weniger verstecken.

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Ich war gerade dabei, meine Tasche auszuräumen, während ich mit Jinyoung telefonierte, seine Stimme weich und vertraut im Hintergrund, dieses warme Geräusch, das sich mittlerweile anfühlte wie mein zweiter Herzschlag, und er erzählte mir gerade begeistert, dass seine Lehrerin ihm heute das erste Mal gesagt hatte, er hätte eine „gute Aussprache entwickelt", woraufhin er in meinen Ohren sofort ein kleines stolzes „Ha! Hab ich dir gesagt, ich bin talentiert" flüsterte, während ich nur lächeln musste, weil ich ihn so gut kannte, dass ich spürte, wie er gerade durchs Zimmer stolzierend grinste.

Ich wollte ihm gerade etwas Neckisches zurücksagen, irgendwas verspieltes darüber, dass sein „R" immer noch klang wie ein kleiner Motor, als es an meiner Tür klopfte — nicht laut, eher vorsichtig, fast zögerlich, ein Klopfen, das nicht störte, sondern um Erlaubnis bat.

Ich hielt inne. „Sekunde, Schatz", sagte ich leise ins Telefon, und bevor Jinyoung antworten konnte, drehte ich den Kopf zur Tür. „Nira?", hörte ich Jay B's Stimme, gedämpft durch das Holz, ein bisschen unsicher, ein bisschen leise.

Ich fühlte sofort, wie mein Herz eine kleine Bewegung machte, eine Mischung aus Zuneigung und Sorge, denn Jay B klopfte nicht einfach so, nicht in diesem Ton, und schon gar nicht mit dieser Unsicherheit in der Stimme. Also sagte ich zu Jinyoung, dass ich ihn gleich zurückrufe, und er antwortete sanft: „Alles okay?", und ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte, weil ich wusste, dass alles okay war — nur anders — und als ich das Gespräch beendet hatte, ging ich zur Tür und öffnete sie.

Jay B stand davor wie jemand, der zu viel in seinem Kopf trug, die Hände in den Taschen seines Hoodies vergraben, die Schultern leicht hochgezogen, der Blick unsicher auf dem Boden, und erst als er mich sah, hob er ihn, ein kleines, müdes Lächeln auf seinen Lippen, das sofort sagte: Ich muss reden, aber ich weiß nicht wie.
„Hey", sagte ich ruhig, und er antwortete genauso leise: „Hi."

Ich trat zur Seite, ließ ihn hineinkommen, und er ging an mir vorbei, langsam, als würde jeder Schritt etwas Inneres mit sich bewegen, und setzte sich dann an den Rand meines Bettes, wie er es manchmal tat, wenn er nicht wusste, wie er anfangen sollte.

Ich setzte mich neben ihn, nicht zu nah, aber nah genug, dass er wusste, er war willkommen. Eine lange, weiche Stille entstand, nicht unangenehm, sondern wie das tiefe Einatmen vor einem wichtigen Satz. Dann sagte er, immer noch mit diesem unsicheren, leisen Tonfall, der in meinem Bauch sofort Schutzinstinkt auslöste: „Ich... wollte... einfach mal reden. Weil... die letzten Tage... sie waren... irgendwie... viel."

Ich nickte, legte meine Hände locker in den Schoß, und gab ihm den Raum, den er brauchte.

„Also", begann er und atmete tief aus, „ich weiß nicht, ob ich... übertreibe oder ob ich einfach verrückt werde oder ob das normal ist, aber... ich glaube, ich hab noch nie so viel über eine Person nachgedacht wie über Elly. Und das macht mir Angst. Schöne Angst. Aber immer noch Angst." Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, ließ sie dort einen Moment ruhen, als wollte er verhindern, dass all seine Gedanken aus seinem Kopf herausfallen.

„Sie ist... anders als alle anderen. Sie ist... ruhig, aber nicht still. Vorsichtig, aber nicht verschlossen. Und ich fühl mich bei ihr so..." Er ließ die Hände sinken. „...warm."

Ich spürte, wie mir ein weiches Lächeln entglitt, eines von diesen stillen, stolzen, die man für Menschen hat, die anfangen, sich selbst zu öffnen. „Und in den letzten Tagen", fuhr er fort, „war es irgendwie... schön. Sie ist nicht weggelaufen. Ich auch nicht. Also... nicht immer." Er lachte leise, nervös. „Wir reden. Viel. Nicht über große Sachen, aber über... alltägliche Dinge. Arbeit. Kaffee. Filme. Und irgendwie... will ich immer, dass es weitergeht."

Ich sah ihn an, und in seinem Blick war dieses rohe, ehrliche Stück Mensch, das er nur selten zeigte — verletzlich, offen, ein bisschen erschrocken darüber, wie ernst es sich anfühlen könnte.

The way that I'm addicted is specificWhere stories live. Discover now