Beide verließen die Wohnung, Rosinante verzog das Gesicht, als die ältere Dame wieder auf dem Flur stand.
„Oh, geht ihr schon?"
„Ähm, ja, grüßen Sie meinem Vater."
Kurz angebunden schob er Setsuna vor sich die Treppe herunter.
„Ist dein Vater oft bei dir?"
„Zum Glück nicht. Unsere Kommunikation beschränkt sich auf die Alte oben."
„Habt ihr euch gestritten?"
„Nein."
Er spürte immer noch ihren Blick, er wollte mit ihr nicht über seinen Vater reden.
„Er mischt sich zu sehr in mein Leben ein. Mehr nicht."
„Hm, meine Mutter tut das nicht."
„Du Glückliche?"
Trotz Anfang März wehte ein kalter Wind. Rosinante knöpfte den obersten Knopf von Setsunas Mantel zu.
„Sie liegt im Wachkoma. Meine Großmutter hat mich großgezogen."
„Oh, tut mir leid. Achso, du meintest, dass du nie wieder zu ihr zurückgehst. Warum?"
Sie war sich unsicher, ob sie erzählen sollte. Sah ihn mit großen Augen an, suchte eine Bestätigung. Er lächelte, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie.
„Ist schon okay. Jeder hat sein Päckchen..."
„Sie hasst mich, weil ich ein Vergewaltigungskind bin... Meine Mutter hat versucht, sich das Leben zu nehmen und liegt seitdem im Wachkoma."
„Tut mir leid, das wusste ich nicht."
„Woher auch, nicht mal Doflamingo weiß es."
„Dann frage ich gar nicht nach deinem Vater."
„Er war ein hohes Tier in der Königsfamilie von Wano. Sobo hat ihn töten lassen."
„Sobo? Wie kann man solch einen Mann umbringen lassen?"
„Sobo ist meine Großmutter. Und keine Ahnung. Politik ist nicht meins."
Beide standen an der Bushaltestelle. Mit dem Daumen fuhr Rosinante über ihren Handrücken. Sie zog ihre Hand zurück, er lächelte nur.
„Du weißt schon, wenn wir wieder im Haus sind..."
„Ja, ich weiß."
„Ich hoffe, er hat gute Laune..."
„Werden wir sehen."
Mit einem tiefen Atemzug öffnete Setsuna die Haustür. Im Haus war es ruhig. Es war 10 Uhr in der Früh.
„Hallo? Jemand da?"
„Ich bin da. Ihr seid zu spät."
Setsuna erschrak, als sie Gladius auf der Treppe sah.
„Wo wart ihr? Und das über Nacht..."
„Geht dich einen Scheiß an!"
Sie stürmte an ihm vorbei, die Treppe hoch. Er hielt sie am Arm fest.
„Was glaubst du, wer du bist..."
„Gladius. Lass sie."
Rosinante sah ihn wütend an. Dieser schnaubte nur, ließ sie aber los.
„Wo ist mein Bruder?"
„Unterwegs."
„Und wo?"
„Müsstest du, als sein Bruder, das nicht wissen? Oder habt ihr Geheimnisse?"
Der Unterton von Gladius gefiel Rosinante nicht, ließ es aber auf sich beruhen.
Setsuna schlug hastig die Tür hinter sich zu, atmete tief ein. Doflamingo war nicht da. Sie wusste nicht, ob es gut oder schlecht war. Auf jeden Fall war es ruhig und sie fühlte eine leichte Erschöpfung. Sie lächelte, als ihr einfiel, warum sie erschöpft war, viel Schlaf hatte sie ja die Nacht nicht bekommen.
Es war Abend und immer noch alles ruhig. Setsuna saß auf der Fensterbank und zeichnete, als es an der Tür klopfte. Sie erschrak sich und fasste sich ans Herz. Dieses zog sich sofort zusammen. Dann beruhigte sie sich, Doflamingo klopfte nicht... Ihr Blick traf den Boden an der Tür. Da lag ein Umschlag, fragend öffnete sie diesen. Es waren Fotos von ihr und Rosinante. Auf dem Jahrmarkt, wie sie lachten. Wie sie seine Wohnung betraten, am nächsten Morgen, als sie diese wieder verließen. Und das letzte... wie sie sich beide eng umschlungen küssten. Setsuna packte die Angst.
„Scheiße, jemand hat uns beobachtet..."
KAMU SEDANG MEMBACA
Strings that bind me
Fiksi PenggemarSetsuna verarbeitet ihre Vergangenheit mit Donquixote Doflamingo. Dabei verschwimmen die Grenzen von Liebe und Hass, Freund und Feind, Fremder und Familie. Das ist die Vorgeschichte von „Watashi no Sekai" Lasst euch nicht vom ersten Kapitel abschrec...
