..~Kapitel 12~..

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.....Dongwoon's Pov.....

Ich stand draußen vor dem Cafe, es war heute Abend wieder mächtig kalt. Meine Jacke zog ich mir schon fast bis unter die Nase und pustete immer wieder meinen Atem in meine halb erfrorenen Hände hinein. Ja da hätte ich mal Handschuhe mit nehmen sollen, aber ich konnte ja nicht wissen wie sich der Tag noch entwickeln würde. Heute bin ich mal wieder auf Menschen gestoßen die einfach nur Abgrundtief schrecklich waren. Ich musste zu sehen wie sich zwei dämliche Teenager über Chaviva lustig gemacht hatten, nur weil sie eine leichte Brandnarbe an ihrer Schläfe hat, haben sie sie echt übelst beleidigt. Sowas habe ich ja echt noch nicht gesehen. Ich war wirklich wütend und als ich es mir nicht mehr mit anhören konnte und ich auch noch sah das sie weinte musste ich etwas unternehmen. Ich kenne sie nicht richtig und irgendwie verstehen wir uns auch nicht wirklich gut, immer wenn wir aufeinander treffen kracht es gewaltig, aber trotz allem konnte ich das nicht durchgehen lassen. Sie muss wirklich etwas schlimmes durchgemacht haben wenn sie so etwas so sehr mit nimmt. Ich habe die beiden kleinen Stinker ausgezählt, Adrenalin pumpte sich durch meinen Körper und ich war echt sauer. Ich weiß noch den Blick den mir Chaviva zugeworfen hatte, als ich halb am ausrasten war. Sie sah mich wie ein kleines verschrecktes Reh an, ihre Augen waren so tief traurig, das es mich fast zerrissen hatte sie anzuschauen. Jolina hat sie schnell mit nach hinten genommen, damit sie sich beruhigen konnte. Die beiden Rotz frechen Kerle haben echt ein wenig dumm aus der Wäsche geguckt als ich sie so angefahren hatte, Joker kam dann auch noch als Chaviva weg war und hat sich vor ihnen aufgebaut das hat selbst mir Angst gemacht und dann sein Blick, brrrrrrrrrrrrr. Die beiden sind so schnell abgehauen das man nur noch eine Staubwolke von ihnen sehen konnte. Nun stehe ich hier draußen und warte darauf das Chaviva heraus kommt. Ich möchte sie nach Hause begleiten und mich eventuell auch bei ihr entschuldigen, ich war ja auch in den letzten Tagen echt ein muffiger Klos. Eigentlich wollten Jolina und Kikwang sie nach Hause bringen, doch ich habe sie gebeten mich das machen zu lassen. Oh man ihre Gesichter waren witzig als ich das sagte. Ich dachte ihre Augen fallen aus ihrem Gesicht. Sie haben gesagt ich soll nett bleiben, ja doch werde schon nichts dummes sagen. Ich bin ja kein Kind auf das man immer aufpassen muss was es sagt. Obwohl sie ja recht haben, aber die Schuld liegt nicht nur bei mir wenn Chaviva und ich uns streiten. Sie ist da auch nicht besser. Boah ist das kalt, ich sollte mich ein wenig bewegen, bevor ich noch erfriere hier, der Schnee lässt auch nicht nach, dabei haben wir bald Ende März.

Ich wanderte vor dem Cafe hin und her und endlich ging drinnen das Licht aus. Chaviva kam endlich raus und als sie mich sah war ihre Überraschung groß. Sie schaute sich etwas suchend um „Dongwoon, was machst du denn noch hier und wo ist Jolina" fragte sie verwundert. Ich sah wie sie verlegen ihre Haare über ihre Brandnarbe schob und noch immer total traurig wirkte. Ich räusperte mich ein wenig „Ähm ja, die beiden sind schon los gefahren. Yoseob und Joker haben sie nach Hause gebracht und ich dachte, ja ähm also ich dachte ich könnte dich nach Hause begleiten, wenn du nichts dagegen hast" stammelte ich jetzt wie ein total blöder herum. Ich dachte ich würde das besser herüber bringen, aber ihr Blick ging mir gerade durch den gesamten Körper, da wurde ich ein wenig aufgeregter. Als würde sie mich gleich auf essen wollen so sieht sie mich gerade an. Sie sah mich still an und schien zu überlegen, ihre Lippen bewegten sich ein wenig und ich konnte ein leichtes Zähne klappern wahr nehmen. Sie schien zu frieren. Es war ja aber auch echt kalt und sie hatte sich nicht richtig angezogen. Ohne irgendwie darüber nachzudenken ging ich auf sie zu und machte ihre Jacke richtig zu, ich zog ihren Reißverschluss hoch und packte sie warm ein. Sie sah mich geschockt an und stand steif vor mir. Ich lächelte etwas was sie anscheinend noch mehr schockierte, denn ihr Blick war so herrlich das ich es jetzt nicht mehr an mich halten konnte und lachen musste „Ja ich kann auch anders sein wie du siehst" sagte ich kurz.

Wir gingen schweigend nebeneinander her. Es schneite immer mehr, die Straße hatte schon eine beachtliche Schneedecke auf sich. Die herunter fallenden Schneeflocken glitzerten im Licht der Straßenlaternen. Chaviva und ich sind schon mehr als die Hälfte der Strecke gelaufen und keiner hat auch nur ein Wort gesagt. Da blieb sie plötzlich stehen und schaute in den Himmel hinauf, ich sah sie an und irgendwie kam sie mir gerade wie ein kleiner Engel vor. So wie der Schnee auf sie herunter fiel und sie von dem Licht der Straßenlaterne angestrahlt wurde. Sie lächelte ein wenig und ich stand hier nur und starrte sie an. „Danke" sagte sie leise und sah nun zu mir herüber. Als sie mich ansah sackte mir mein Herz eine Etage tiefer, so einen Blick habe ich noch nie gesehen, ihr Blick hatte etwas sanftes, dennoch trauriges und in mir brodelte etwas. Ich musste mich kurz sammeln, denn wie würde das aussehen wenn ich sie anstarre wie ein Triebtäter. Ich lächelte ein wenig „Wofür" fragte ich. Sie ging weiter „Dafür das du für mich da warst, obwohl du mich nicht leiden kannst und wir uns nur streiten. Ich glaube das hätte nicht jeder getan" sagte sie. Ich lief rasch hinter ihr hinterher, unter meinen Füßen knartschte der Schnee „Ich habe nie gesagt das ich dich nicht leiden kann und auch wenn wir uns nicht verstehen, konnte ich das nicht zulassen wie die kleinen Kacker mit dir gesprochen hatten" antwortete ich ihr und sah sie an. Wieder war es ruhig. Ich war ja schon neugierig und wollte wissen was ihr zugestoßen war das sie eine Brandnarbe an der Schläfe mit sich herum trug, doch ich wusste nicht ob ich es wagen sollte. Ach ich wage es einfach, denn diese Stille nervt mich „Darf ich fragen woher du diese Brandnarbe hast. Ich will mit meiner Frage nicht unhöflich werden und du musst es mir auch nicht erzählen, bin nur ein wenig neugierig" meinte ich nun und könnte mir echt selbst gegen meinen dummen Kopf schlagen so eine Frage wirklich gestellt zu haben. Etwas erschrocken blieb sie stehen und blickte mich nun wieder traurig an. Ihre Lippen bewegten sich leicht und sie schien wohl zu überlegen ob sie es mir sagen sollte. Sie schaute an mir vorbei und war gerade vollkommen abwesend, ich glaube mit meiner Fragen habe ich etwas aufgewühlt was sie wohl verdrängen wollte. Sie schloss ihre Augen und sah mich dann wieder an als sie ihre Augen öffnete „Diese Brandnarbe erinnert mich an den schlimmsten Tag meines Lebens. Sei mir nicht böse Dongwoon, wenn ich dir nicht mehr darüber erzählen kann, jetzt jedenfalls noch nicht" meinte sie mit bebender Stimmer. Ich glaube sie riss sich gewaltig zusammen um nicht zu weinen, das wollte ich nicht, ich habe keine Wunden aufreißen wollen. Ich selbst habe auch einen Tag der mein Leben verändert hatte und vor allem sehr Negativ beeinflusst hatte, da kann ich sie wirklich verstehen wenn sie es nicht sagen mag.

Will you be alright?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt