rose hob eine Augenbraue. ,,Ihr wünscht mir, dass mir solche Dinge widerfahren?"
,, Nur um euch von meiner guten Erziehung über zeugen zu können, meine Liebe", sagte er lachend.
,, Es werden noch genug Momente auf uns zukommen, in denen ihr mich davon über zeugen könnt."
In dem Moment sah Rose wie James auf sie beide zu trat.
,, Mylady, Lord Lancaster, ich wurde geschickt euch zu suchen und zurück zu geleiten.", sagte James und musterte Adam mit blanker Wut in seinen Augen.

Im Haus der FeindeOù les histoires vivent. Découvrez maintenant