Es ist Nichts, wie es scheint

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„Guten Abend, Doffy."
„Dich hab ich hier nicht erwartet. Und dann auch noch alleine."
„Ich bin nicht alleine... außerdem bin ich frei und kann machen, was ich will."

Er berührte ihre Hand, reflexartig zog sie diese weg.

„Mir wäre es lieber, wir würden diese Unterhaltung privat weiterführen."

Er musterte ihren Körper und grinste.

„Nein, an der Bar gefällt es mir ganz gut."
„Schade... dabei habe ich dich vermisst."

Sie schnaubte und nippte an ihrem Glas. Wandte sich zu ihm und sah ihn in die Augen.

„Was hast du denn vermisst? Meine Schreie? Mein Betteln aufzuhören? Das Knacken meiner Knochen? Was genau hast du vermisst?"

Er verzog das Gesicht, grinste dann, als er sah, wie die junge Frau zitterte. Er beugte sich vor.

„Deine Hoffnungslosigkeit... deine Angst... dein zitternder Körper, wenn ich fertig war... die Liste ist lang..."

Setsuna sprang auf und ging Richtung Ausgang, hinter sich hörte sie ihn lachen. Sie brauchte frische Luft. Vor dem Club hielt sie sich am Geländer fest. Ihre Beine zitterten, Schweiß lief ihren Körper herunter, das Herz raste. Sie dachte, sie wäre stark genug, ihm zu widerstehen, aber die Angst übermannte sie. Jemand berührte ihre Schulter, instinktiv schlug sie nach ihm. Ihre Hand wurde festgehalten und in eine Umarmung gezogen. Langsam fuhr eine Hand über ihren Rücken.

„Alles gut, ich bin es."

Als sie Rosinante erkannte, entspannte sich ihr Körper und sie atmete erleichtert ein.

„Ich habe euch gesehen. Was hat er dir gesagt? Geht es dir gut?"
„Ja, alles in Ordnung. Ich bin froh, dass du da bist."
„Lass dich auf keine seiner Lügen oder Deals ein. Er hat seit Tagen schlechte Laune, weil der Clan ihn die Handelsrouten blockiert."
„Verstehe, weil ich nicht mehr da bin."

Rosinante nickte, er konnte nicht anders und küsste ihre Wange.

„Ich glaube, er sollte uns lieber nicht zusammen sehen..."
„Ich weiß..."

Er küsste ihren Mundwinkel.

„...Tora... wenn er..."

Er küsste ihre Lippen, fuhr mit seiner Zunge über diese.

„Tut mir leid, ich konnte nicht anders. Jetzt ist dein Lippenstift weg..."

Mit dem Daumen strich sie ihm über die Lippen.

„Roter Lippenstift steht dir, Tora. Du siehst aus wie ein Clown."

Er verzog das Gesicht.

„Ich sollte wieder reingehen."
„Gut, denk daran. Ich bin immer in deiner Nähe."

Setsuna warf noch einen Blick in den Handspiegel, zog den Lippenstift nach und ging wieder in den Club. Mit festem Schritt ging sie auf Doflamingo zu, dieser grinste sie an.

„Na, fertig mit Näschen pudern?"
„Verrecke..."
„Tut mir leid, ich wollte dir vorhin nicht so nahe treten. Ich war nur so euphorisch, dich wiederzusehen. Setz dich, Darling."

Diamante legte seine kalte Hand auf ihre Schulter, seine langen Finger gruben sich leicht in ihre Haut. Hinter Diamante erschien ein Mann.

„Finger weg..."

Setsuna bekam Gänsehaut von der tiefen Stimme ihres Gefährten. Er lag bedrohlich, Diamante wurde unsicher und sah zu seinem Boss.

„Schon gut, ich setze mich ja hin. Nur nimm deine Pfoten weg."

Rosinante setzte sich neben seinem Bruder, vermied den Blickkontakt.

„Schön, lass uns ein wenig plaudern."

Strings that bind meWhere stories live. Discover now