Der Trick ist Lügen

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POV Basti

Die ganze Action zwischen Lukas und Tim auf der Bühne war echt unerwartet. Gut, dass das der letzte Song war - ich hätte wahrscheinlich irgendwann den Faden verloren, da mich das Ganze schon sehr überrascht hatte. Obwohl: als die Fans mit mir „Homosexualität" brüllten - das war schon sehr lustig! Naja, Tim und Lukas war eh schon immer das Traumpaar unserer Band. Wie die ganzen kleinen Fangirls es gerne auf rapconfessions posten. Meine Fresse, die schreiben da manche Sache, die sogar mich shocken! Deshalb poste ich die dann auch auf Facebook - man muss den Scheiss ja teilen.

Nach dem Konzert waren wir alle noch was trinken, ausser Lukas natürlich, der sofort ins Hotel ging. Sudden und ich gingen auf eine Party, die ziemlich früh ziemlich chaotisch wurde. Es war echt geil. Alkohol, Koks, Mädels. Sogar Timi fand sich ein Mädel, mit dem er dann später rummachte, was mich wiederum beruhigte. Ich hatte keine Ahnung, wie wir später ins Hotel kamen, ich weiß nur noch, dass wir dort weiterfeierten.

POV Timi

Basti's Worte gingen mir nicht aus dem Kopf. Irgendwie machte seine Präsenz mich nervös, was mich wiederrum nervte, da ich ja auch in Lukas' Nähe war. Ich entschied mich, das Ganze zu vergessen und zwar Old School Timi way. Also, abschießen und ein Mädchen vögeln. Eine Willenlose zu finden war nicht schwer. Doch sie nervte mich gigantisch. Das Mädchen hörte nicht auf, zu labern. Doch ich musste das Ganze mit Lukas vergessen - so etwas ging mit Basti sicherlich nicht in Ordnung. Der würde mich - oder uns beide - aus der Band werfen. Und dann wäre ich nur ein Junkie, der lispelnd rappen kann. Lukas konnte ich ja auch von weitem betrachten. Vielleicht würde ich ihn dann vergessen. Im Endeffekt waren wir eh nicht zusammen, wir hatten nur ein paar Mal rumgeknutscht und das war's dann auch, selbst wenn es immer sehr schön war. Letztere Gedanken machten mich immer trauriger und irgendwann hatte ich genug Alkohol intus und küsste das Mädchen. Endlich war sie mal ruhig. Ich nahm sie mit zur nächsten Toilette und nahm sie von hinten. Der Sex war kurz, schmutzig, langweilig. Danach wollte sie meine Nummer haben, jedoch meinte ich, ich würde sie anrufen und ging weg. Sie hatte mir nie ihre Nummer gegeben. War mir auch scheissegal. Ich machte mich torkelnd mit einer Flasche Jack Daniel's auf den Weg ins Hotel und kam an einem Park vorbei. Wenn ich mich nur kurz hinlege, dann könnte ich mich bald tatsächlich auf den Weg ins Hotel machen. Ich legte mich auf eine Parkbank und starrte den Sternenhimmel an, immer wieder von der Flasche trinkend.

Es ist wieder Montagnacht, hol' mir den Jacky von der Tanke, baller' mir den Schädel weg und ertränke die Gedanken....Und ich lieg depressiv im Bett, zieh mir die Decke über den Kopf, hoff', dass mich niemand sieht.

Wieso hatte ich das gerade getan? Und warum zum Teufel hatte ich ständig über Lukas nachgedacht? Bin ich etwa wirklich schwul?? Ich war so viele verschiedene Emotionen auf einmal nicht gewohnt und der Alkohol machte alles noch schlimmer. Tränen kullerten mir das Gesicht herunter. Ich versuchte mich zusammenzureißen - normalerweise konnte ich doch einfach Mädchen ficken und es machte mir nicht aus. Normalerweise ist schlechtes Gewissen das letzte, woran ich denke, nachdem ich ein Mädel aufgegabelt habe. Wieso gerade jetzt? Lukas. Wie konnte ich ihm das nur antun?

War es Basti, der mich - eigentlich unbewusst - in eine Ecke gedrängt hatte? Mir war unwohl bei dem Gedanken, dass er wüsste, was zwischen Lukas mir ist. Lukas und ich hatten noch nicht mal über uns geredet, was jetzt ist, ob wir nun doch ein Paar sind oder eher - und so hatte ich es zumindest aufgegriffen - einfach mal was ausprobieren, zwischen zwei heterosexuellen Freunden. Naja, letzteres machte gar keinen Sinn, nicht nach dem ganzen Vorgefallenen. Obwohl - wir hatten uns ja wirklich immer nur geküsst. Wenn wir doch, irgendwie, miteinander schlafen würden - würde das mich dann schwul machen? Oder bi? Oder einfach nur verwirrt?

Eine einzelne Träne kullerte mein Gesicht herunter. Ich wischte sie weg bevor weitere Tränen kamen. Jetzt heul ich auch noch, wie erbärmlich! Was sollte ich denn Lukas sagen, wenn er mich fragte, wo ich die ganze Nacht war? Ich wollte ihm wirklich nicht wehtun - wer weiß, wie er reagieren würde. Bei mir war es immer einfach: ich betrank mich und warf mehrere Pillen ein und das war's dann. Lukas war irgendwie...unberechenbar. Dadurch, dass er ja gerne schauspielert war er auch eher ein Bauchmensch, der (wahrscheinlich) ziemlich schnell aus der Haut fahren könnte. Oder er würde sehr ruhig sein und sich dann irgendwo verkriechen. Beide Möglichkeiten machten mir Angst.

Ich muss wohl auf der Parkbank heulend eingeschlafen sein: als ich aufwachte, ging die Sonne gerade auf und meine Augen waren von den Tränen verkrustet. Ich setzte mich auf und machte mich auf den Weg ins Hotel.

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Und ein weiteres Kapitel ist fertig! Hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn es sehr emotional und deprimierend ist J Habt ihr euch diese Rapconfessions mal durchgelesen? Da ist echt krasses Zeugs dabei. Aber wir - die Fanfiktionautoren - sind ja auch nicht viel besser, wie so schön von Basti beschrieben ;-) Vielleicht ist es anders, weil wir (generell) fiktionale Charaktere beschreiben, in ausgedachten Situationen und zu ausgedachten Zeiten.

Titel: Münchhausen I,II,II - Alligatoah




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