..~Kapitel 17~..

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.....Kikwang's Pov.....

Ich war schockiert, ja das war ich wirklich. Nicht über die Tatsache das Jolina fast einen Menschen getötet hatte, eher darüber was sie erleiden musste. Ich habe all die Erinnerungen wieder hervor geholt, das war bestimmt nicht meine Absicht. Aber ich wollte verstehen, wollte wissen wieso sie sich in mancher Hinsicht so verschließt, nun habe ich meine Antwort bekommen und ich bereue sie jemals gefragt zu haben. Sie liegt weinend in meinem Armen, ich habe ihr nie weh tun wollen und doch muss sie durch meine Neugierde leiden. Aber irgendwo bin ich doch froh das sie es mir erzählt hat, denn nun kann ich ihr zeigen wie viel sie mir bedeutet. Ich kann ihr zeigen das es einen Mann gibt der sie von Herzen liebt und sie so behandelt wie sie es verdient hat. Ich kann nicht verstehen wie man so etwas einem anderen Menschen antun kann. Wie krank muss der Kerl nur gewesen sein. Er hat sie nicht verdient und in mir wurde eine nie dagewesene Wut entfacht. Die Wut darüber das es Menschen gibt die anderen Leid zufügen und nur aus eigenem Interesse. Ich kann verstehen das sie Angst hatte ihn zu verlassen wenn man bedenkt wie er reagiert hatte. Wäre Chaviva nicht gewesen, würde ich sie jetzt nicht in meinen Armen halten. Ich hätte sie nie kennengelernt, hätte wohl nie in ihre wunderschönen grünen Augen schauen dürfen. Sie verdankt Chaviva ihr Leben und nun kann ich vielleicht auch ein wenig verstehen warum Chaviva so unendlich traurig zu sein scheint, sie hat das Ganze vielleicht auch noch nicht verarbeitet, auch wenn es bereits 5 Jahre her ist. Darum hängen die beiden so aneinander und deswegen versucht Jolina sie vor allem zu beschützen. Ich hätte nie gedacht das die beiden so eine Vergangenheit haben. Ein wenig schäme ich mich, ich selbst hatte bisher ein gutes Leben, auch wenn ich als Idol kaum Privatleben habe und um meine Zeit kämpfen muss habe ich so etwas nie durchmachen müssen. Das ist aber ein Grund mehr ihr zu zeigen wie viel sie mir bedeutet, ich will ihr die schönen Seiten einer Beziehung zeigen. Sie soll erfahren das sie etwas ganz besonderes ist.

Jolina bewegte sich etwas, sie hatte mittlerweile aufgehört zu weinen. Wir lagen in ihrem Bett, ich hinter ihr und hielt sie noch immer fest in meinem Arm. Sie drehte sich etwas damit sie mich anschauen konnte „Verabscheust du mich jetzt" fragte sie und ich schaute in ihre verweinten Augen. Ich lächelte etwas zaghaft und schüttelte mit dem Kopf „Sicherlich nicht. Du hast um dein Leben gekämpft und dich und Chaviva beschützen wollen, wie könnte ich dich verabscheuen. Der Typ hätte dich umgebracht, ich kann mir nicht im geringsten vorstellen wie schlimm es für dich gewesen sein muss. Aber ich kann dir eines versprechen. Ich bin nicht so, ich werde dir zeigen was es heißt wirklich geliebt zu werden. Du bist einer der tollsten Menschen die mir je begegnet sind und ich Liebe dich" sagte ich leise und küsste sie auf die Wange. Jolina schloss ihre Augen und ich spürte das das sie los ließ, eine Last die sie mit sich herum geschleppt hatte löste sich gerade in Luft auf. Sie nahm meine Hände und küsste sie, dann drehte sie sich herum, so das wir uns gegen über lagen und sah mich an. Mit ihrer Hand strich sie mir über meine Wange, dann lächelte sie leicht „Du liebst mich" fragte sie flüsternd. Ich glaube ich wurde gerade rot wie ein gekochter Hummer, keine Ahnung wieso. Ich hüstelte etwas und nickte dann „Ja ich Liebe dich, wir sind zwar noch nicht all zu lange zusammen, aber ich kann es jetzt schon sagen das sich meine Gefühle die ich für dich habe nie ändern werden. Ich weiß das mag vielleicht etwas hoch gestochen sein, dennoch glaube mir das du an meiner Seite glücklich wirst". Sie sah mich Stumm an und ich konnte sehen wie der Glanz in ihre Augen zurück kehrte, sie rückte näher an mich heran und umarmte mich. So eng umschlungen schliefen wir dann letztendlich ein ohne noch ein weiteres Wort gesagt zu haben.

Am nächsten morgen weckte mich Jolina mit einem zarten Kuss. Als ich wach wurde roch es nach Kaffee, sie war schon länger wach und hatte Frühstück gemacht. Als wir zusammen frühstückten unterhielten wir uns ein wenig, alles war ungezwungener als sonst, ich sagte ja als wäre eine Tonnen schwere Last von ihr gefallen. Ich fragte mich aber wieso Chaviva damit so wesentlich anders umging als Jolina. Vielleicht bräuchte sie einfach auch nur einen Menschen an ihrer Seite der sie stützt und liebt so wie ich Jolina. Doch eine Sache ging mir nicht aus dem Kopf, wenn sie mit einem Messer verletzt wurde, was hat es denn mit dieser Brandnarbe auf sich? Meine Neugierde war schon wieder viel zu groß. „Sag mal, darf ich dich mal etwas wegen Chaviva fragen" meinte ich und trank einen Schluck von dem köstlichen Kaffee. Jolina überlegte kurz und nickte dann. „Ich kenne sie ja nicht so gut und ich habe dich ja schon einmal gefragt. Aber wieso kann sie das so schlecht verarbeiten? Und wieso trägt sie eine Brandnarbe wenn sie mit einem Messer attackiert wurde? Ich weiß jetzt ja wie dankbar du ihr bist, aber warum kümmerst du dich so sehr um sie als würde sie es nicht alleine schaffen"?? Als ich sie das fragte verschluckte sie sich prompt und sah mich mit einem gequälten Gesichtsausdruck an, ich sag ja meine Neugierde ist echt zu viel. Sie seufzte auf „Ich lebe ja erst 2 Jahre hier in Korea, aber die Zeit nach der ganzen Sache mit meinem Ex-Freund, da war Chaviva für mich da, sie hat all ihre eigenen Sorgen zurück gesteckt und mich gestützt, genau wie es Leandra getan hatte. Sie hat die Sache besser weg gesteckt als ich, denke ich jedenfalls. Ihre Brandnarbe kommt nicht von diesem Zwischenfall. Viel kann ich dir nicht erzählen, weil ich denke wenn es jemand erzählen sollte dann sie selbst, das übersteigt einfach meine Möglichkeiten. Aber sie hatte letztes Jahr einen Unfall und darum ist sie gerade etwas sagen wir mal ein wenig verschlossen und in sich gekehrt. Sie hat einiges durchlebt und ich möchte ihr jetzt zur Seite stehen und etwas auf sie aufpassen, damit es ihr bald besser geht" antwortete sie mir ruhig. Sie berührte meine Hand und lächelte „Ich kann dir da leider nicht mehr verraten, aber ich möchte ihr etwas wieder geben, ich möchte ihr Leben retten so wie sie meines" fügte sie noch hinzu und ich blickte sie verständnisvoll an, denn das kam mir ein wenig bekannt vor gerade. Ich wollte auch nicht mehr nach fragen, aber es schien das Chaviva etwas ähnliches erlebt hatte wie Dongwoon.

Will you be alright?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt