Schock

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Setsuna sah auf den Kalender. Schon zum vierten Mal rechnete sie nach. Kam immer auch das gleiche Ergebnis... sie war überfällig. Schweiß stand auf ihrer Stirn.

„Nein. Nein, das darf nicht sein."

Sie lief Kreise in ihrem Zimmer. Wäre sie jetzt schwanger, wäre es das schlimmste Szenario, das ihr passieren konnte. Sie musste Gewissheit haben. Setsuna betrat kurze Zeit später den Garten. Doflamingo saß auf einer Liege und genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen. Sie setzte sich auf die Liege neben ihm.

„Was?"
„Ich... möchte in die Stadt."
„Sprich lauter, darling."

Eine Etage höher saß Rosinante auf der Fensterbank und beobachtete beide.

„Ich möchte gerne in die Stadt."

Er streckte seinen Arm aus und hielt ihr die Hand hin. Zittern legte sie ihre verletzte Hand in seine. Er zog diese zu sich. Drückte leicht mit dem Daumen auf den Verband. Setsuna wimmerte.

„Was willst du in der Stadt?"
„Die... Partysaison fängt bald an... und meine Kleider passen... nicht mehr."

Er drückte ihre Hand fester.

„Alleine?"

Tränen liefen ihr über die Wangen.

„N.. n.. nein, mit... Jola..."
„Gut."

Er ließ die Hand los.

„Jola! Du gehst mit Setsuna in die Stadt!"

Genervt rollte diese mit den Augen. Setsuna ging wieder ins Haus. Rosinante stand an der Wand gelehnt. Ohne Vorwarnung, dennoch vorsichtig griff er nach ihrer Hand.

„Was ist passiert?"
„Ich war ungeschickt in der Küche."
„Setsu..."

Flüsterte er besorgt. Sie zog ihre Hand zurück, wich seinem Blick aus.

„Ich muss jetzt gehen."

Zum Glück war neben der Boutique eine Apotheke. Als Jola mit der Verkäuferin diskutierte, nutzte Setsuna ihre Chance und lief in Unterwäsche zu dieser. Mit ihrer erworbenen Beute schlich sie zurück in die Umkleide.

Wieder zuhause versuchte sie, Ruhe zu bewahren, um nicht aufzufallen. Sie bedankte sich bei Jola, auch wenn diese sich ihr unhöflich benahm, und ging in ihr Zimmer. Dort schloss sie die Tür ab und ging ins Bad. Aus ihrer Handtasche holte sie vier Schwangerschaftstests.

Nervös sah Setsuna auf dem Badewannenrand. Immer wieder sah sie auf ihre Armbanduhr. Dann hielt sie die Luft an, drehte alle vier Stübchen um. Sie brauchte ein paar Sekunden, um das Ergebnis zu verstehen. Verzweifelt ließ sie sich zu Boden sacken. Sie fuhr sich mit den Händen über Gesicht und Augen, um dann durch ihre Haare zu fahren. Vor Wut warf sie die Dinger durch den Raum. Sie brauchte einen Plan.

Sie saß beim Mittagessen und war in ihren Gedanken vertieft. Ein Test konnte sich irren, aber vier? Was würde Doflamingo mit ihr anstellen, wenn dieser erfährt, dass sie schwanger war? Wäre es nicht besser, sie würde es verlieren?

„Setsuna?"

Was wäre, wenn er sie so hart schlagen würde, dass sie es verliert?

„Hallo? Setsuna?"

Jemand berührte ihre Schulter, erschrocken sah sie sich um. Rosinante saß neben ihr.

„Setsuna? Alles ok?"
„...ja."
„Könnte ich das Salz bitte haben?"

Wortlos gab sie es ihm, wandte sich wieder ihrem Essen zu. Da fiel es ihr wieder ein, sie sah ihn mit großen Augen an. Er spürte ihren Blick, sah sie fragend an.

„Ist noch etwas?"
„...nein."
„Darling? Du bist so blass..."
„Ja, mir ist übel. Ich gehe in mein Zimmer. Tut mir leid."

Doflamingo legte seine Hand auf ihr Bein.

„Du bleibst hier..."

Wortlos nahm sie wieder ihr Besteck und sah weiter. Sie kehrte zu ihren Gedanken zurück. Sollte sie wirklich schwanger sein, dann könnte auch Rosinante der Vater sein... leise fluchte sie.

„Scheiße..."

Strings that bind meWhere stories live. Discover now