„Und heute...", sagte er dann, „hat sie gelächelt. Nicht dieses höfliche Lächeln. Sondern das... das warme. Das, wo ihre Augen ein bisschen kleiner werden. Und ich..." Er presste eine Hand auf seine Brust. „...ich schwöre, mein Herz hat kurz ausgesetzt." Ich lachte leise, berührt. Er lächelte unsicher zu mir. „Ist das... normal?" Ich legte ihm eine Hand auf den Arm, ganz sacht, damit er spürte, dass er nicht alleine war. „Es ist normal, JB", sagte ich sanft. „Und es ist schön."
Er atmete aus, als hätte er diesen Satz gebraucht, und sein Körper wurde ein Stück weicher, als hätte ich die Schrauben gelöst, die er aus Angst festgezogen hatte. „Ich weiß nicht, wohin das führt", murmelte er, „aber... irgendwas fühlt sich an, als wäre es okay. Als dürfte ich das. Als würde sie mir Zeit geben."
Ich nickte, langsam, warm. „Jay B... du darfst das. Und sie auch."
Er sah mich lange an, mit diesen dunklen, aufrichtigen Augen, und in dem Moment wusste ich:
Er verliebt sich. Noch vorsichtig, aber echt. „Danke, Nira", sagte er schließlich, fast flüsternd. „Dass du... verstehst. Dass du nicht lachst. Dass du... für mich da bist." Ich drückte seinen Arm leicht, lächelte. „Immer."
Und wir blieben noch einen Moment so sitzen, zwei Menschen im Halbdunkel eines spanischen Zimmers, verbunden durch die zartesten, ehrlichen Gefühle eines Mannes, der endlich begann, Liebe zuzulassen — langsam, wehmütig, wunderschön. Kaum war die Tür hinter Jay B ins Schloss gefallen und ich wieder allein in meinem Zimmer, sank ich kurz aufs Bett und atmete einmal tief durch, denn obwohl das Gespräch ruhig gewesen war, fühlte ich die ganze Schwere und Zartheit seiner Worte noch in mir nachhallen, wie ein warmes Echo, das sich nicht sofort legen wollte. Ich hatte eben noch überlegt, ob ich Jinyoung direkt zurückrufen oder noch einen Moment sammeln sollte, als mein Handy vibrierte und sein Name aufleuchtete, und ich musste unwillkürlich lächeln, einfach weil er immer genau dann auftauchte, wenn die Welt gerade ein bisschen voller geworden war.
Ich nahm ab, leise, fast flüsternd: „Hey." Seine Stimme kam sofort, weich und liebevoll, aber mit diesem Unterton, den nur er hatte, wenn er wusste, dass irgendwas mehr in der Luft lag als nur ein verpasster Anruf.
„Meine Liebe... alles okay?"
Ich hörte das leichte Einschieben seiner Zunge gegen die Zähne, dieses winzige Geräusch, das er immer machte, wenn er sich Sorgen machte, selbst wenn er versuchte, lässig zu klingen.
„Ja", sagte ich langsam, „alles okay. Ich hab nur kurz mit Jay B geredet."
Es folgte eine Stille, so fein, dass sie kaum bemerkbar war — aber ich spürte sie.
Er spürte sie auch. Jinyoung konnte zwischen Worten lesen, als würde er sie mit den Fingerspitzen ertasten.
„Wie... geht es ihm?", fragte er vorsichtig, und seine Stimme hatte dieses fast unbewusste Senken, wenn er innerlich einen Schritt näher kam, ohne körperlich da zu sein. Ich lehnte den Kopf an die Wand, schloss kurz die Augen. „Er ist...", begann ich langsam, „weicher. Ruhiger. Und... verletzlicher irgendwie. Er hat viel nachgedacht."
„Über Elly?", fragte Jinyoung sofort — nicht neugierig, sondern sanft aufmerksam, wie jemand, der emotional bereits eine richtige Ahnung hatte. „Ja", antwortete ich, und die Wärme in meinem Brustkorb wurde größer.
„Über Elly. Über sich. Über dieses... neue Gefühl in ihm."
Ich hörte, wie Jinyoung leise ausatmete — nicht überrascht, eher bestätigend, als hätte er schon länger gespürt, dass in Jay B etwas anfängt zu wachsen und er nur darauf gewartet hatte, dass einer von uns es sagt. Dann sprach er noch leiser: „Er wirkt anders. Schon seit ein paar Tagen. Als würde er sich weniger verstecken."
Ich lächelte, obwohl er mich nicht sehen konnte. „Genau so fühlt es sich an." Jinyoung lachte ganz schwach, ein kleines warmes Geräusch, das sich wie eine Hand über mein Herz legte. „Und du...", sagte er dann, „du klingst anders." Ich öffnete die Augen. „Wie... anders?"
„Ruhiger", murmelte er. „Oder... vielleicht nicht ruhiger. Mehr... berührt. Als hättest du gerade etwas miterlebt, was dir nahegeht." Ich seufzte weich. Natürlich merkte er es. Natürlich. „Es war... schön", flüsterte ich. „Ihn so zu hören. So ehrlich. So offen. Und irgendwie... macht es mich glücklich, dass er jemanden findet, bei dem er weich sein darf."
Jinyoung schwieg nicht — er lächelte in die Stille, ich hörte es, als würde seine Stimme sich an meine Haut schmiegen. „Du hast ein großes Herz, Nira." Es war kein Kompliment. Es war eine Feststellung. Eine, die mich traf. „Ich mag es, wie du für Menschen da bist", sagte er weiter, „wie du zuhörst, wie du Räume machst für Gefühle, auch für die komplizierten." Seine Stimme wurde noch tiefer, weicher: „Es ist einer der Gründe, warum ich mich in dich verliebt habe."
Ich spürte, wie mir die Luft einen Moment wegblieb — nicht, weil ich es nicht wusste, sondern weil Jinyoung es manchmal auf eine Art sagte, die mich innerlich vollkommen weich machte. Ich lächelte in den dunklen Raum.
„Jinyoung..."
„Mm?"
„Danke."
Er lachte leise. „Ich liebe, wie du bist."
Der Satz setzte sich in mir fest, warm, weich, sicher. Dann fragte er, neugierig, aber nicht drängend: „Und... wie geht es dir? Nach dem Gespräch?" Ich dachte kurz nach, ließ meine Schultern sinken, ließ den Tag los. „Ich bin... stolz. Auf ihn. Und ein bisschen... bewegt. So viele kleine Dinge verändern sich gerade."
„Es passiert viel Gutes", flüsterte Jinyoung. „Und wir beobachten es zusammen." Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie er gerade aussah — wahrscheinlich halb liegend, ein bisschen zerzaust, mit diesem ruhigen Blick, der nur für mich bestimmt war. „Willst du, dass ich rüberkomme?", fragte er plötzlich, sehr sanft. Ich lächelte. „Nur, wenn du nicht zu müde bist."
„Für dich bin ich nie zu müde."
Als ich aufgelegt hatte, blieb ich einen Moment einfach sitzen, während die Wohnung um mich herum still war, diese Art von still, die ein bisschen nach Erwartung riecht, und ich wusste, noch bevor ich den Schlüssel im Schloss hörte, dass Jinyoung seine Entscheidung getroffen hatte, weil er genau dieser Mensch war — der Mensch, der kam, wenn die Welt in meinem Kopf zu groß wurde, der Mensch, der nie sagte „morgen", wenn es in meinem Tonfall ein „jetzt" gab, auch wenn ich es nicht aussprach.
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The way that I'm addicted is specific
FanfictionNira arbeitet bereits seit Jahren mit Jackson und Bam in einem internationalen Team und jede größere Firmenfeier bei denen sich alle Kollegen von allen Kontinenten treffen, waren stehts ihr Highlight. Als Nira angeboten wurde für ein Jahr aus einem...
weniger verstecken.
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