Kapitel 22

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Rose ging unruhig hin und her, konnte es ihr in dieser Ungewissheit nicht in den Sinn kommen, sich ruhig in einem der Sessel niederzulassen. Plötzlich wurde eine der Türen aufgestoßen und Rose griff reflexartig nach einem der Kohlestäbe, der zum Wenden der Holzbalken neben dem Ofen aufbewahrt wurde und hielt ihn vor sich. Als sie jedoch Josephine hinter einem der Wachen hervorluken sah, ließ sie ihre bedürftige Waffe fallen und atmete erleichtert aus. ,,Josephine, Gott sei dank geht es dir gut!" Der Mann schob sie vor sich und warf Rose einen verwunderten Blick zu. ,,Wenn ihr nichts weiteres benötigt werde ich mich nun daran beteiligen, die Eindringlinge zu verjagen, Mylady." Ohne eine Antwort abzuwarten, verbeugte er sich knapp und machte auf dem Absatz kehrt, um die Tür hinter sich fest zu verschließen. Rose schloss ihre Zofe in die Arme und fasste sie dann an beiden Armen. ,,Sag, was ist dort los? Ist dir etwas zugestoßen?" Verunsichert schüttelte Josephine den Kopf. ,,Mir geht es gut, aber weshalb bin ich...hier?" Sie sah sich ehrfurchtsvoll in dem großen Raum um. ,, Wie soll ich mich als Einzige in Sicherheit wissen und hier ruhig verweilen,  wenn ich nicht weiß ob es dir gut geht? Ich darf nicht helfen, also sah ich es als einzige Möglichkeit, dich zu meinem Schutz zu rufen." Josephine lächelte kurz. ,, Danke."
,, Aber ich kann nicht hier warten bis alles vorüber ist. Ich möchte helfen, egal wie." Josephine sah ihre neue Freundin bewundernd an. ,, Du bist so anders, als alle dachten. Du bist so stark und mutig..." Rose schnitt ihr das Wort ab. ,, Josephine, die Männer sind in Gefahr und wenn ich etwas tun kann, um sie vor dem Tod zu bewahren werde ich alles versuchen."

Adam hatte sich sein Schwert gegriffen und war bereits auf dem Weg zu den Fremden. Sein Vater hatte seinen Plan an die Wächter weitergegeben und so wurde er in die Tat umgesetzt. Adam hatte beschlossen, die Wächter am Empfangssaal zu unterstützen und anzuweisen. Wäre die Situation nicht so ernst, wäre ihm die Ironie nicht verborgen geblieben, dass sie Eindringlinge aus dem Empfangssaal verdrängen mussten. Doch unter diesen Umständen hatte er nur einen Gedanken- die Leben der Unschuldigen zu wahren und die bereits genommenen zu rächen. Als er unten im Saal eintraf, fand er etwa 12 seiner Männer kämpfend vor. Zwei ihm Unbekannte junge Kämpfer lagen zu seinen Füßen, klaffende Wunden an Brust und Hals. Wie Adam es doch hasste, Uneinigkeit mit Tod und nicht mit Diplomatie zu beantworten. Ihm würde nichts anderes übrig bleiben, denn eines wusste er- die Männer vor ihm waren nicht hier um sich zu unterhalten, sondern um die Königsfamilie zu töten.

Im Haus der FeindeTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang