Elly: „Du hast Romantik, Jae-beom." Er wurde rot. „...ja." Jinyoung flüsterte mir ins Ohr: „Das ist der beste Tag."
Ich nickte. „Ja. Und es ist erst Tag 2." Jay B bestand darauf, ein Restaurant auszusuchen. Fehler. Großer Fehler. Er führte uns in einen Laden, in dem:
– die Tische winzig waren
– das Essen VIEL schärfer war als erwartet
– die Portionen gigantisch waren
– Jinyoung sofort wusste, dass das Chaos bedeutet
Jay B war überzeugt: „Das ist AUTHENTISCH!!" Zwei Minuten später aß er einen Bissen und schrie: „MEIN MUND BRENNT!! ICH SEHE GÖTTER!!" Elly klopfte ihm auf den Rücken. „Trink Milch!"
„DIE MILCH BRENNT AUCH!!!"
Jinyoung verschluckte sich vor Lachen. „Ich hab's ihm gesagt. Mehrmals. Er hört nie zu." Ich wischte mir Tränen aus den Augen. Wir liefen zu viert durch die Straßen, die Luft mild, die Laternen warm. Jay B hielt Ellys Hand, ohne es zu merken. Elly drückte sie, ohne es zu kommentieren. Jinyoung verschränkte seine Finger mit meinen. „Das war ein schöner Tag," sagte er leise. „Chaotisch," antwortete ich.
„Ja."
„Laut."
„Ja."
„Komplett verrückt."
„Ja."
Ich sah ihn an. „Perfekt." Er lächelte dieses weiche Lächeln, das er nur für mich hatte. „Ja. Perfekt."
Am dritten Tag wachten wir erstaunlich ruhig auf, fast so, als hätte das kleine Haus beschlossen, uns eine kurze Verschnaufpause zu schenken, bevor der nächste große Wirbel losbrach. In der Küche roch es nach Kaffee, Elly stand mit halb geschlossenen Augen am Herd, während Jay B versuchte, so zu tun, als hätte er nicht gerade wieder fast ein Haushaltsgerät zerstört, und Jinyoung saß mit zerzausten Haaren am Tisch, die Hände um seine Tasse gelegt, und lächelte, als er mich kommen sah. Heute würden wir alle treffen – Jaya, Yugyeom, BamBam, Mark, Faiza – und allein schon dieser Gedanke ließ mein Herz ein kleines Stück schneller schlagen, nicht aus Nervosität, sondern aus dieser warmen Vorfreude, die man nur empfindet, wenn man Menschen wiedersehen wird, die sich wie Zuhause anfühlen.
Wir fuhren mit der Metro ins vereinbarte Stadtviertel, und Jay B klammerte sich an Ellys Ärmel, als würde er sonst verloren gehen, während Elly bei jedem Halt sagte, dass alles gut sei, und Jinyoung meine Hand hielt, ruhig und sicher, als wäre das hier unser alltäglicher Weg. Als wir im kleinen Park ankamen, in dem die Kirschbäume bereits in hellem Rosa blühten, hörten wir schon von weitem Yugeom, der schreiend auf uns zu rannte, uns alle fast gleichzeitig umarmte und dabei wirkte, als hätte er gerade einen Marathon gewonnen, BamBam stand dahinter und sah aus wie aus einem Magazin gefallen, mit Sonnenbrille, glänzender Jacke und einer Pose, die eindeutig dafür gedacht war, fotografiert zu werden, während Jaya langsam auf uns zukam, mit ihrem sanften Lächeln, das immer so wirkte, als würde es einen von innen wärmen.
Faiza rannte wie ein kleiner Wirbelwind in meine Arme, schüttelte mich hin und her und redete so schnell, dass ich kaum verstand, was sie sagte, bis Mark sie zur Seite zog, mich leise umarmte und einfach „Gut dich zu sehen" murmelte, bevor er Jinyoung fest drückte und irgendetwas sagte wie „Finally", was Jinyoung nur mit einem genervt-liebevollen Augenrollen beantwortete. Die Stimmung war sofort so vertraut, als hätten wir uns gestern erst gesehen, nicht vor Monaten, und wir breiteten Decken unter dem Kirschbaum aus, während BamBam eine Playlist startete, Yugyeom anfing, allen Essen anzubieten, als sei er unser persönlicher Caterer, und Faiza sich neben mich setzte, meine Hände nahm und mir direkt, ohne jede Vorwarnung, ins Ohr flüsterte, dass sie es liebe, wie Jinyoung mich anschaue, was mich natürlich sofort rot werden ließ.
Jay B wurde von BamBam überschwänglich begrüßt und war völlig überfordert, besonders als BamBam ihn direkt vor Elly damit aufzog, dass er „wie ein Verliebter" aussah, was Jay B mit einer peinlichen Mischung aus Stottern und Wegschauen beantwortete, woraufhin Elly seine Hand streifte, als wolle sie ihm sagen, dass es okay war, sich so zu fühlen. Ich beobachtete sie beide immer wieder, ganz unauffällig, wie sie sich suchten und fanden, ohne zu wissen, dass sie es taten, und jedes Mal wurde mein Herz ein bisschen weicher, weil man selten miterlebt, wie zwei Menschen sich so langsam und so ehrlich ineinander hineinfallen.
Später saßen Jinyoung, Jay B, Elly und ich kurz etwas abseits, und die Geräuschkulisse unserer Freunde im Hintergrund klang wie ein warmes Summen – Lachen, Stimmen, Musik, die Art Leben, die entsteht, wenn Menschen sich wirklich kennen und nicht versuchen, etwas zu sein. Jay B wirkte gleichzeitig überglücklich und überfordert, als er fragte, ob „die immer so sind", und Jinyoung antwortete mit einem trockenen, völlig überzeugten „Ja", während ich ihm erklärte, dass man sich an die Lautstärke und das Chaos gewöhne, und Elly mit einem schüchternen, aber ehrlichen Lächeln sagte, dass sie es mochte.
Als ich dann später den Kopf an Jinyoungs Schulter lehnte, sah er kurz zu mir, legte sanft seine Wange gegen mein Haar und sagte mit dieser ruhigen Wärme, die nur er hatte, dass es sich gut anfühle, mich in seiner Welt zu haben, und ich wusste, in diesem Moment, zwischen Freunden, Stimmen und Kirschblüten, dass diese Reise nicht nur ein Besuch war, sondern ein Schritt tiefer in etwas, das man Zukunft nennt.
Gerade als wir alle unter dem Kirschbaum saßen – Jinyoung mit meiner Hand in seiner, Elly leise mit Jay B lachend, Faiza und Jaya über alte Geschichten redend, Yugyeom mit einem riesigen Getränk in der Hand und BamBam damit beschäftigt, sich selbst zu fotografieren – lag für einen kurzen Moment eine harmonische Ruhe über allem, als würde der Frühling einmal tief einatmen, bevor er uns wieder überschüttet. Dann geschah es. Ein Geräusch irgendwo aus der Ferne, das erst klang wie jemand, der sehr schnell lief, dann wie jemand, der falsch lief, dann wie jemand, der überhaupt nicht laufen sollte.
Und plötzlich hörte ich die Stimme, die man selbst im tiefsten Wald von tausend Menschen unterscheiden würde: „MEINE LEUUUUUUUTE!!! MEINE FAMILYYYYYYYY!!!!" Jackson. In voller Lautstärke. In voller Geschwindigkeit. In voller Jackson-Power. Wir drehten uns alle gleichzeitig um, als würde uns ein Naturereignis entgegenstürmen. Und da kam er: rennend, die Arme ausgebreitet, als sei er auf einem Flughafen in einem Drama, die Sonnenbrille halb schief, der Atem laut, die Jacke offen, als wäre er mit einem Windkanal verwachsen. „NIRAAAAA!!!", brüllte er, als hätte er mich zwei Jahre lang nicht gesehen, obwohl wir erst gestern geschrieben hatten. Bevor ich reagieren konnte, war er schon bei uns und warf sich auf die Decken, direkt neben mich, halb über mich, halb auf Yugyeom, der nur ein gequältes „Oof—" herausbrachte. Jackson drückte mich an sich, als wäre ich ein vermisstes Haustier. „DU BIST HIER! ICH KANN ES NICHT FASSEN! MEIN SPANISCHER SONNENSCHEIN!!" Ich japste. „Jackson— bitte— Luft—"
Jinyoung versuchte ihn wegzuziehen und wurde sofort selbst in eine Umarmung gezogen. „JINYOUNG! Du hast sie wirklich nach Korea gebracht! DU BIST EIN MANN!!" Jinyoung sah mich mit einem Ausdruck an, der sagte: Ich habe den schlimmsten Fehler gemacht, ihn jemals kennenzulernen. Faiza lachte so sehr, dass sie kaum atmen konnte, während Mark nur den Kopf schüttelte und murmelte: „Ich wusste, er kommt zu früh... aber DAS ist extrem." BamBam stand auf, machte Fotos und rief: „OH MEIN GOTT, DAS IST GOLD! JACKSON, LACH NOCHMAL! YES! YES! PERFEKT!" Jackson sprang hoch, präsentierte sich wie ein Superheld und dann plötzlich – als hätte er gerade erst bemerkt, dass Elly und Jay B existieren – blieb er stehen und starrte die beiden an. „WAS HABT ICH VERPASST?! WIESO SITZT IHR ZUSAMMEN?! WARUM HALTET IHR HÄNDE?! WARUM BIN ICH NICHT INFORMIERT WORDEN?!" Jay B wurde schlagartig knallrot und versuchte, Ellys Hand unauffällig loszulassen, scheiterte aber komplett, weil Elly sie einfach festhielt. „Jackson...", begann Jinyoung, aber Jackson hörte nicht zu, sondern sank dramatisch auf die Knie vor Jay B und schrie: „DU HAST EINE FREUNDIN UND SAGST MIR NICHTS?! BIN ICH NICHT DEIN BRUDER?!!" Jay B schloss die Augen, als würde er innerlich sterben. „Sie ist nicht— also— wir sind— ich— das—" Elly lächelte sanft, legte ihre Hand auf seine Schulter und sagte: „Wir... sind etwas."
Jay B vergrub sein Gesicht in den Händen. Jackson sprang auf, packte beide an den Armen und verkündete laut genug für ganz Seoul: „ICH BIN SO STOLZ AUF EUCH!!! ACHTUNG, WARTET, ICH MUSS SCHREIEN—" Jaya stand auf, ging zu ihm, legte ihre Hand fest auf seinen Mund und sagte mit ruhiger, dunkler Stimme: „Jackson. Atme." Er nickte sofort, völlig eingeschüchtert. Yugyeom brachte ihm eine Wasserflasche. BamBam filmte alles. Mark setzte sich neben Jinyoung und sagte sachlich: „Es ist offiziell. Die Ruhe ist vorbei." Jinyoung murmelte leise: „Es gab Ruhe...?" Ich lehnte mich an ihn, während Jackson versuchte, gleichzeitig übertrieben zu jubeln, zu weinen und Fotos zu machen, und dachte mir, dass genau dieses Chaos, diese überfließende Energie und diese laute Liebe irgendwie perfekt zu diesem Tag passten. Denn wir waren nicht einfach Freunde. Wir waren eine kleine, verrückte, internationale, unperfekte Familie – und Jackson war unser Erdbeben.
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The way that I'm addicted is specific
FanfictionNira arbeitet bereits seit Jahren mit Jackson und Bam in einem internationalen Team und jede größere Firmenfeier bei denen sich alle Kollegen von allen Kontinenten treffen, waren stehts ihr Highlight. Als Nira angeboten wurde für ein Jahr aus einem...
Toast verbrannt
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