Also... wach genug?

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Jinyoung und ich lagen noch halb ineinander verschlungen auf dem Bett, mein Kopf an seiner Schulter, seine Hand streichelte meinen Arm in diesem ruhigen, unbewussten Rhythmus, den er immer dann hatte, wenn er sich komplett geborgen fühlte. Die Worte über Papá, über Liebe, über Elly und über uns schwebten noch weich im Raum, und es war einer dieser seltenen, kostbaren Momente, in denen alles außerhalb der Tür unwichtig wurde.

Doch dann – ein Klopfen.

Zuerst leise.

Unsicher.

Dann noch einmal, etwas lauter.

Und dann ein sehr vorsichtiges: „...äh... Nira? Jinyoung? Seid ihr... wach? Also... wach genug?"

Jinyoung stöhnte leise in mein Haar. „Das ist Jay B", murmelte er. „Was will er?"

Ich setzte mich ein Stück auf, rieb mir die Augen und rief: „Ja, komm rein!"

Die Tür ging langsam auf – wirklich langsam, als hätte er Angst, etwas zu unterbrechen – und Jay B steckte erst seinen Kopf rein, dann seinen Oberkörper, dann endlich den Rest von sich, als würde er in einen fremden Bereich eintreten, obwohl dieses Zimmer inzwischen genauso sein Zuhause war wie unserer.

Er sah... verloren aus.

Nicht traurig. Nicht panisch.

Aber so, als wäre in seinem Kopf ein Ameisenhaufen losgegangen.

„Hey", sagte ich leise.

„Hey", wiederholte er und schloss die Tür hinter sich.

Jinyoung richtete sich auf, zog die Knie an und klopfte neben sich auf die Matratze – ein stilles: Setz dich. Und Jay B tat genau das. Unsicher, aber dankbar.

Er saß am Fußende, wir oben, und für einen Moment herrschte eine seltsame, weiche Stille zwischen uns dreien.

Ich wartete.

Jinyoung wartete.

Jay B rang sichtbar mit Worten.

Dann endlich sagte er: „Ich... wollte nur... kurz reden."

Sein Blick huschte zwischen uns hin und her wie ein Ping-Pong-Ball.

„Okay", sagte Jinyoung ruhig, fast sanft. „Was ist los?"

Jay B fuhr sich durch die Haare – eine unbewusste Geste, die alles verriet. „Es ist nur... heute Abend war... viel."

Ich nickte. „Das war es."

„Dein Vater..." Er schloss kurz die Augen, als müsse er diese Erinnerung kurz emotional löschen. „Hat mich fast verheiratet."

Ich lachte leise. „Er meint es gut."

„JA", rief Jay B sofort, „ZU gut! Ich wollte nur essen! Und dann... dann... spricht er plötzlich über die wahre Liebe, zeigt auf mich, zeigt auf Elly, und ich... ich wollte einfach nur in die Pfanne springen."

Jinyoung prustete los, fing sich aber wieder.

„Er hat über Dinge gesprochen, die nicht mal ich sagen würde", murmelte Jay B weiter, „und ich sage viel Blödsinn."

Ich setzte mich etwas näher zu ihm. „Aber du hast es überlebt. Und Elly auch."

Jay B wurde still.

Sehr still.

„Ja", sagte er.

Dann leiser: „Elly... hat es gut gemacht."

The way that I'm addicted is specificWo Geschichten leben. Entdecke jetzt