Ich muss immer an dich denken

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Ich saß am Tisch mit meiner Gitarre und schaute Anna zu, wie sie lernte. Sie studierte Journalismus – was man da viel lernen musste, war mir ein Rätsel – jedoch bestand sie darauf, dass ihr Studium sehr anspruchsvoll sei. Ich klopfte mit den Fingern auf den Holztisch während meine Gedanken schweiften.

„Kannst du bitte damit aufhören? Ich kann mich nicht konzentrieren", fauchte sie mich an. Ich hob die Hände, legte die Gitarre zur Seite und stand auf. Ich zündete mir eine Zigarette an – was ich nur in Stresssituationen tat - und ging auf den Balkon raus. Ich sollte vielleicht etwas an meinem neuen Album arbeiten. Triebwerke kam letztes Jahr schon raus – da muss was Neues her. Als ich die Zigarette beobachtete, wie sie sich langsam dem Ende neigte, dachte ich an Tim. Er rauchte immer so viel, eine Zigarette nach der anderen. Warum eigentlich? Natürlich nahm er viele Drogen und war somit sehr anfällig für jegliches Suchtverhalten.

„Willst du mit mir Drogen nehmen?", murmelte ich vor mich hin. Dann vibrierte mein Handy.

T: Hey, ich komm morgen nach Berlin, wollte noch was mit Basti wegen Crackstreetboys 3 klären. Meinst du, ich könnte bei dir schlafen? Oder hätte Anna was dagegen? Timmäääh

L: geht klar. Sie hat eh grade Prüfungen und wollte wahrscheinlich etwas Zeit bei ihren Eltern verbringen (sie kann sich angeblich nicht bei mir konzentrieren). Lukiboy

Letzteres war zwar gelogen, aber irgendwie wollte ich meine Freundin aus dem Haus raus.

„Schatz, ich hab das Gefühl, dass du dich hier nicht so gut konzentrieren kannst. Willst du vielleicht das Wochenende bei deinen Eltern verbringen? Ich muss eh an ein paar Songs arbeiten, und das kann ich nur hier machen. Ich will dich aber nicht stören." Wie ein Fuchs. Auch wenn ich grade meine Freundin angelogen hatte – ich fühlte mich nicht gerade schlecht dabei – so konnte zumindest Tim vorbeikommen und sie würde uns nicht nerven. Sie schaute mich erstaunt an, überlegte kurz und meinte dann:

„Ok, ist eigentlich keine schlechte Idee." YES! Ich versuchte verkrampft meine Freude zu überspielen und ermahnte mich gleichzeitig, dass ich mehr Zeit mit Tim verbringen wollte, als mit meiner Freundin, die ich....liebte? Irgendwie?

Am Wochenende

Ich war ziemlich aufgeregt.Tim's Zug würde bald in Berlin einfahren. Ich freute mich schon sehr auf ihn. Als er den Zug verließ und verplant umher schaute,musste ich lächeln. Er war immer so verwirrt.

„Tim!", rief ich ihm zu und er schaute irritiert umher, bis er mich entdeckte und lächelnd auf mich zukam. Er sah wieder so gut aus. Der Bart stand ihm echt gut, das neue Eulentattoo auch. Warum stand ich auf sowas? Ich hatte doch selbst keine Tätowierungen. Mein Freund kam nun bei mir an und umarmte mich herzlich.

„Ich hab dich vermisst", nuschelte er in meine Schulter und küsste meinen Nacken vorsichtig. Hier war das Kribbeln wieder, das ich jedes Mal kriege, wenn Tim bei mir war, wenn er mich berührte.

„Ich dich auch." Ich ging mit ihm zum Auto. Als wir bei mir zuhause ankamen, dauerte es nicht lange, bis wir uns wild küssten und auf dem Weg ins Schlafzimmer die meisten unserer Klamotten verloren.

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Wie man sieht, geht das Ganze zwischen den beiden schon seit Längerem ;-)

Titel: Ich muss immer an dich denken - SDP


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