Kapitel 2

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Kurzerhand entschloss ich mich ihr zu folgen und ihr zu helfen, wenn sie Hilfe bräuchte. Ich lief ihr bis zum Waldrand und noch viel weiter hinterher.
Am Hyrule-Field reiste ich dann mit den Schatten, um von ihr nicht entdeckt zu werden. Die Sonne verließ schneller als Gedacht den Horizont und Dunkelheit brach über das Land herein.
Seitlich der Stadttore waren schon die Fakeln angezündet und als sie die Stadt betritt, wartete ich kurz in den Schatten, bis sie verschwunden war, und dannach trat ich wortwörtlich wieder aus den Schatten hervor.
Ich betrat die Stadt und mischte mich unauffälig unters Volk.

Obwohl es schon Nacht war, waren die Straßen sehr belebt.
Ich versteckte mich hinter Hausecken und kleinen Ständen und folgte ihr bis in die Stadtmitte.
Die Laternen der Stadt waren entfacht worden und gaben eine herrlich perfekte Atmosphäre.
Die Leute waren glücklich, lachten und hatten Freude.
Kinder spielten und liefen um die Kleider ihrer Mütter herum und die Väter tranken an den Schanken in den Wirtshäusern und unterhielten sich über allerlei Dinge.
Und dann...
war da noch...
Link...
Ich stieß einen Säuftzer aus.
Zelda war auch da.
Sie saßen gemeinsam am Rand des Brunnen und redeten.
Zelda fuhr sich immerwieder durch die Haare und Link schien es anscheinend ganz doll am Rücken zu kratzen...?
Ok, das war mir zu hoch.
Plötzlich bückte sich Link aber nach vorne und verzerrte das Gesicht als ob er Schmerzen hätte.
Zelda sah erschrocken aus und schien zu fragen ob es ihm gut ginge. Er tat es nur mit einem flüchtigen Kopfnicken und einer Handbewegung wieder ab.
Er versuchte sich wieder aufzusetzen und schaffte es sogar so halbwegs.
Zelda sah immer noch bersorgt aus.
Ich glaube, ich seh mir das mal näher an.
Ich ging näher an die zwei heran und lauschte.

"Geht's dir auch wirklich gut?"
-"Ja, mir geht's supper.", antwortete Link mit zusammengebissenen Zähnen.
"Das klingt aber nicht sehr überzeugend.
Komm wir gehen zurück, du solltest dich ausruhen."
-"Nein, mir geht's gut, wirklich. Es ist alles in-"
Plötzlich stieß er einen Schrei aus und klappte in sich zusammen.
"Link? Link!!!", schrie Zelda und rüttelte an ihm.
Er hatte die Augen geschlossen und es schien als wäre er tot.
Eine Menge bildete sich um sie und ganz vorne stand das Mädchen.

Link lag am Boden und seine Brust hebte sich nur bekümmerlich.
Aber Zeldas Rütteln und ihre Rufe hatten sich wie es schien doch etwas gebracht.
Seine Augen flackerten auf, doch Zelda wich zurück.
Ich konnte nicht sehen was passierte, aber die Menschen rasteten aus.
Nach wenigen Minuten wusste ich wieso.

Link hob sich gen Himmel.
So als ob man ihn an Seilen an beiden Armen hochzog.
Seine Augen glühten weiß und ein nicht zu ahnender Sturm tat sich genau über ihm auf.
Der Wind jagte durch die Straßen und zerrte an allen Kleidern und Haaren der Leute.
Ebenso schlug er um Link Bögen und als er zu reden begann, war seine Stimme dumpf und duster.

"Ihr, deren Vaterland ihr habt verdorben, deren Kinder ihr habt beschämt.
Mit eurem Leichtsinn und Übermut, habt ihr euer Land genutzt.
Nur einer kann die Leute retten in Not.
Es ist keiner von Heute und keiner von Lot.
Durch das Licht kann die Macht des Retters von dannen ziehen.
Durch das Licht wird das Land von allen geliehen.
Ich, der dessen Vater einst dieses Land gebaut, werde euch Stürme schicken.
Findet mich und beendet mein Rätsel.
Habt ihr es richtig, dürft ihr schon gehen.
Habt ihr es falsch, so müsst ihr bestehen, in der Ewigkeit und Kälte des Nichts.
Ich gebe euch 10 Tage, bis dahin solltet ihr mich gefunden haben, am Ende des höchsten Weges in Hyrule werde ich warten und euch tötende Stürme schicken."

Link schloss die Augen und sein ernster Gesichtsausdruck wurde schlaff und erschöpft. Er fiel und die Menge wich zurück. Nur eine rannte auf ihn zu und fangte seinen Sturz ab. Zelda.
Sie hatte Tränen in den Augen und hielt Link in ihren Armen während sie am Boden kniete.

"Was... Was ist passiert?", fragte Link.

Zelda fing an zu heulen und das Mädchen sah verschreckt zuerst zu Link, dann zu Zelda und dann... bemerkte sie mich.

Ihr blickte wechselte in Sekunden schnelle von verwirrt und ängstlich zu wütend und geärgert. Sie machte am Absatz kehrt und stampfte davon. Durch die vor Schock gelähmte Menschenmenge und natürlich folgte ich ihr, bis zu einer Haustür an einem Eckhaus.

"Was willst du?!", fragte sie mich schreiend.
-"Hör mal. Ich wollte doch nur sicher gehen, dass du gesund nach Hause kommst.
Normalerweise schafft es keiner ohne Hilfe aus den verlorenen Wäldern wieder heraus!"
"Tja, ich aber schon also lass mich in Ruhe!"
Jetzt wurde ich wütend.
-"Ja bitte! Ich war aber nicht derjenige der dich aus deiner stillen Trance geholt hat und ein Gespräch anfing!"
"Aber doch nur, weil ich dachte du wärst jemand anderes!"
Sie hätte genauso gut einen Stein nach mir werfen können.
Etwas halblaut fragte ich:-"Du dachtest ich sei dieser fliegende Creep von vorhin oder? Du dachtest ich sei Link."
Sie gab keine Antwort. Aber keine Antwort ist auch eine Antwort.
"Geh bitte einfach, ok?"
Ich murmelte und nickte mit dem Kopf.
-"Ja. Ja. Ich geh dann."

Ich wanderte zu den Stadttoren und lehnte mich dort an einen Baum.
So schnell würde ich nicht locker lassen.
Auch wenn es merkwürdig schien, ich würde diesem Mädchen noch am selben Abend einen Besuch abstatten.
Wenn ich richtig gesehen hatte, gab es bei ihrem Haus ein Dachfenster und genau da würde ich heute hineinsteigen.

Das war schon eine merkwürdige Aktion von Link...
Was sollte das denn?

Ich blickte Richtung Norden und sah Sturmwolken aufbrausen.
Der Wind war beim Auftritt des Helden der Zeit zwar stärker gewesen, aber dennoch gab es eine kleine frische Brise.

Irgendwie erfüllte es mich aber mit Freude, zu wissen, dass es jetzt etwas zu tun gab.
Ich würde mich dieser Sache annehemen und diesen Kerl finden.
Alleine.
Ich würde endlich etwas zu tun haben und mir würde nicht mehr langweilig sein.
Zumindest für kurze Zeit.

Fightening against the StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt