Dass ich zu dem zugestimmt habe, bereue ich gerade in vollen Zügen. Neben mir sitzt Liana, die halb auf Justus sitzt wegen dem Platzmangen, während Mailin auf meiner Schulter fast einschläft.
"Jetzt rück doch mal ein Stück!" Flüstert Bob haltlaut zu Peter, der sich leicht auf die andere Seite rutscht, jedoch seinen Kopf anschlägt.
"Wie denn??" Fragt er genervt zurück, als er mit seiner Hand an seinem Hinterkopf reibt.
"Die Idee einer Observierung ist es, unendeckt eine geheime Überwachung durchzuführen." Lehr Justus uns fünf.
"Die Idee einer Observierung ist es überhaupt etwas zu sehen." Gibt Liana gereizt zurück, als sie versucht das Tischtuch etwas zur Seite zu schieben.
"Und dafür müssen wir wenigstens um die Ecke schauen können." Fügt Bob an, uns kniet sich auf.
"Was machst du da?" Fragt Peter ihn, während Bob unter dem Tisch hervorkreicht.
"Na was wohl? Meine Kamera holen."
Ich lausche Bobs Schritten, die sich langsam entfernen, doch gleich abrupt wieder drehen und sich beschleunigen.
"Leute!" Flüster Bob zu uns, und ich ziehe mich mit einem Seufzen unter dem Tisch hervor.
"Was ist jetzt wieder?" Frage ich ihn, verwirrt, wieso er so vorsichtig um die Ecke schaut. Mit Bedacht lehne ich mich um den Ecken, und erkenne den Hausmeister Repta mit seinem Hund. Dieser klopft alle Stellen an der Wand ab.
"Was macht der da?" Frage ich Bob verwirrt, doch werde unterbrochen vom Bellen des Hundes. Ich werfe mich nahe zu schon nach Hinten, als ich den Hund sehe, der in unsere Richtung schaut. Ich verliere das Gleichgewicht und falle zu Boden, woraufhin ich mich leise verfluche, und versuche, nicht mehr zu viele Geräusche zu machen. Kurz herrscht Stille im Gang, als würde Repta nach etwas lauschen.
Plötzlich spüre ich eine Hand unter meinem Arm, die mich nach oben zieht. Repta ging gleichzeitig mit seinem Hund weiter. Zum Glück in die andere Richtung. Als ich endlich wieder auf meinen Beinen stehe, drehe ich mich.
Justus steht neben mir und lächelt mich leicht an.
"Alles in Ordnung?"
Fragt er mich und ich nicke leicht.
"Danke."
Direkt laufen wir den anderen vier nach, die schon Repta gefolgt sind. Mit schnellen, aber leisen Schritten, holen wir sie ein und verstecken uns hinter der nächsten Ecke.
Mailin und Bob stehen zuvorderst, und schauen sich das Ganze an. Ich, Peter, Liana und Justus, sehen gefühlt gar nichts. Als jedoch das Bellen vom Hund die Stille in der Luft zerschneidet, stolpere ich wieder zurück.
Im Ernst Finja? Angst vor Hunden? Denke ich zu mir selbst, und drehe um, um wegzulaufen. Auch die Anderen scheinen endlich das Problem zu erkennen, und rennen los. Als wir endlich anhalten, ringe ich nach Luft.
"Finja. Du hast. Uns nie. Gesagt. Dass du. Angst vor. Hunden. Hast." Sagt Mailin, während sie nach Luft japst. Ich zucke meine Schultern.
"Wusste ich. Ja auch nicht. Hatte nie etwas. Mit einem Hund. Zutun."
Auf einmal realisieren wir, dass ein Geräusch um uns herum schwingt. Es hört sich an, als würde jemand gegen eine schwere Tür klopfen. Der Ton ist tief, jedoch auch sehr laut. Wir alle verstummen, und versuchen unser Atem zu beruhigen.
"Was ist das?" Frage ich, etwas beängstigt. Vor uns am Boden erscheint ein Schatten, und aus Reflex fasse ich nach Mailin oder Lianas Hand. Meine Finger graben sich tief in die andere Hand, während wir alle auf den Schatten schauen. Langsam gehen wir, fast synchron, ein paar Schritte zurück, doch von der anderen Seite kommt das Bellen vom Hund. Ich halte die Hand noch fester, als würde ich sie verdrücken.
"Hoch!" Ruft plötzlich Bob, dreht sich um und rennt die Treppe hinter uns hoch. Ein paar andere folgen ihm, doch ich bleibe wie versteinert stehen. Mein Blick ist auf den Hund gerichtet, der mir langsam gefährlich nahe kommt. Mit einem plötzlichen Ruck von der Hand die ich halte, werde ich nach hinten gerissen. So schnell wie ich nur kann, versuche ich beim Tempo mitzuhalten, die Treppe hochzurennen.
Justus, Bob, Liana und Mailin versuchen schon gestresst die Tür zu öffnen-
Warte.
Justus, Bob, Liana und Mailin?
Liana und Mailin?
Wem seine Hand halte ich??
Mit dem Schock wortwörtlich im Gesichte geschrieben, hebe ich meinen Blick und schaue Peter an, der mich in die nächste, offene Tür zieht. Sobald ich den Raum betreten habe, schliesst Mailin die Tür hinter uns ab und lässt sich zu Boden sinken.
Kurz schaue ich Peter an und seutze geschlagen aus.
"Danke." Murmle ich zu ihm, woraufhin er kurz nickt und meine Hand loslässt.
"Das war echt knapp. Ich hab euch doch gesagt, es gibt Vampirzobies." Sagt Peter, als er sich umdreht und das Zimmer zur Kenntnis nimmt.
"Unsinn, ich bin mir sicher, dass es dafür eine rationale Erklärung gibt." Antwortet natürlich direkt Justus.
"Und warum bist du dann weggerannt?"
Justus antwortet daraufhin nicht mehr, sondern schaut sich nun auch das Zimmer an.
"Wo sind wir hier?" Fragt Liana.
"Sieht aus wie ein altes Jugendzimmer." Bemerkt Mailin, während sie sich ein gefülltes Regal anschaut.
"Aber von wem?" Frage ich, und folge Mailin.
"Scheint, als hätte die Gräfin einen Bruder."
Vorsichtig legt Bob die ersten paar Seiten von einem Fotoalbum um und Peter betrachtet ein Bild etwas genauer.
"Ist das der Gräfin ihr Bruder?" Fragt er, und zeigt auf einen Jungen im Bild neben einem Mädchen.
"Die Vermutung liegt nah." Antwortet Justus und schaut sich weiter um.
"Der war ja ein richtiger Forscher." Gibt Mailin vor sich und ich stimme zu.
"Schon noch beeindruckend."
Wir versammeln uns alle zusammen vor einem Board, was an der Wand hängt. Darauf ist ein Zettel mit der Aufschrift. "Dispărut"
"Dispărut. Eine Grössensangabe und dann müsste 13 das Alter sein." Ich überlege kurz nach. Meine romänisch Kentnisse sind echt reudig.
"Eine Vermisstenanzeige." Spricht Peter meinen Gedanken aus. "Am 20. Mai 1958 verschwand Alexandru Kretzulesco."
Liana auf der anderen Seite des Zimmers einen gegenstand hoch, von dem Musik erklingt.
"Das war also diese Musik." Sagt Mailin, und geht auf den Gegenstand zu. "Wohl doch nicht der neuste Hit." Grinst sie.
"Kollegen..." Sagt Justus, in seiner Stimme liegt Unbehagen. Schnell gehe ich zu ihm, und hätte fast geschrien, als ich die Gräfin bewegungslos auf dem Stuhl sitzen sehe.
"Ist sie...?" Frage ich vorsichtig, was auch die anderen dazu brachte, herüber zu kommen. Ich greife wieder nach der nächtsten Hand, und zum Glück erwiedert diese auch meinen Griff. Mit vorsichtigen Schritten geht Peter auf die Gräfin zu, und hält seinen Finter unter ihre Nase, um nach dem Atem zu schauen.
Kaum streckte er seinen Finger aus, machte die Gräfin einen Ruck und bewegte eine Tasse auf dem Boden, was ein Klirren erzeugt. Ich zuckte erschrocken zusammen und halte Lianas Hand fester.
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- ◦ ● ◦ -Lautlos verliebt - ◦ ● ◦ -
Fanfiction- ◦ ● ◦ - Peter Shaw FF - ◦ ● ◦ - Finja wollte nur einen unvergesslichen Sommer mit ihren besten Freundinnen verbringen - Sonne, Strand, Picknick und ein bisschen Drama am Rande. Doch als eine plötzliche Begegnung mit einem mühsamen Surferjungen i...
