Love Me Like You Do

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Im Hotelzimmer, 19:20 Uhr

POV Lukas

Wir lagen noch lange danach Arm in Arm im Bett, ich streichelte Timi's Oberkörper und fuhr die schwarzen Linien seiner Tätowierungen nach, während er wieder und wieder meine Stirn küsste. Meant to be. Dies war zwar nicht viel anders als meine früheren Beziehungen (mit Mädchen), aber es fühlte sich so anders an, viel vertrauter, wahrscheinlich weil wir uns schon so lange kannten, aber gleichzeitig auch aufregend, neu, ungewohnt. Und wenn es noch so ungewohnt für mich war - mir gefiel es so ungefähr zu wissen, was ich beim Sex machen musste, da ich Tim so berührte, wie ich es selber wollte. Und das war dem Anschein nach richtig. Plötzlich weiteten sich meine Augen. Ich hatte gerade mit meinem besten Freund, meinem Bandkollegen geschlafen. Ich schaute zu Timi hoch, der ausnahmsweise größer schien, da er höher lag und mich fragend und doch liebevoll anschaute.

„Das...war schön", sagte ich ihm und fuhr seinen Bart mit dem Zeigenfinger nach.

„Ja", war seine kurze Antwort. Er zog an seiner Zigarette. Dieses im Bett-rauchen störte mich schon etwas. Aber ich hatte mich in diesen Mann verliebt, ich wusste schon immer, dass er ein starker Raucher (unter anderem) ist und dass nicht mal ich das ändern könnte.

„Ich hatte, ehrlich gesagt, keine Ahnung, was ich machen sollte", gestand mir Timi.

Ich lachte und kam mir fast lächerlich vor, da ich ja im gleichen Boot saß und dann fast so tat, als wäre es süß von ihm, so unwissend zu sein. Doch es fühlte sich alles so richtig an, ich liebte seinen Körper, seine Berührungen, wie er mich küsste, streichelte, leckte. Ich stöhnte auf.

„Alles ok?", fragte Timi leicht besorgt.

„Ja, sorry. Bin nur in Gedanken." Ich lächelte ihn an und stand auf, doch mein Freund packte meine Hand.

„Wo gehst du hin?", fragte er mich mit großen Augen, fast kindlich.

„Ich hol nur was zu trinken. Willst du was?" Er nickte und ich zog mich an und verließ das Zimmer. Ich fühlte mich etwas schlecht, dass ich ihn einfach dagelassen hatte. Ich habe gerade mit Timi geschlafen. Und es hatte mir gefallen. Ich brauchte jetzt etwas, um das Geschehene zu verdauen. Auf dem Weg zum Getränkeautomaten kam mir Sudden entgegen. Scheisse, man sieht mir wahrscheinlich an, das ich gerade Sex hatte.

„Hey, na, was macht ihr?" Ich musste ihn ziemlich panisch angesehen haben da er die Stirn runzelte und sofort weiterredete.

„Wir wollten noch Essen gehen. Basti hat die ganze Minibar geplündert, der Fettsack, und ich hab Hunger."

„Ähhh...ja, Essen wär nicht schlecht. An was hattet ihr denn gedacht?"

„Pizza?"

„Joa, cool. Ich hol noch was zu trinken und treff' euch dann unten an der Rezeption in zehn Minuten". Er nickte mir zu und ich ging zurück ins Hotelzimmer, ohne Getränke. Timi war immer noch nicht angezogen, er lag auf dem Rücken und starrte die Decke an. Als er mich reinkommen hörte, stand er sofort auf und küsste mich.

„Wo sind die Drinks? Hast du dich verirrt oder was?", fragte Timi lachend.

„Nein, bin nur Steven im Gang begegnet. Hättest du Lust auf Pizza mit den anderen? Wir können uns hier nicht so einsperren, das erweckt nur Aufmerksamkeit."

„Post-Sex Pizza? Bin dabei. Jetzt oder wie?" Ich nickte, setzte mich aufs Bett und er ging ins Bad, um eine schnelle Katzenwäsche zu vollbringen. Eigentlich wollte ich jetzt gar nicht mit den anderen zusammen sein. Ich wollte meine Ruhe mit Tim haben, nur mit ihm mal Zeit verbringen und mehr von ihm erfahren. Wir kannten uns zwar schon seit längerem, aber da war mehr, das ich wissen wollte. Einfach mehr über ihn selber, seine Kindheit, sein Leben in Bielefeld, wie er zu seinem Drogenkonsum kam (der sich übrigens in letzter Zeit ziemlich reduziert hatte) und ob er jemals Gefühle für einen anderen Mann hatte.

Die Badezimmertür öffnete sich und Timi kam raus, nackt, die Haare fielen ihm ins Gesicht. Ich musste schmunzeln: so gefiel er mir am besten.

„Komm, du abgemagerter Junkie, wir müssen los!", sagte ich zu ihm, nicht ohne einen kurzen Blick nach unten zu werfen. Ich hatte schon Glück.

Kurze Zeit später verließen wir angezogen das Hotelzimmer, nicht ohne noch mal kurz ein letztes Knutschen einzulegen - denn die nächsten Stunden mussten wir uns wirklich zurückhalten.

Später beim Essen

POV Vortex

Wir, das heißt ich, Basti, Lukas, Timi und Massimo, saßen in einem kleinen italienischen Restaurant und amüsierten uns prächtig. Die Tour war bis jetzt sehr gelungen - bald würden wir unsere letzte Show spielen und dann wieder nachhause fahren. Was danach kommen würde - da waren wir uns alle nicht so sicher. Zugegeben: alle hatten Timi's und Lukas' seltsames Benehmen in Berlin bei den Aufnahmen wieder vergessen. Auch wenn wir immer wieder Witze über die beiden machten (es war ja auch witzig - vor allem die ganzen Spekulationen der Fans bezüglich deren angeblichen Beziehung). Timi schien viel glücklicher als auf dem Weg nach Köln - im Tourbus war er irgendwie deprimiert. Aber bei dem wusste man ja nie, was los war. Was mir allerdings auffiel - und ich wusste nicht, ob das nur mir auffiel - war, dass beide, Tim und Lukas, ziemlich zerzauste Haare hatten.

Titel: Love Me Like You Do - Ellie Goulding

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