Jay B hob eine Hand. „Vielleicht sind die Betten gut."
„JAY B!", schrie Papá. „DU BIST BÖSE!"
Nach gefühlten zwanzig Minuten und einer Steckdose im Flur, die plötzlich „ganz dringend kontrolliert werden musste" (Papá), schafften wir es endlich ins Auto. Ich sank in den Beifahrersitz, als wäre ich aus einem brennenden Haus entkommen, und Jinyoung lachte leise, startete den Motor und nahm meine Hand. „Das war... intensiv", sagte er. „Ich will schlafen", murmelte ich. Keine fünf Minuten später vibrierte mein Handy. Papá: „ICH VERMISSE DICH." Eine Minute später: „JINYOUNG, PASS GUT AUF SIE AUF!!!" Zwei Minuten danach: „WARUM ANTWORTEST DU NICHT." Ich legte das Handy kopfschüttelnd weg.
Jinyoung streichelte sanft meinen Knöchel mit dem Daumen und sagte: „Sie lieben dich." „Zu sehr", murmelte ich. „Und ich", sagte er, während er mich ansah wie jemand, der ganz genau weiß, was er tut, „geb dir jetzt zwei Tage Ruhe davon." Ich sah ihn an, lächelte und fühlte mich plötzlich so leicht wie seit Tagen nicht mehr. Das Auto roch nach Kaffee, nach Sonnenlicht, nach Wochenende, und nach ihm. Eins stand fest: Ich fuhr mit dem richtigen Menschen in den Urlaub — und diesmal würde nichts zwischen uns stehen. Nur Stille. Wellness. Und Liebe. Und das war alles, was ich wirklich brauchte.
Die Fahrt zum Wellnesshotel verging schneller, als ich erwartet hatte, vielleicht weil die Landschaft sich in diesen ruhigen, weichen Farben zeigte, die ich bisher nur von Postkarten kannte, oder vielleicht, weil Jinyoung immer wieder meine Hand nahm, meinen Arm streichelte oder kleine, unauffällige Küsse auf meinen Handrücken setzte, die mich jedes Mal wieder daran erinnerten, dass dieser Ausflug nicht nur eine kleine Reise war, sondern ein Wochenende, das uns gehörte, fern von unseren verrückten Familien, fern von Verpflichtungen und fern von allen chaotischen Stimmen, die normalerweise unser Haus füllten. Als wir schließlich in die lange Auffahrt des Hotels einbogen, wurde alles ein bisschen surreal. Das Gebäude war größer, eleganter und ruhiger, als ich erwartet hatte — helle Steine, große Fenster, ein Eingangsbereich mit Säulen, von denen Mamá sofort geschwärmt hätte, und davor ein kleiner Brunnen, der so friedlich plätscherte, als würde er direkt mit dem Wind sprechen. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln, und Jinyoung grinste, als hätte er diesen Moment genau so geplant.
„Das ist...", begann ich, doch er fiel mir sanft ins Wort: „Der richtige Ort für dich." Er parkte das Auto und sprang fast ein bisschen zu enthusiastisch heraus, um meinen Koffer zu holen, was sofort scheiterte, weil mein Koffer natürlich schwerer war, als er zugegeben hatte. Er hob ihn hoch, schnaufte leise, versuchte cool zu wirken, und rief dann: „Alles unter Kontrolle!" Während er sichtbar kämpfte. Ich lachte, schulterte meine Tasche und ging auf ihn zu, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und nahm ihm den halben Koffergriff ab, damit er nicht komplett zusammenbrach. Gemeinsam, halb lachend, halb kämpfend, zogen wir unser ganzes Gepäck Richtung Eingang — wie zwei Leute, die zum ersten Mal alleine Urlaub machten und sofort auffielen.
Die Lobby war warm, hell und roch nach frischen Kräutern, Vanille und ein bisschen Zitrus. Es war so ruhig, dass ich mich automatisch langsamer bewegte, als müsste ich mich der Stille anpassen. Hinter der Rezeption stand eine Frau mit einem so professionellen Lächeln, dass ich instinktiv wusste: Sie hat schon Schlimmeres gesehen als zwei Gäste mit überfüllten Koffern. Aber Jinyoung wollte beeindrucken — und das führte natürlich dazu, dass er erst gegen den Koffer trat, dann fast auf meinem Schuh landete und schließlich mit dem Hotelpersonal sprechen wollte, während er ganz offensichtlich den Überblick über die Unterlagen verloren hatte, die er eigentlich perfekt vorbereitet hatte.
„Reservierung für... für... äh...", begann er, während er in seine Jackentasche griff, dann in die andere, dann die Hände hob, als wollte er sagen: Es ist nicht weg, aber ich weiß auch nicht, wo es ist. Ich tippte ihm sanft auf den Rücken. „Park Jinyoung", sagte ich lachend zu der Rezeptionistin, die sofort freundlich nickte und irgendetwas in ihren Computer eingab. Jinyoung lächelte verlegen, drückte meine Hand und flüsterte: „Ich schwöre, ich war vorbereitet."
„Ich weiß", antwortete ich und legte meinen Kopf kurz an seine Schulter.
Dann kam der nächste Chaospunkt: ein Hotelwagen, der dazu gedacht war, unser Gepäck hinaufzubringen. Jinyoung wollte ihn unbedingt selbst schieben — natürlich — und rammte damit sofort fast eine Vase, dann eine Zimmertür und schließlich sich selbst, während ich daneben stand, die Hände im Gesicht vergraben, und versuchte, nicht unhöflich laut zu lachen. Die Mitarbeiterin versuchte neutral zu bleiben, doch ich sah, wie ihre Mundwinkel zuckten. Jinyoung murmelte nur: „Ich hab's unter Kontrolle", während er die Kontrolle augenscheinlich komplett verloren hatte.
Schließlich erreichten wir unser Zimmer — oder besser gesagt: unsere kleine Suite. Als die Tür sich öffnete, blieb ich wie angewurzelt stehen. Der Raum war groß, hell, weich in warmen Tönen gehalten. Ein riesiges, breites Bett stand mitten im Raum, als wäre es ein ruhender Ozean. Der Teppich sah aus wie ein Wolkenmeer. Und dann — oh Gott — die Badewanne. Eine runde, große Wanne direkt vor einem Fenster mit Blick auf die Berge, das Wasser darin sicher später duftend und warm, mit Kerzenlicht drum herum. Ich wusste nicht, ob ich zuerst schreien, lachen oder weinen wollte. Wahrscheinlich alles gleichzeitig.
Jinyoung sah mich an, und dieses Lächeln... es war so stolz, so warm und so zufrieden, als hätte er mir gerade die Welt geschenkt. „Gefällt es dir?", fragte er leise.
Ich drehte mich zu ihm, meine Augen schon glänzend, und sagte nur: „Es ist... perfekt." Bevor ich überhaupt nachdenken konnte, zog ich ihn in eine Umarmung. Er legte seine Arme eng um mich, hob mich leicht an, drehte mich einmal im Kreis und lachte in meine Haare hinein, als hätte er vergessen, dass Menschen Zuhörer haben könnten. Ich küsste seine Wange, dann seinen Mund, und er atmete tief aus, als würde etwas in ihm gleichzeitig entspannen und aufblühen. Wir stellten unser Gepäck ab, Jinyoung warf sich halb aufs Bett, blieb mitten in der Bewegung hängen, sah mich mit aufgerissenen Augen an und flüsterte ehrfürchtig: „Das ist... das weichste Ding, das ich je berührt habe." Dann fiel er ganz darauf, breit ausgebreitet wie ein Stern, und streckte eine Hand zu mir aus. „Komm her."
Ich ließ mich neben ihn fallen, und er zog mich so fest an sich, als hätte er Angst, ich würde von diesem Riesenkissenmeer verschluckt werden. Wir lagen einfach da, ruhig, würdevoll erschöpft vom Chaos, und atmeten die Ruhe ein, die sich wie warmer Sand über uns legte. Es war unser erster Moment, ganz alleine, ganz ungestört, und ich fühlte, wie mein Herz sich langsam öffnete für zwei Tage, die nur uns gehörten — ohne Schreie, ohne Papá, ohne familiäres Drama. Nur wir. Und ein Hotel, das uns in Ruhe ließ.
Jinyoung drehte den Kopf, sah mich mit diesen sanften, dunklen Augen an und flüsterte: „Wir sind angekommen."
Und ich konnte ihm nur antworten: „Bei dir fühl ich mich sowieso schon angekommen."
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The way that I'm addicted is specific
FanfictionNira arbeitet bereits seit Jahren mit Jackson und Bam in einem internationalen Team und jede größere Firmenfeier bei denen sich alle Kollegen von allen Kontinenten treffen, waren stehts ihr Highlight. Als Nira angeboten wurde für ein Jahr aus einem...
Papá theatralisch
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