Kapitel 13

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Schreiend fuhr Aylin aus dem Schlaf in ihrem Bett hoch. Sie war völlig verschwitzt und trat mit allem was sie hat um sich, die Augen fest geschlossen.

"Aylin!"
"Oh gott, was ist nur mit ihr!"
"Aylin, hör auf!", riefen nun zwei Stimmen nacheinander und Aylin spürte, wie Hände nach ihren Gliedmaßen griffen, um sie ruhig zu stellen.

Langsam öffnete sie die Augen und hörte verschreckt auf sich zu wehren, als sie Sarah und Clarice vor sich stehen sah.
Sarah war diejenige gewesen, die versucht hatte ihre Arme und Beine zu packen, denn sie ließ nun wieder von Aylin ab und atmete tief durch.
Aylin blickte immer noch keuchend zu Clarice auf.
Diese starrte sie völlig schockiert an und hatte eine Hand über ihren Mund gelegt.

"Du...Deine-", stammelte Clarice und wurde aber fast augenblicklich von einer sehr ernsten Sarah unterbrochen.
"Ich danke dir, dass du mich geholt hast, ich kümmere mich ab jetzt um Aylin. Du kannst wieder in den Unterricht gehen."
Clarice nickte nur und mit einem letzten ängstlichen Blick auf Aylin, rannte sie aus dem Zimmer.
Verdutzt blickte Aylin ihr hinterher. So hatte sie Clarice ja noch nie gesehen. Was genau war denn überhaupt passiert? Sie hatte doch nur eine verlängerte Version ihres typischen Alptraums gehabt. Oder? Aylin sah verunsichert zu Sarah, welche sie immer noch stumm und nachdenklich musterte.

"Was...was ist denn passiert?", fragte Aylin und sie hustete, als ihre Stimme brach.

Sarah runzelte die Stirn und legte den Kopf schief, so als würde sie scharf nachdenken. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt.
Nach einer Weile jedoch ließ sie sie an ihre Seiten fallen und seufzte tief.

"Aylin...", begann sie zögerlich und setzte sich zu Aylin auf ihr Bett.
"Ich denke...wir sind dir glaube ich langsam eine Erklährung für all das schuldig. Sicher fällt dir langsam auf, dass es sich bei dem Traum, den du hast...nun ja, um keinen normalen handelt."

Aylin runzelte nun ebenfalls die Stirn. Jetzt kam sie nicht mehr mit. Woher zum Teufel wusste Sarah bitte von ihren Träumen?

'Daven...', schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Nein. Das konnte nicht sein. Warum hätte Daven ihr das wohl erzählt?

Andererseits ergab in ihrem Leben zur Zeit sowieso nichts wirklich einen Sinn.
Sie blickte herab auf ihre Hände.

"Ja...", antwortete sie dann leise.
Sarah warf ihr einen bemitleidenden Blick zu.
"Aylin...ich weiß diese Träume...dieser Traum macht dir Angst, aber ich habe noch eine dringende Frage."

Aylin nickte niedergeschlagen. Sie verstand die Welt einfach nicht mehr.
Andererseits war sie nun so neugierig wie nie zuvor. Würde sie tatsächlich endlich eine Erklährung für all diese seltsamen Dinge erhalten? Und wenn ja, wieso von einer Person, die sie doch kaum kannte?

"Hattest du jemals zuvor Träume?"

Aylin blickte überrascht auf. Mit dieser Frage hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
Sie dachte scharf nach und nach einer Weile weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Darüber hatte sie noch nie nachgedacht.

"Ja...ich meine...n-nein...Ich schätze nicht?"

Und das stimmte wirklich. Aylin war dies zuvor nie aufgefallen, weil sie auch nie jemand darauf angesprochen hatte, aber nun wurde ihr klar, dass das der erste Traum war, den sie je bekommen hatte!

'Das ist doch alles völlig absurd.'

Sarah nickte nun ernst.
"Dann ist es entschieden.", sagte sie dann und Aylin war sich nicht sicher ob Sarah noch direkt mit ihr sprach.
Diese stand plötzlich aprupt auf und deutete auf Aylin's klitschnasse Schuluniform, welche Aylin zuvor achtlos auf den Schreibtischstuhl geworfen hatte.

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