Vertrauen?

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Seit zwei Tagen lag Setsuna im Krankenhaus. Ein Sauerstoffschlauch steckte in ihrer Nase. Ihr Arm war komplett im Gips, ihr Gesicht verschrammt und geschwollen. Rosinante stand an ihrem Bett und nahm ihr Krankenblatt in die Hand.

„Vier gebrochene Rippen, kritischer Blutverlust durch Schläge... deine rechte Hand ist an zwei Stellen gebrochen. Sie muss wahrscheinlich nochmal operiert werden... die Ärzte glauben auch, dass du vergewal..."
„Schon... gut."

Sie war wach, atmete schwer... sah aus dem Fenster.

„Ich wusste es nicht, sonst hätte ich anders gehandelt."

Er setzte sich auf einen Stuhl an der Wand.

„Ich sagte... schon gut."
„Gladius hat uns gesehen, wie wir uns unterhalten haben. Ich habe versucht, es Doffy zu erklären..."
„Sag mal, bist du taub?!"

Sie musste husten. Rosinante schwieg.

„Könntest du bitte gehen?"

Der junge Mann seufzte.

„Das geht nicht, ich soll hier bei dir bleiben."
„Bitte... geh einfach..."
„Sag mir warum?"
„Du sagtest, Gladius hätte uns gesehen... wer sagt mir, ob das stimmt..."

Er verstand die Argumentation. Wehrte sich aber gegen die Anschuldigung.

„Ich habe stets versucht, dir zu helfen. Ich wollte..."
„Helfen... jedes Mal, wenn du helfen wolltest, bekam ich eine Strafe... ich vertraue dir nicht... und jetzt geh!"

Tränen brannten auf ihrem verschrammten Gesicht, sie hörte noch, wie die Tür sich öffnete und dann wieder schloss. Ihr Körper brannte, er zitterte. Sie schrie laut auf. Riss sich die Kabel und den Schlauch aus dem Körper. Wut stieg in ihr auf, Wut auf sich selbst, dass sie so dumm war, einem Donquixote zu vertrauen. Die Verzweiflung ließ sie weinen wie ein Kleinkind. Eine Schwester stürmte ins Zimmer.

Am nächsten Tag wurde sie unsanft geweckt. Gladius stürmte ins Zimmer. Warf ihr einen Beutel auf das Bett. Die Krankenschwester protestierte, wurde aber durch einen kalten Blick zum Schweigen gebracht.

„Zieh dich an, der Boss vermisst sein Darling."
„Gönnt mir doch bitte mal eine Pause von euch."
„Halt's Maul und zieh dich an! Sonst schleif ich dich ins Auto."

Setsuna tat, wie ihr befohlen. Sie musste grinsen. Gladius sah sie fragend an.

„Was grinst du so dämlich?"
„Ach nichts, ich frage mich nur, wer von euch zwei stärker an Doffys Schwanz..."

Sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden, da fing sie sich eine Ohrfeige. Gladius ging aus dem Zimmer. Setsuna spuckte das Blut aus und grinste.

„Das war es mir wert... Arschloch."

Zuhause angekommen, erblickte sie die Brüder auf der Treppe. Sie waren grad auf dem Weg, das Haus zu verlassen. Doflamingo breitete seine Arme aus.

„Ah meine Liebe. Schön, dass du wieder zuhause bist. Es war so ruhig ohne dich."

Sie blickte stur auf den Boden. Er griff unter ihr Kinn und hob es sanft an, er zwang sie, ihn anzusehen.

„Tut mir leid, ich habe es wohl etwas übertrieben. Du weißt doch, dass du mir alles bedeutest."
„Ja, Doffy, ich weiß. Wir hatten beide wohl zu viel Alkohol..."
„Nein, mein Herz. Ich gebe nicht mehr die Schuld dem Alkohol. Diesmal war es definitiv deine Schuld. Du hast mit meinem Bruder geflirtet."
„Das ist nicht..."

Er drückte mit seinen Fingern ihren Kiefer zusammen. Es schmerzte und Setsuna wimmerte auf.

„Wage es nie wieder, mich der Lüge zu bezichtigen... „
„Doffy... wir kommen noch zu spät."

Rosinante hielt ihm am Arm. Dieser ließ die junge Frau los, küsste sie zärtlich und ging an ihr vorbei. Der Jüngere lächelte sie an, sie wandte ihren Blick ab. Am Vorbeigehen berührte er ihre Hand. Erst als Setsuna in ihrem Zimmer war, öffnete sie diese und sah einen zusammengefalteten Zettel.

„Bitte, vertraue mir."

Strings that bind meWhere stories live. Discover now